82 Jahre nach dem Verschwinden «Titanic»-Entdecker will nun auch das Wrack von Amelia Earhart finden

tali

18.8.2019

Vor 82 Jahre empfing ein Funker das letzte Lebenszeichen von Flugpioniern Amelia Earhart, dann verliert sich ihre Spur über dem Pazifik. Nun will der Mann, der die «Titanic» aufspürte, auch das Wrack ihrer Maschine finden.

Am 2. Juli 1937, 8.43 Uhr, ging der letzte Funkspruch ein. «Wir befinden uns auf der Linie 157 337», gab Amelia Earhart ihre aktuelle Position durch. Die Antwort darauf hörte sie wohl nicht mehr: In den vorherigen Funksprüchen hatte die Pilotin, die als erster Mensch die Welt am Äquator umfliegen wollte, bereits erklärt, dass sie keine Signale mehr empfange. Damit verlor sich die Spur der amerikanischen Flugpionierin, irgendwo im Pazifik.

Wo genau, das will nun Dr. Robert Ballard klären – 80 Jahre, nachdem Amelia Earhart offiziell für tot erklärt wurde. Warum ihm glücken könnte, woran in den 1930ern die US Navy und in den folgenden Jahrzehnten mehrere Expeditionsteams scheiterten? Weil es dem Unterwasserforscher 1985 auch schon gelang, das Wrack der «Titanic» in den unendlichen Weiten des Ozeans aufzuspüren.

Dr. Robert Ballard will herausfinden, was mit Amelia Earhart geschah.
Dr. Robert Ballard will herausfinden, was mit Amelia Earhart geschah.
Getty Images

Darum hält er sich für den Richtigen

«Die Geschichte von Amelia Earhart hat mich schon immer fasziniert, denn sie schockierte die Welt, indem sie Dinge tat, die alle für unmöglich hielten. So, wie ich es mir in meiner Laufbahn als Unterwasser-Entdecker auch vorgenommen habe», erklärt Ballard in seinem Blog. Ausserdem sei er, genauso wie die mehrfach ausgezeichnete Pilotin, in Kansas geboren: «Es wäre nur angemessen, wenn jemand aus Kansas dieses Rätsel löst».

Theorien, was mit Earhart und ihrem Navigator Fred Noonan geschehen sein könnte, gibt es einige: Mutmasslich ging ihrem Flugzeug der Treibstoff aus und es stürzte in den Pazifik. Manche glauben, dass sich Earhart und Noonan auf die Insel Nikumaroro retten konnten und dort eine Weile überlebten. Ballard gehört offenbar dazu.

Die Insel Nikumaroro: Fand Amelia Earhart hier ihre letzte Ruhe?
Die Insel Nikumaroro: Fand Amelia Earhart hier ihre letzte Ruhe?
Keystone

Verschollen im Pazifik

Denn Nikumaroro ist auch das Ziel, das Ballard und sein Team derzeit mit ihrem Expeditionsboot EV Nautilus ansteuern. Mit zwei ferngesteuerten Tauchbooten wollen die Forscher die Gewässer um die Insel unter die Lupe nehmen. Ihr Anhaltspunkt: Ein Foto, das ein britischer Kolonialoffizier im Oktober 1937 ganz in der Nähe aufnahm. Auf diesem könnte ein Fahrwerkteil von Earharts Lockheed 10-E Electra zu sehen sein, glaubt Ballard.

Neben dem Meeresboden wollen die Forscher aber auch die Insel selbst untersuchen – mithilfe von Leichenspürhunden und Ausgrabungsarbeiten. Bereits 1949 waren auf der Insel Teile eines Skeletts entdeckt worden, das manche Forscher für das von Earhart hielten. Bevor es jedoch näher untersucht werden konnte, ging es auf dem Transportweg verloren.

Die Ergebnisse von Ballards Suche sollen am Ende Oktober ausführlich präsentiert werden – vom Sender National Geographic, der das Unterfangen finanziell unterstützt und mit der Kamera begleitet. Der deutschsprachige Ableger zeigt die zweistündige Dokumentation «Amelia Earhart – Suche nach einer Legende» am 27. Oktober, 21 Uhr (via Teleclub empfangbar).

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