Europa verbindenDer legendäre «Trans-Europ-Express» steht vor dem Comeback
tafi/Agenturen
20.9.2020
Konkurrenz zum Flugzeug: Die Züge des «Trans-Europ-Express» (TEE) sollen wieder Europas Metropolen verbinden. Auch die Schweiz wird angeschlossen.
30 Jahre lang, von 1957 bis 1987, verband der «Trans-Europ-Express»-Züge (TEE) die Staaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, dem Vorläufer der EU, sowie Österreich und die Schweiz. Jetzt sollen die schnellen und direkten Bahn-Verbindungen zwischen Europas Metropolen wiederbelebt werden: Auch die Schweiz soll beim «TEE 2.0» angebunden werden.
Ein neues TEE-Netz könnte nach Angaben des «Spiegel» in zwei Schritten entstehen. Kurzfristig möglich wären etwa Verbindungen zwischen Paris und Warschau, von Amsterdam über Köln und Basel nach Rom sowie eine Route von Berlin nach Barcelona. In einem zweiten Schritt könnten Stockholm mit München oder Berlin mit Rom verbunden werden. Für den Ausbau halte das deutsche Verkehrsministerium grosse transeuropäische Infrastrukturprojekte für nötig – etwa die feste Fehmarnbelt-Querung.
Attraktiv und wirtschaftlich
Schon Mitte Juni hatte der deutsche Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer neue Angebote für direkte Bahnverbindungen zwischen europäischen Metropolen ins Gespräch gebracht. Er wolle einen «Trans-Europa-Express» (TEE) über Grenzen hinweg organisieren. Zu diskutieren sei, wie dies für Fahrgäste attraktiv und für Bahnen wirtschaftlich sein könne. Scheuer will das TEE-Konzept bei einem Schienengipfel mit den europäischen Verkehrsministern am Montag, 21. September, offiziell präsentieren.
Es geht bei dem Konzept um schnelle und durchgehende Verbindungen mit Hochgeschwindigkeits- und Nachtzügen. Notwendig sind laut Scheuer Züge, die komfortabel ausgestattet und grenzüberschreitend einsetzbar sind: «Dafür brauchen wir ein EU-Förderprogramm», sagte der CSU-Politiker der Funke-Mediengruppe. Ausserdem sei eine digitale Plattform nötig, über die europäische Bahnverbindungen gebucht werden könnten.
Mit der Bahn besser durch Europa
Viele Verbindungen liessen sich kurzfristig einrichten, andere setzten einen Ausbau der Infrastruktur voraus. «Ein Netz für Hochgeschwindigkeits- und Nachtzugangebote kann bis 2025 stehen», sagte Scheuer den Zeitungen der deutschen Funke-Mediengruppe. «Wir wollen möglichst viele Bahnunternehmen in der Europäischen Union von unserem TEE-Konzept überzeugen, damit bis Ende des Jahres eine Absichtserklärung unterzeichnet werden kann.» In Skandinavien gebe es besonders grosses Interesse.
«Die Menschen sollen mit der Bahn besser durch Europa kommen», sagte Scheuer weiter. Als Beispiel nannte er eine Verbindung von Paris über Brüssel, Köln und Berlin nach Warschau: «Ein Zug, der um 9:00 in Paris startet, könnte um 12:15 in Köln, um 16:45 in Berlin und um 22.15 in Warschau sein.» Auch eine Verbindung von Amsterdam über Köln und Basel nach Rom könnte zur ersten Ausbaustufe gehören.
Weitere mögliche Beispiele seien Strecken von Berlin über Frankfurt und Lyon nach Barcelona sowie von Paris über Brüssel, Hamburg und Kopenhagen nach Stockholm. Von den 1950er bis 1980er Jahren gab es in Europa «Trans-Europ-Express»-Züge (TEE), seitdem fahren Eurocity-Züge in grenzüberschreitenden Fernverbindungen.
