Einreise, Testpflicht, Quarantäne Diese Corona-Regeln gelten in beliebten Ferienländern

Von den dpa-Korrespondenten

23.12.2021 - 23:30

Wer in die USA einreist, muss bestimme Regelungen beachten.
Wer in die USA einreist, muss bestimme Regelungen beachten.
Bild: Jay Laprete/AP/dpa

Einreise nur mit Dreifachimpfung – oder reicht ein negativer Test? Angesichts der rasant steigenden Zahl von Neuinfizierten haben viele Länder neue strikte Massnahmen ergriffen.

DPA, Von den dpa-Korrespondenten

Die Omikron-Welle rollt: Einige Länder haben bereits die Reissleine gezogen und mit strikten Massnahmen wie der Schliessung von Geschäften und Freizeiteinrichtungen reagiert. Auch das Reisen wird deutlich schwieriger. Die Länder sind jedoch unterschiedlich stark von der Corona-Pandemie betroffen – und auch die Regeln im Kampf gegen Covid-19 sind sehr verschieden.

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Deutschland

In Deutschland gilt meist 2G: Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss in weiten Teilen des Landes mit Einschränkungen rechnen. Örtlich werden – etwa beim Besuch von Kinos oder Theatern – ein zusätzlicher negativer Test oder eine Booster-Impfung verlangt (2G+). Ab 28. Dezember soll das öffentliche Leben weiter eingeschränkt werden. Die Fallzahlen sinken derzeit, aufgrund der Ausbreitung der Omikron-Variante bereitet sich Deutschland aber auf eine fünfte Welle vor.

Deutschland betrachtet die Schweiz seit Kurzem als Hochrisikogebiet. Dass bedeutet, das Menschen, die nicht geimpft und älter als zwölf Jahre sind, bei der Einreise ein PCR-Testergebnis, das nicht älter als 72 Stunden ist, oder ein Antigentestergebnis, das nicht älter als 48 Stunden ist, vorweisen müssen. Ausserdem müssen Ungeimpfte für zehn Tage in Quarantäne (Kinder unter zwölf: fünf Tage). Die Quarantäne kann nach fünf Tagen mit einem negativen Test beendet werden. Ausnahmen gibt es für Tagestouristen und Pendler.

Eine vorherige Online-Anmeldung ist ebenfalls nötig, wenn der Aufenthalt länger als 24 Stunden dauert.

Österreich

Seit Montag gilt eine Dreifachimpfung als Voraussetzung für die Einreise. Wer keine Auffrischungsimpfung hat, muss einen PCR-Test vorlegen, ebenso wie Genesene. Ältere schulpflichtige Kinder dürfen mit ausreichenden Testnachweisen Ferien machen. Das bedeutet: etwa drei Tests pro Woche. Kinder unter zwölf Jahren betreffen die Regeln nicht.

Nach einem Lockdown in den vergangenen Wochen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei rund 200. Geschäfte, Kultureinrichtungen und Restaurants sind wieder offen, Bars und Après-Ski-Lokale bleiben zu. Am 27. Dezember wird die Sperrstunde von 23 auf 22 Uhr vorverlegt – auch an Silvester.

Niederlande

Die Niederlande befinden sich im harten Lockdown, um die schnelle Verbreitung der Omikron-Variante abzubremsen. Geschäfte, Gaststätten, Schulen, Kultur- und Sporteinrichtungen sind geschlossen. Ausnahmen gelten für Supermärkte oder Apotheken. Zu Hause sollen Niederländer höchstens zwei Gäste empfangen, zu Weihnachten und Silvester höchstens vier. Auch draussen gilt, dass nur zwei Menschen zusammen sein dürfen. Ansonsten gilt die Abstandsregel von 1,5 Metern und in öffentlich zugänglichen Räumen die Maskenpflicht.



Belgien

Nach Rekordwerten Ende November geht die Zahl der Infektionen wieder zurück. Die 14-Tage-Inzidenz lag zuletzt trotzdem noch deutlich über 1000. Die Corona-Massnahmen wurden jüngst verschärft. Rund 76 Prozent der Belgier haben einen vollständigen Grundschutz, gut 30 Prozent sind geboostert.

Einreisende müssen online ein Formular ausfüllen und vollständig geimpft oder genesen sein. Alternativ können sie einen negativen Test vorlegen und sich nach einer Woche erneut testen lassen. Die Gastronomie muss um 23.00 Uhr schliessen, an Silvester gibt es keine Ausnahme. Die Regierung empfiehlt, soziale Kontakte über die Festtage zu begrenzen und sich selbst zu testen. Zusammenkünfte und Veranstaltungen in Innenräumen – ausser in Privatwohnungen – sind weitgehend verboten.

