Letztjähriger Todesfahrt zum Trotz Der nächste Milliardär will zum Wrack der «Titanic» tauchen

Andreas Fischer

30.5.2024

Das Wrack der «Titanic» liegt in 4000 Metern Tiefe auf dem Grund des Atlantiks.
Das Wrack der «Titanic» liegt in 4000 Metern Tiefe auf dem Grund des Atlantiks.
Uncredited/Atlantic/Magellan/AP/dpa

Die Faszination ist grösser als die Gefahr: Ein US-Milliardär lässt sich derzeit ein U-Boot bauen, um zur «Titanic» zu tauchen. Das OceanGate-Unglück mit fünf Toten im vergangenen Jahr beeindruckt ihn nicht. 

Andreas Fischer

30.5.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eine Tauchfahrt zur «Titanic» ist extrem gefährlich, wie im vergangenen Jahr ein Unglück mit fünf Toten zeigte.
  • Trotzdem lassen ein US-Milliardär und ein Abenteurer ein neues U-Boot entwickeln, um zum Wrack des Ozeanriesen zu gelangen.
  • Bei ihrem Projekt wollen sie grössten Wert auf Sicherheit legen.

Eigentlich hatten sich die Hersteller von Luxus-U-Booten auf eine Auftragsflaute eingestellt, nachdem eine Expedition zum Wrack der «Titanic» im vergangenen Jahr in einer Katastrophe endete. Im Juni 2023 war das U-Boot «Titan» der Firma OceanGate auf dem Weg zur «Titanic» implodiert. Die fünf Insassen, darunter zwei Milliardäre, starben.

Doch trotz dieses Unglücks können die Ultrareichen der «Titanic» einfach nicht widerstehen. Wie das «Wall Street Journal» berichtet, will ein weiterer Milliardär zum Wrack des 1912 gesunkenen Ozeanriesen tauchen.

Neues Tauchboot für grössere Tiefen

Der 74-jährige Larry Connor, der sein Vermögen mit Luxusimmobilien gemacht hat, lässt derzeit ein Mini-U-Boot entwickeln, das ihn zur in 3800 Metern Tiefe liegenden «Titanic» bringen soll. An der Entwicklung ist auch Patrick Lahey, Chef des Unternehmens «Triton Submarines», beteiligt.

Das Boot soll den Namen «Triton 4000/2 Abyssal Explorer» bekommen. Die Zahl 4000 bezieht sich auf die Tiefe in Metern, in der das Boot sicher eingesetzt werden kann. Das von OceanGate eingesetzte verunglückte U-Boot war hingegen nur bis zu einer Tiefe von 1300 Metern zugelassen.

20 Millionen Dollar Budget und keine Eile

Warnungen über die fehlende Tiefseetauglichkeit soll OceanGate-CEO Stockton Rush im Vorfeld des Unglücks ignoriert haben. Rush war bei der tödlichen Unglücksfahrt mit an Bord. Ein Sprecher des Unternehmens von Larry Connor betonte hingegen, dass die Reise seines Chefs erst dann stattfinden werde, wenn das neue U-Boot von offizieller Stelle für die geplante Tauchtiefe zertifiziert sei.

Daher gebe es auch keinen Zeitrahmen für die geplante Expedition, die sich der Milliardär 20 Millionen US-Dollar kosten lässt. «Ich möchte den Menschen auf der ganzen Welt zeigen, dass der Ozean nicht nur extrem mächtig ist, sondern auch wunderbar und unterhaltsam sein kann, und das Leben wirklich verändert, wenn man es richtig angeht», erklärte Larry Connor gegenüber dem «Wall Street Journal» seine Beweggründe.

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