GrossbritannienCineworld schliesst vorerst Kinos in Grossbritannien und USA
SDA
5.10.2020 - 17:01
Wegen der Coronapandemie schliesst die grosse Kinokette Cineworld vorübergehend ihre Häuser in Grossbritannien und den USA. Davon seien bis zu 45’000 Beschäftigte betroffen, teilte das Unternehmen am Montag in London mit.
In beiden Ländern, den grössten Märkten der Kinokette, stellen demnach noch in dieser Woche weit mehr als 600 Spielstätten vorerst ihren Betrieb ein – 536 in den USA und 127 in Grossbritannien. «Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen», sagte Unternehmenschef Mookey Greidinger.
Der britische Premierminister Boris Johnson rief am Montag seine Landsleute dazu auf, die Kinos zu unterstützen und die Filme dort zu geniessen. Grossbritannien ist mit Blick auf die Todesfälle der am schlimmsten von der Pandemie betroffene Staat in Europa. In allen Landesteilen nehmen die Infektionszahlen stark zu; vielerorts werden daher die Kontaktbeschränkungen bereits wieder verschärft.
Die Kinobranche hatte zuletzt grosse Hoffnungen auf den neuen James-Bond-Blockbuster «No Time to Die» gesetzt, dessen Filmstart aber erneut verschoben wurde. Statt noch 2020 soll der Streifen nun im Frühjahr auf die Leinwand kommen. Für die Kinos, die mit dem Start Hoffnungen auf höhere Besucherzahlen verbanden, ist das ein Desaster. In den vergangenen Wochen wurden bereits die Starttermine für Hollywood-Filme wie «Top Gun Maverick» und «The King's Man» verlegt.
Britische Medien hatten bereits am Wochenende über die Massnahmen der Kinokette in der Coronakrise berichtet, doch war das genaue weltweite Ausmass noch nicht klar. Auch im irischen Dublin ist ein Kino von der Schliessung betroffen. Cineworld ist in insgesamt zehn Ländern vertreten und hatte zuletzt Halbjahresverluste in Höhe von knapp 1,6 Milliarden US-Dollar (1,36 Milliarden Euro) gemeldet.
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