Die schnellsten Züge der Welt
Bis heute der schnellste Zug der Welt: Am 21. April 2015 erreichte ein japanischer Maglev der Serie L0 auf der Yamanashi-Teststrecke eine Spitzengeschwindigkeit von 603 km/h.
Bild: Keystone
Auf einer regulären Bahnstrecke bisher schnellster Zug ist der französische TGV V150. Er erreichte am 3. April 2007 zwischen Baudrecourt und Paris 574,8 km/h.
Bild: Keystone
Der schnellste in Deutschland entwickelte Zug ist der Transrapid 08. Die Magnetschwebebahn schaffte zwischen dem Flughafen Schanghai und dem Zentrum der Stadt 501 km/h.
Bild: Keystone
Gross im Kommen sind chinesische Schnellzüge. Ein Zug der Baureihe CRH380BL (links) erreichte auf einer Rekordfahrt im Jahr 2010 487,3 km/h. Ein Serienzug der Reihe CRH380A schaffte am 3. Dezember 2010 zwischen Shanghai und Hangzhou 486,1 km/h.
Bild: Keystone
Der schnellste Zug Südkoreas ist der HEMU-430X. Er schaffte am 31. März 2013 421,4 km/h.
Bild: Keystone
Vor 30 Jahren, am 1. Mai 1988 raste der deutsche Versuchszug ICE V zwischen Würzburg und Fulda mit 406 km/h an die Spitze aller Züge. Bereits zwei Jahre später wurde der Weltrekord von einem französischen TGV eingestellt.
Bild: Marc Voß/CC BY-SA 3.0
Spaniens schnellster Zug ist ein AVE S-103. Das Modell schaffte am 16. Juli 2006 auf einer regulären Strecke zwischen Madrid und Lleida 403,7 km/h.
Bild: Keystone
Ein Zug der italienischen Modellreihe ETR 400 «Frecciarossa» (im Bild ein Vorgängermodell) erreichte am 30. November 2015 zwischen Mailand und Turin 390,7 km/h.
Bild: Keystone
Die schnellsten Züge der Welt
Bis heute der schnellste Zug der Welt: Am 21. April 2015 erreichte ein japanischer Maglev der Serie L0 auf der Yamanashi-Teststrecke eine Spitzengeschwindigkeit von 603 km/h.
Bild: Keystone
Auf einer regulären Bahnstrecke bisher schnellster Zug ist der französische TGV V150. Er erreichte am 3. April 2007 zwischen Baudrecourt und Paris 574,8 km/h.
Bild: Keystone
Der schnellste in Deutschland entwickelte Zug ist der Transrapid 08. Die Magnetschwebebahn schaffte zwischen dem Flughafen Schanghai und dem Zentrum der Stadt 501 km/h.
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Gross im Kommen sind chinesische Schnellzüge. Ein Zug der Baureihe CRH380BL (links) erreichte auf einer Rekordfahrt im Jahr 2010 487,3 km/h. Ein Serienzug der Reihe CRH380A schaffte am 3. Dezember 2010 zwischen Shanghai und Hangzhou 486,1 km/h.
Bild: Keystone
Der schnellste Zug Südkoreas ist der HEMU-430X. Er schaffte am 31. März 2013 421,4 km/h.
Bild: Keystone
Vor 30 Jahren, am 1. Mai 1988 raste der deutsche Versuchszug ICE V zwischen Würzburg und Fulda mit 406 km/h an die Spitze aller Züge. Bereits zwei Jahre später wurde der Weltrekord von einem französischen TGV eingestellt.
Bild: Marc Voß/CC BY-SA 3.0
Spaniens schnellster Zug ist ein AVE S-103. Das Modell schaffte am 16. Juli 2006 auf einer regulären Strecke zwischen Madrid und Lleida 403,7 km/h.
Bild: Keystone
Ein Zug der italienischen Modellreihe ETR 400 «Frecciarossa» (im Bild ein Vorgängermodell) erreichte am 30. November 2015 zwischen Mailand und Turin 390,7 km/h.