StaatsanleihenDeutschland verdient beim Schuldenmachen Milliarden
SDA/uri
13.9.2021 - 12:36
Dank Negativzinsen streicht Deutschland eine Milliardensumme beim Schuldenmachen ein. Über vier Milliarden hat das Land so in acht Monaten eingenommen.
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13.09.2021, 12:36
13.09.2021, 13:26
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Bei der Ausgabe von Bundeswertpapieren zur Finanzierung des Haushalts einschliesslich Sondervermögen wurden von Januar bis August konkret «Zahlungen in Höhe von rund 4,251 Milliarden Euro vereinnahmt». Das geht aus einem der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorliegenden Schreiben von Finanzstaatssekretärin Sarah Ryglewski auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi von der Linkspartei hervor. «Deutsche Staatsanleihen sind so beliebt, dass die Käufer uns Geld schenken», erklärte De Masi.
Die Milliardensumme kommt durch die negativen Zinsen am Kapitalmarkt zustande. Investoren geben dem Bund bei der Schuldenaufnahme mehr Geld, als sie am Ende zurückbekommen. Die für das Schuldenmanagement verantwortliche Finanzagentur hat bis Ende August Bundeswertpapiere von mehr als 275 Milliarden Euro an Investoren zugeteilt. Die durchschnittliche Emissionsrendite betrug minus 0,55 Prozent. Dennoch waren die Auktionen 1,72-fach überzeichnet.
Insgesamt will sich die Finanzagentur in diesem Jahr das Rekordvolumen von mehr als 480 Milliarden Euro von Investoren leihen. Finanzminister Olaf Scholz schreibt wegen der hohen Kosten im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise tiefrote Zahlen. Der Bundestag hatte im April den Nachtragshaushalt 2021 mit einer Rekord-Neuverschuldung von 240 Milliarden Euro beschlossen. Nicht nur diese Summe muss durch neue Schulden gedeckt werden, sondern auch die Refinanzierung alter Verbindlichkeiten.
Deutschland steht bei Investoren hoch im Kurs, da seine Bonität von grossen Ratingagenturen mit der Bestnote «AAA» bewertet wird und die Rückzahlung damit als sehr sicher gilt. Zudem gibt es einen riesigen Markt für den Handel mit diesen Papieren, weshalb Bundeswertpapiere für Pensionsfonds, Vermögensverwalter und andere Anleger nahezu Bargeld-Status geniessen.
Hinzu kommt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in grossem Stil als Käufer von Wertpapieren auftritt. Dadurch steigt die Nachfrage, was wiederum die Renditen drückt.
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