1960 wurde die «USS Scorpion» (Kennung: SSN-589) in Dienst gestellt. Das Jagd-U-Boot der Skipjack-Klasse war nur 76,8 Metern lang, konnte aufgrund der Bauform der Hülle in Tropfenform aber eine Geschwindigkeit von 30 Knoten erreichen.
Acht Jahre später, am 22. Mai 1968, sank das Schiff südlich der Azoren - bis heute ist die Ursache des Unglücks, bei dem alle 99 Besatzungsmitglieder ihr Leben verloren, nicht gänzlich geklärt.
Der Bug der «USS Scorpion»: Erste Farbbilder des Wracks machte das Tieftauchboot «Alvin» 1985 im Auftrag der US-Marine.
Ein Teil des Rumpfs der «USS Scorpion». Erst im Jahr 1993 gab die Regierung Clinton den gesamten Untersuchungsbericht des Falls frei.
Aufnahme des Wracks durch den Bathyscaph «Trieste II» im Jahr 1969: Die Experten hielten eine Fehlfunktion eines eigenen Torpedos als wahrscheinlichste Unglücksursache.
Allerdings verstummten auch Gerüchte niemals, dass die «Scorpion» vom sowjetischen Militär versenkt worden sei. Im Bild: Der abgerissene Turm des U-Boots inmitten kleinerer Wrackteile.
Das Wrack des U-Bootes liegt bis heute in mehr als 3000 Metern Tiefe.
Endgültig gelöst werden kann das Rätsel wahrscheinlich nur durch Bilder des Torpedoraums im vorderen Wrackteil der «USS Scorpion» - doch ausgerechnet hier war es laut U.S. Navy niemals möglich, Aufnahmen zu machen. Im Bild: Die Antenne der «USS Scorpion».
Immerhin untersucht die Marine die Gegend um das Wrack regelmässig auf radioaktive Kontamination. Bisher sei es noch zu keiner Verstrahlung gekommen – der Reaktor sei also noch dicht. Im Bild: Rohre des Schiffes.
Wurde die «USS Scorpion» von den Sowjets versenkt?
1960 wurde die «USS Scorpion» (Kennung: SSN-589) in Dienst gestellt. Das Jagd-U-Boot der Skipjack-Klasse war nur 76,8 Metern lang, konnte aufgrund der Bauform der Hülle in Tropfenform aber eine Geschwindigkeit von 30 Knoten erreichen.
Acht Jahre später, am 22. Mai 1968, sank das Schiff südlich der Azoren - bis heute ist die Ursache des Unglücks, bei dem alle 99 Besatzungsmitglieder ihr Leben verloren, nicht gänzlich geklärt.
Der Bug der «USS Scorpion»: Erste Farbbilder des Wracks machte das Tieftauchboot «Alvin» 1985 im Auftrag der US-Marine.
Ein Teil des Rumpfs der «USS Scorpion». Erst im Jahr 1993 gab die Regierung Clinton den gesamten Untersuchungsbericht des Falls frei.
Aufnahme des Wracks durch den Bathyscaph «Trieste II» im Jahr 1969: Die Experten hielten eine Fehlfunktion eines eigenen Torpedos als wahrscheinlichste Unglücksursache.
Allerdings verstummten auch Gerüchte niemals, dass die «Scorpion» vom sowjetischen Militär versenkt worden sei. Im Bild: Der abgerissene Turm des U-Boots inmitten kleinerer Wrackteile.
Das Wrack des U-Bootes liegt bis heute in mehr als 3000 Metern Tiefe.
Endgültig gelöst werden kann das Rätsel wahrscheinlich nur durch Bilder des Torpedoraums im vorderen Wrackteil der «USS Scorpion» - doch ausgerechnet hier war es laut U.S. Navy niemals möglich, Aufnahmen zu machen. Im Bild: Die Antenne der «USS Scorpion».
Immerhin untersucht die Marine die Gegend um das Wrack regelmässig auf radioaktive Kontamination. Bisher sei es noch zu keiner Verstrahlung gekommen – der Reaktor sei also noch dicht. Im Bild: Rohre des Schiffes.
Zu Hochzeiten des Kalten Kriegs ging das Atom-U-Boot «USS Scorpion» im Atlantik unter. Bis heute ist die Ursache des Unglücks nicht abschliessend geklärt: Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass das U-Boot von den Sowjets versenkt wurde.
Ein Admiral der US-Marine bezeichnete es angeblich als «eines der grössten ungelösten Rätsel unserer Ära»: Am Abend des 21. Mai 1968 setzte Francis Slattery, der Kommandant der «USS Scorpion» eine Meldung ab und teilte mit, dass man sich 50 Seemeilen südlich der Azoren auf der zugewiesenen Route nach Hause befinde. Doch das Jagd-U-Boot fuhr nicht wie erwartet am 27. Mai in seinen Heimathafen Norfolk im US-Bundesstaat Virginia ein. Auch wurden in der Zwischenzeit keinerlei Lebenszeichen der Besatzung mehr registriert – die «USS Scorpion» verschwand inklusive Atomreaktor und zwei Torpedos mit nuklearem Sprengkopf in der Dunkelheit des Atlantiks.