Dänemark

Immer neue Rekordwerte bei Neuinfektionen, die derzeit höchste Inzidenz der EU und rasant steigende Omikron-Zahlen: Dänemark befindet sich gerade in einer besonders schwierigen Lage. Die Regierung hat mit teils strikten Beschränkungen gegengesteuert, unter anderem müssen Kinos, Theater, Zoos und Vergnügungsparks zu bleiben. Discos sind ebenfalls geschlossen.

Die Einreise ist nach wie vor möglich, ab dem 27. Dezember muss man unabhängig vom Impfstatus aber im Besitz eines vorab gemachten negativen Corona-Tests sein. Ein Antigentest darf bei der Ankunft höchstens 48 Stunden, ein PCR-Test maximal 72 Stunden alt sein. Wohnt man in Dänemark, kann man den Test auch bis zu 24 Stunden nach der Ankunft machen.

Schweden

Das weiter nördlich gelegene Schweden fordert ab dem 28. Dezember von allen ausländischen Bürgern ab zwölf Jahren ebenfalls, dass sie bei ihrer Ankunft einen negativen Test bei sich haben. Er darf maximal 48 Stunden alt sein, sowohl PCR- als auch Schnelltests sind gültig, wie die schwedische Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten am Donnerstag mitteilte. Ausnahmen soll es für Pendler geben.

Schweden, das seit Pandemiebeginn einen Sonderweg mit relativ moderaten Beschränkungen gewählt hatte, hat derzeit eine der niedrigsten Inzidenzen der EU. Doch auch dort wird mit einer stärkeren Corona-Ausbreitung gerechnet.

Frankreich

Ungeimpfte müssen für die Einreise nach Frankreich einen negativen PCR- oder Antigentest vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist. Beim Besuch von Museen, Gaststätten oder Skistationen gilt 3G. Auch wer mit Reisebus oder Fernzug unterwegs ist, muss genesen, geimpft oder in den vorangegangenen 24 Stunden getestet sein. Treffen im Freien viele Menschen aufeinander, gilt Maskenpflicht.

Für Silvester hält die Regierung Städte und Gemeinden dazu an, Feuerwerke, Konzerte und Alkoholkonsum auf öffentlichen Strassen zu verbieten. Für private Treffen gibt es keine Einschränkungen. Zuletzt infizierten sich landesweit innerhalb einer Woche etwa 545 von 100'000 Menschen.



Italien

Wer ins Land will, muss die Testpflicht beachten – auch Geimpfte. Die Regierung verlangt einen negativen PCR-Test mit 48 Stunden Gültigkeit oder einen Antigen-Schnelltest mit 24 Stunden Gültigkeit. Ungeimpfte müssen fünf Tage in Quarantäne.

Am Dienstag verzeichneten die Behörden rund 30'800 Neuinfektionen und mehr als 150 Tote. Hütten, Restaurants, Bars und Theater sind geöffnet, allerdings gilt drinnen 2G. In Museen und geschlossenen Skiliften gilt 3G. Wichtig auch die Einteilung in Zonen: Einige Regionen im Norden, darunter Bozen-Südtirol, sind in der Gelben Zone. Das bedeutet: auch im Freien Maskenpflicht. Das gilt auch in den Innenstädten von Rom, Mailand oder Turin.

Griechenland

Die Pflicht für Reisende nach Griechenland, vor Reiseantritt einen negativen Test vorzuzeigen, bleibt bestehen. Dabei darf ein PCR-Test nicht länger als 72 Stunden zurückliegen, ein Antigen-Schnelltest nicht länger als 24 Stunden. Zudem wird Reisenden eindringlich geraten, sowohl zwei wie vier Tage nach ihrer Ankunft einen Schnelltest zu machen. Angesichts der Gefahr einer Ausbreitung der Omikron-Variante hat die Regierung alle öffentlichen Feierlichkeiten der Städte zu Weihnachten und Silvester verboten.

Grossbritannien

In Grossbritannien breitet sich derzeit die Omikron-Variante stark aus. Bei der Einreise muss man einen negativen Test nachweisen und zusätzlich einen PCR-Test nach der Ankunft buchen. Bis zum Ergebnis ist Quarantäne vorgeschrieben. Vor der Einreise muss man sich ausserdem online anmelden. Reisende, die nicht geimpft sind, müssen für zehn Tage in Quarantäne. Nach acht Tagen kann diese mit einem negativen Test beendet werden. Für Kinder und Jugendliche gelten abweichende Regelungen.



