Versteckte Gefahren Crashtest zeigt: So tückisch sind Elektroauto-Unfälle

sda / tsch

5.4.2018

Ein Crashtest mit Elektroautos im bernjurassischen Vauffelin zeigt: Die Abwicklung von Unfällen mit Elektrofahrzeugen ist tückisch und anspruchsvoll. Die Rettungskräfte stehen vor besonderen Herausforderungen.

Zunächst einmal müsse verhindert werden, dass noch Strom im Fahrzeug zirkuliert, erklärt Raphael Murri, Bereichsleiter passive Sicherheit beim Testcenter DTC in Vauffelin (BE). «Es besteht immer das Risiko, dass die Hochspannung aus der Batterie auf die Karosserie übertragen wird.»

Allerdings hätten die Einsatzkräfte auf einem Tablet immer eine aktuelle Rettungskarte aller Fahrzeugtypen dabei. «Sie können dadurch spezielle Vorkehrungen treffen, damit die Retter und die Autoinsassen nicht von einem Stromschlag getroffen werden.»

Auf ein anderes Risiko weist Sven Eggli, Berufsfeuerwehrmann aus Biel (BE) hin. «Wenn eine Batterie in einem Elektroauto erst einmal brennt, kann sie im Prinzip gar nicht gelöscht werden.» Den Einstzkräften bliebe nur die Möglichkeit, die Batterie mit viel Wasser zu kühlen, sodass das Fahrzeug nicht in Brand gerät.

Aus diesem Grund würden verunfallte Autos auch mit grossem Zusatzaufwand von der Unfallstelle abtransportiert. Das Wrack kommt in einem Spezialcontainer. «Dadurch wird verhindert, dass sie unterwegs Feuer fangen und - etwa in einem Tunnel - komplett ausbrennen», so Eggli.

Laut Raphael Murri sind derzeit lediglich Führungskräfte für Einsätze mit verunfallten Elektro- oder Hybridautos ausgebildet. Beim Grossteil der Einsatzkräfte würden entsprechende Schulungen gerade erst beginnen.

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