Tödlicher Stromschlag Der gefährliche Trend der Jugend zum Übermut

SDA

28.4.2019

Wohl der Übermut führte einen erst 15-jährigen Jungen in den Tod. Er war auf einen Bahnwagen gestiegen (Symbolbild).
Wohl der Übermut führte einen erst 15-jährigen Jungen in den Tod. Er war auf einen Bahnwagen gestiegen (Symbolbild).
Bild: Keystone, Jean-Christophe Bott

Schon wieder ist ein junger Mensch gestorben. Im Bahnhof von Châble im Wallis war ein 15-Jähriger auf einen Bahnwagen gestiegen. Es kam zu einem tödlichen Stromschlag. 

Ein 15-Jähriger ist am Samstag im Bahnhof von Châble im Wallis durch einen Stromschlag tödlich verletzt worden. Er war auf einen Bahnwagen gestiegen. Trotz Warnungen kommt es immer wieder zu solchen Unfällen.

Warum der Jugendliche auf das Dach des Bahnwagens gestiegen war, wird noch untersucht. Zu dem Unfall kam es gegen 15.50 Uhr. Der in der Region wohnhaft gewesene 15-Jährige war auf das Dach eines von zwei im Bahnhof stehenden Zügen der Regionallinie Transports Martigny et Régions (TMR) geklettert.

Dabei sei ein Lichtbogen entstanden und habe dem Jugendlichen den schweren Stromschlag versetzt. Er sei schwer verletzt ins Spital von Sitten transportiert worden, wo er trotz der Intervention von Rettungskräften seinen Verletzungen erlegen sei, sagte der Sprecher der Walliser Kantonspolizei, Stève Léger, der Agentur Keystone-SDA.

Während der Rettungsarbeiten sei der Zugsverkehr vorübergehend unterbrochen worden. Zur Klärung des genauen Unfallhergangs sei eine Untersuchung eingeleitet worden. Ein Care-Team sei zur psychologischen Betreuung von Freunden des Opfers, die sich am Unfallort aufgehalten hatten, aufgeboten worden.

Immer wieder ähnliche Unfälle

Trotz Warnungen kommt es immer wieder zu vergleichbaren Unfällen, die für die Betroffenen oft tödlich verlaufen. Ein SBB-Sprecher wies auf Anfrage darauf hin, dass sich niemand in der Nähe von Fahrleitungen aufhalten dürfe. Es gebe auch entsprechende Warnschilder, die auf die Lebensgefahr hinwiesen. «Wer sich an die Regeln und gesetzlichen Vorschriften hält, gefährdet sich auch nicht», sagte der SBB-Sprecher.

Oft ist bei solchen Unfällen jugendlicher Übermut, oder auch Alkohol im Spiel, wenn jemand auf einen abgestellten Bahnwagen steigt. Die Gefahr geht in diesem Fall nicht von einer direkten Berührung einer Fahrleitung aus.

Bei diesen Starkstromleitungen genügt eine Annäherung an die Fahrleitung, damit es zu einem so genannten Lichtbogen für ein Überspringen des Stroms kommt. Dieser Lichtbogen bildet sich zwischen Leitung und Körper. Mit 15'000 Volt übersteigt die Fahrleitungsspannung bei der Bahn die Spannung in den privaten Haushaltsteckdosen fast um rund das 70-fache.

Bilder aus der Schweiz
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