Türkei

Dort werden derzeit täglich rund 20'000 neue Corona-Fälle gemeldet. An vielen öffentlichen Orten gilt Maskenpflicht. Für private Treffen gibt es keine offiziellen Regeln. Reisende, die Flugzeuge, Fernbusse und -züge nutzen, brauchen einen Impfnachweis. Gleiches gilt für Konzerte, Theater und Kinos. Für die Einreise aus der Schweiz gilt 3G – geimpft, getestet oder genesen.

Polen

Am Mittwoch meldete das polnische Gesundheitsministerium 18'021 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und 775 Tote. Bei Einreise aus dem Schengenraum besteht eine zehntägige Quarantänepflicht. Ausgenommen sind vollständig Geimpfte, Genesene und Reisende mit aktuellem negativen Testergebnis.

In Restaurants, Hotels und Kultur- und Freizeiteinrichtungen gilt eine Einschränkung der Kapazität bis zu maximal 30 Prozent. Wollen die Betreiber mehr Leute einlassen, sind sie eigentlich verpflichtet, die Impfnachweise zu kontrollieren. Clubs und Diskotheken sind bis 17. Januar geschlossen, für Silvester soll es eine Ausnahme geben.

USA

In den Vereinigten Staaten ist die Omikron-Variante mittlerweile dominant – die Zahl der Neuinfektionen schnellt in die Höhe. Wer aus Europa einreisen möchte, braucht einen aktuellen negativen Test. Zusätzlich müssen Ausländer in der Regel auch eine vollständige Impfung nachweisen, bevor sie eine Flugreise in die USA antreten können. Für private Treffen gibt es keinerlei Beschränkungen – auch Restaurants oder Geschäfte sind in der Regel offen.

Russland

Im Vergleich zum November hat sich die Corona-Lage leicht entspannt. Mit zuletzt rund 25'000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages bleibt das flächenmässig grösste Land der Erde aber weiter stark betroffen. Tag für Tag sterben mehr als 1000 Menschen. Grössere Einschränkungen gibt es dennoch nicht – zum Beispiel für die anstehenden Feiern zum Jahreswechsel. In Moskau gilt etwa im Bolschoi-Theater oder in der Tretjakow-Galerie 2G. Für Reisen innerhalb Russlands sind solche Nachweise nicht nötig. Seit dieser Woche sind PCR-Tests statt 72 Stunden nur noch zwei Tage gültig.



Spanien

Das Land hat seine Einreisevorschriften bisher nicht verschärft. Reisende aus der Schweiz müssen eine digitale Reiseanmeldung ausfüllen. Zudem muss für jeden über zwölf Jahre ein Nachweis vorgelegt werden, dass man zweifach (oder im Fall von Johnson&Johnson einmalig) geimpft, genesen oder getestet ist. Ein PCR-Test darf dabei nicht länger als 72 Stunden, ein Antigen-Schnelltest nicht länger als 48 Stunden zurückliegen.

Im Land selbst soll die Maskenpflicht auch im Freien in Kürze wieder eingeführt werden. In vielen Regionen gilt die 3G-Regel – geimpft, genesen oder getestet – beim Betreten von Gaststätten und anderen Freizeiteinrichtungen. Nur Katalonien hat eine nächtliche Ausgehbeschränkung, die Schliessung des Nachtlebens sowie die Begrenzung der Teilnehmer an privaten Treffen angeordnet. Auch auf den Kanaren gibt es Beschränkungen für Treffen in den eigenen vier Wänden.

Portugal

Dort bestehen im Prinzip dieselben Einreisevoraussetzungen wie für Spanien. Allerdings müssen auch Geimpfte einen negativen Test vorlegen, der im Falle eines PCR nicht älter als 72 Stunden und bei Antigen-Schnelltests nicht älter als 48 Stunden sein darf.

Wegen der schnell steigenden Corona-Zahlen müssen Diskotheken und Bars ab Samstag schliessen. Zudem wird die Testpflicht beim Betreten öffentlicher Innenräume unter anderem auch auf Hotels und Pensionen ausgeweitet. Zu Silvester dürfen sich auch im Freien höchsten zehn Personen versammeln und dabei keinen Alkohol konsumieren. In öffentlichen Innenräumen sowie Bussen und Bahnen gilt Maskenpflicht.

Was bisher über die Omikron-Variante bekannt ist

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Zwei Studien aus Grossbritannien zeigen, dass Corona-Infektionen bei der hoch ansteckenden Omikron-Variante im Vergleich zur Delta-Variante seltener zu einem Spitalaufenthalt führen.

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dpa/tsha