Aktuell Cold Case in den USA: Leiche nach 47 Jahren identifiziert

SDA

4.9.2024 - 14:25

HANDOUT - Fast 50 Jahre nach dem Fund einer gefrorenen Männerleiche wurde der Tote identifiziert. Foto: Uncredited/Berks County Office of the Coroner/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Fast 50 Jahre nach dem Fund einer gefrorenen Männerleiche wurde der Tote identifiziert. Foto: Uncredited/Berks County Office of the Coroner/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Fast 50 Jahre nach dem Fund einer gefrorenen Männerleiche in einer Gebirgs-Höhle im Nordosten der USA haben Forensiker den Toten identifizieren können. Es handele sich um den 27-jährigen Nicolas Paul Grubb aus Fort Washington im Bundesstaat Pennsylvania, teilte die zuständige Gerichtsmedizin mit. «Diese Identifizierung bringt der Familie die lange ersehnte Klärung», sagte Chefforensiker John Fielding.

Wanderer hatten die Leiche im Januar 1977 in einer Höhle auf dem berühmten Wanderweg Appalachian Trail entdeckt. Für die kalte Jahreszeit war der Tote viel zu leicht bekleidet, gaben sie damals laut der Polizei zu Protokoll. Eine Autopsie stellte seinerzeit fest, dass der Mann an einer Überdosis Drogen gestorben sei und es kein Fremdverschulden gegeben habe.

Jahrelanges Rätsel um den «Pinnacle Man»

Identifiziert werden konnte er aber nicht, der Fall wurde zu einem ungelösten Cold Case. Da sich der Fundort im Bezirk Berks nahe der Pinnacle-Bergspitze befand, war seither vom Rätsel um den «Pinnacle Man» die Rede.

2019 waren die Überreste sogar exhumiert worden, weil eine Spur zu zwei Vermisstenfällen zu führen schien. Damals wurden DNA-Proben genommen – brachten aber keinen Erfolg. Auch scheiterte der Versuch, das Gesicht des Mannes mit moderner Technologie als Zeichnung zu rekonstruieren.

Zum Erfolg führte letztlich die Beharrlichkeit eines Fahnders, wie die Gerichtsmedizin vor einigen Tagen mitteilte: Unter Stapeln alter Akten fand der Beamte kürzlich die Kartei mit den Original-Fingerabdrücken des Mannes, die jahrzehntelang als verschollen galten.

Die Polizei hatte lediglich Kopien, die für einen Abgleich aber laut den Ermittlern nicht ausreichten. Die Abdrücke wurden in die Datenbank vermisster Personen eingespeist – und in weniger als einer Stunde war Grubb identifiziert. «Das war gute, altmodische Polizeiarbeit», sagte ein Sprecher der Gerichtsmedizin.

Ermittlungen gehen trotzdem weiter

So stellte sich heraus, dass der 27-Jährige eine Zeit lang in der Nationalgarde gedient hatte. Vieles bleibt aber ein Rätsel – auch die genauen Umstände seines Todes. Die Ermittler damals glaubten an einen Suizid mit Drogen, doch die heutigen Forensiker bezweifeln das, wie der stellvertretende Chef der Gerichtsmedizin im Bezirk Berks der «Washington Post» (Mittwochausgabe) sagte. Daher gehen die Ermittlungen in dem Fall auch weiter.