Plötzlich «entsetzt» Der schemenhafte Prinz-Andrew-Auftritt in Epsteins «Horror-House»

Philipp Dahm

19.8.2019

Abschied an Epsteins Eingangstür: Prinz Andrew wird eine Stunde nach dem Aufbruch seines 2008 erstmals wegen Pädophilie verurteilten Freundes gefilmt.
Abschied an Epsteins Eingangstür: Prinz Andrew wird eine Stunde nach dem Aufbruch seines 2008 erstmals wegen Pädophilie verurteilten Freundes gefilmt.
Screenshot: YouTube

Prinz Andrews Freundschaft zu Jeffrey Epstein nötigt dem Buckingham-Palast mal wieder ein Dementi ab, denn ein Video zeigt jenen Andrew ausgerechnet im New Yorker Haus des Milliardärs.

Es gibt nicht oft Videos, in denen eigentlich kaum etwas passiert, in denen dieses Wenige aber derart unappetitlich und fragwürdig ist wie im vorliegenden Fall: Die britische «Mail On Sunday» hat einen Clip veröffentlicht, der das das britische Könighaus erneut in Erklärungsnot bringt.

In jenem Video ist zu sehen, wie Jeffrey Epstein am 6. Dezember 2010 sein Penthouse in Manhattan, New York, verlässt. Eine sehr junge Frau folgt ihm auf dem Fusse bis zu seinem Wagen.

Sie friert sichtlich, aber das kümmert den Milliardär in seiner dicken Jacke kaum. Sie scheint noch ein paar Fragen zu stellen, dann startet das Auto, und die Blondine begibt sich zurück zum Hauseingang und klingelt.

Epstein mit einem blonden Mädchen am 6. Dezember 2010 in New York.
Epstein mit einem blonden Mädchen am 6. Dezember 2010 in New York.
Screenshot: YouTube

Eingedenk dessen, was man heute über den Verstorbenen weiss, ruft der Anblick der Bilder Befremden, Abscheu hervor. Das Mädchen schlüpft zurück ins Haus, aus dem später eine ebenfalls sehr junge, brünette Dame herauskommt.

Ein Bericht des Senders «Nine News Australia» zum Video mit Prinz Andrew.

Die Überraschung: Prince Andrew macht die Tür auf, winkt dem Mädchen noch zu, schaut sich dann noch kurz verstohlen um und verschwindet wieder in Epsteins Heim.

Mutter hält zu Prinz Andrew

Andrews Visite im «Haus of Horror», wie es die Opfer nennen, ist für die Royals mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein PR-Gau: Immerhin hat Virginia Roberts in einer Klage gegen Epstein und dessen Ex-Freundin Ghislaine Maxwell im Jahr 2014 behauptet, Prinz Andrew habe dreimal mit ihr geschlafen.

Beim ersten Verkehr in Epsteins neunstöckigen New Yorker Haus will Roberts erst 17 Jahre alt gewesen sein. Prinz Andrew, mittlerweile 59-jährig, hat die Anschuldigung zurückgewiesen. Ob die Queen Andrew, ihr drittes Kind, demonstrativ auf dem Platz neben sich platzierte, als sie am 11. August zur Messe nach Balmoral fuhr?

Stars, die den Entzug geschafft haben:

Am heutigen Montag legte das Königshaus noch einmal nach. Andrew sei erschüttert über die Vorwürfe gegen seinen früheren Freund Epstein, erklärte der Buckingham-Palast. «Seine Königliche Hoheit verurteilt die Ausbeutung jedes menschlichen Wesens, und die Andeutung, dass er ein solches Verhalten billigen, unterstützen oder sich daran beteiligen würde, ist abstossend.»

Dauer-Meeting mit Anwälten

Inzwischen sind auch Details über die Haft Epsteins im Metropolitan Correctional Center in New York bekannt geworden. Der Milliardär hat seinen Reichtum genutzt, um sich das Leben hinter Gittern zu erleichtern. Laut «New York Times» liess Insasse Nummer 76318-054 regelmässig seine Anwälte vorbeikommen, um nicht in der Zelle sitzen zu müssen. Die Besprechungen sollen bis zu zwölf Stunden gedauert haben.

Winke-winke: Andrew mit der jungen Brünetten.
Winke-winke: Andrew mit der jungen Brünetten.
Screenshot: YouTube

«Es war Schichtarbeit», beschreibt ein Anwalt seine Gefängnisbesuche bei Epstein. «Alles erdacht von jemandem, der unendliche Ressourcen hat und versucht, es so bequem wie möglich zu haben.» Die «New York Times» schreibt auch, dass Epstein zudem drei andere Insassen bezahlt habe, um sich Schutz zu erkaufen. Natürlich wusste dieser, dass Kinderschänder in der Knasthierarchie ganz unten stehen.

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