Die «USS Scorpion», die zuvor im Mittelmeerraum mit NATO-Partnern geübt und danach Aktivitäten der sowjetischen Marine überwacht hatte, war wahrscheinlich schon 18 Stunden nach der letzten Meldung mit allen 99 Besatzungsmitgliedern untergegangen, wie Wissenschaftler auf ihrer Suche feststellten. Über Lauschbojen der U.S. Navy identifizierten sie nämlich zu diesem Zeitpunkt Unterwasserexplosionen an einem Ort 640 Kilometer südwestlich der Azoren, der in der Folge als «Punkt Oscar» bezeichnet wurde.
Die Suche nach dem Wrack führte jedoch weder bei «Punkt Oscar», noch westlich davon – und hier hätte sich die «USS Scorpion» auf ihrer Heimfahrt schliesslich befinden müssen – zum Erfolg. John Craven, Tiefseewissenschaftler der US-Marine, stellte daraufhin weitere Berechnungen an und kam zum Schluss, dass sich das U-Boot entgegen der logischen Annahme ostwärts bewegt hatte. Das Forschungsschiff «Mizar» entdeckte die «USS Scorpion» mithilfe von Unterwasserkameras schliesslich fünf Monate nach ihrem Verschwinden östlich von «Punkt Oscar» in 3380 Metern Tiefe.
Warum fuhr die «Scorpion» plötzlich nach Osten?
Die Aufnahmen zeigten, dass das die «Scorpion» zerbrochen war. Das vordere Bruchstück umfasste Torpedoraum und die Steuerzentrale, der hintere Teil beherbergte den Maschinenraum und die Reaktorabteilung. Der Turm des U-Boots lag in der Nähe in einem Feld kleinerer Trümmer.
1969 machte der Bathyscaph «Trieste II» erneut zahlreiche Bilder des Wracks. 1985 tauchte schliesslich das Tieftauchboot «Alvin» im Auftrag der Marine erneut zur «Scorpion» - offiziell unter dem Vorwand es suche die «Titanic» - und lieferte erstmals Farbfotos. 1993 gab die Regierung unter Bill Clinton schliesslich den Untersuchungsbericht des Falls frei. Obwohl die Experten sich nicht in der Lage sahen, eine abschliessende Ursache für das Unglück zu benennen und Feuer, Gaslecks und plötzlicher Wassereinbruch nicht ausgeschlossen wurden, hielten sie die Fehlfunktion eines eigenen Torpedos für am wahrscheinlichsten.
Auch der merkwürdige Fakt, dass die «Scorpion» plötzlich ostwärts fuhr, was von einigen als Hinweis dafür gesehen wurde, dass das U-Boot einem Gegner ausweichen musste, lässt sich demnach mit einem Torpedounfall erklären: Bei einem sogenannten «Hot run» eines Torpedos, bei dem sich das Geschoss aufgrund eines technischen Defekts ungewollt selbst an Bord aktiviert, mussten U-Boot-Kommandeure angeblich in die komplett gegengesetzte Richtung zu steuern. Nach entsprechenden Unfällen während des Zweiten Weltkriegs hatten die Torpedos demnach eine Einrichtung verpasst bekommen, die den Sprengkopf nach einer 180-Grad-Wende deaktiviert.
Ausgerechnet vom Torpedoraum gibt es keine Bilder
Wie Journalisten der New York Times 1998 berichteten, könnte auch eine Fehlfunktionen in der Batterie der damaligen Torpedos für das Unglück verantwortlich sein. Bei früheren Tests des Modells sei es vorgekommen, dass eine fehlerhafte Membran in der Batterie durch Vibrationen eingerissen sei und es daraufhin zu Hitzeentwicklung und schliesslich einem Brand gekommen sei. Es gilt heute als am wahrscheinlichsten, dass ein solcher technischer Defekt einen Torpedo zur Explosion brachte, woraufhin es das U-Boot zerriss.
Allerdings verstummten auch Gerüchte niemals, dass die «Scorpion» vom sowjetischen Militär versenkt wurde. Schliesslich war das U-Boot in Geheimdienstoperationen zur Überwachung von Sowjetaktivitäten involviert gewesen. Erst zwei Monate zuvor ging das sowjetische U-Boot K-129 im Pazifik verloren. Moskau behauptete damals, das US-Militär habe das U-Boot auf dem Gewissen. Eine Racheaktion der Sowjets scheint vor diesem Hintergrund wenigstens nicht komplett abwegig.
Endgültig gelöst werden kann das Rätsel wahrscheinlich nur durch Bilder des Torpedoraums im vorderen Wrackteil der «USS Scorpion», doch ausgerechnet hier war es laut der U.S. Navy niemals möglich, Aufnahmen zu machen. Immerhin untersucht die Marine die Gegend um das Wrack regelmässig auf radioaktive Kontamination. Bisher sei es noch zu keiner Verstrahlung gekommen – der Reaktor sei also noch dicht.
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