Verkehrschaos Darum fahren die neuen Flexity-Trams nur leer durch Zürich

tsha

25.11.2019

Die Flexity-Trams sollen helfen, die Engpässe bei den VBZ zu beheben. Doch bis es soweit ist, vergehen noch mehrere Monate.

Vor einigen Tagen präsentierte die VBZ stolz die neuen Flexity-Trams der Öffentlichkeit. Die Fahrzeuge sollen die alten Züge vom Typ Tram 2000 ersetzten, die noch aus den 70er-Jahren stammen. Doch bis die 42,86 Meter langen Trams wirklich eingesetzt werden, vergehen noch mehrere Monate. Bis dahin kurven die Trams von Hersteller Bombardier zwar durch die Limmat-Stadt – allerdings ohne Passagiere. Grund dafür sind ausfühliche Tests, die die VBZ in den kommenden Monaten durchführen will.

«Um ein neues Tram in Zürich einzuführen, braucht es eine rund sechsmonatige Testphase, in der verschiedene Funktionen auf die spezifischen Gegebenheiten des Zürcher Liniennetzes getestet und laufend angepasst werden». zitiert die «NZZ» eine Mitteilung der Verkehrsbetriebe Zürich. Die lange Testphase sei nötig, um die neuen Trams reibungslos in den Fahrbetrieb einzugliedern. Anschliessend muss das Bundesamt für Verkehr die Züge abnehmen.

Ein Erfolgsmodell

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Flexity-Trams weltweit bereits in rund 25 Städten im Einsatz sind. Laut VBZ müsse dennoch überprüft werden, ob die Züge mit den Gegebenheiten in Zürich – Steigung, Gefälle, Haltstellen – zurechtkommen. Klar ist schon jetzt: Die modernen Züge können nicht auf allen Linien eingesetzt werden. So ist etwa die Haltestelle beim Kunsthaus, die von den Trams der Linien 5 und 9 bedient wird, zu kurz für die langen Trams.

Geplant ist deshalb, die Flexity-Züge auf anderen Linien fahren zu lassen – vor allem dort, wo das Fahrgastaufkommen besonders hoch ist. Verglichen mit den Zügen vom Typ Cobra, die seit 2006 im Einsatz sind, bieten die Flexity-Trams 58 zusätzlichen Passagieren Platz.

Bis die Züge voraussichtlich ab Sommer 2020 eingesetzt werden, müssen sich die Zürcher weiter auf Unannehmlichkeiten einstellen. Aufgrund von Tramunfällen und der Verlängerung der Linie 2 nach Schlieren haben die VBZ nicht genügend Fahrzeuge, um den normalen Betrieb aufrechtzuerhalten. Ab dem heutigen Montag ist deswegen ein Sonderfahrplan in Kraft, mit teils gravierenden Änderungen. So wird die Linie 17 gar nicht mehr bedient, und auf der Linie 15 fahren die Züge von Montag bis Samstag nur noch alle 15 Minuten.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite