Frühgeburt Dieser Junge lebt schon 18 Jahre länger, als die Ärzte voraussagten

gusi

18.8.2019

Der britische Teenager Ross Anderson ist für seine Ärzte ein medizinisches Wunder. Dem Frühchen gaben sie eine Überlebenschance von nur einem Prozent. Der Teenager strafte sie Lügen.

Dieser 18. Geburtstag ist für den jungen Briten aus Worcester ein ganz besonderer Tag. «Jetzt kann ich endlich legal mit meinen Freunden ein Bier trinken und mich tätowieren lassen», sagt Ross schmunzelnd. «Darauf musste ich viel zu lange warten.»

Dass sich der Jugendliche seinen Traum erfüllen kann, dass hätte vor 18 Jahren kaum jemand geglaubt. Bei seiner Geburt wog er deutlich unter einem Kilogramm und seine Lungenflügel waren knapp ausgewachsen. Das Atmen fiel dem Jungen schwer. Die Ärzte gaben den Eltern deshalb wenig Hoffnung und dem Kind eine Überlebenschance von nur einem Prozent. Sie glaubten nicht, dass es die erste Woche im Spital überleben würde. 

Doch Ross wollte leben. Das Frühchen kämpfte Tag für Tag gegen die Prognose der Mediziner an. Und legte schon in der ersten Woche deutlich an Gewicht zu. Im Brutkasten konnten ihn die Medizinier bestmöglichst betreuen.

Trotz Handicaps leistet er Freiwilligenarbeit

Nach drei Monaten war er so kräftig, dass er das Spital verlassen und endlich zu seiner Mutter Mary nach Hause kommen konnte. Vor der Geburt ihres Sohnes hatte sie bereits drei Fehlgeburten. Und auch die Schwangerschaft mit Ross war von Beginn weg schwierig. In der 28. Woche platzte ihre Fruchtblase und die Ärzte mussten das Kind mehr als drei Monate vor dem eigentlichen Geburtstermin holen. Heute ist Ross seiner Mutter dankbar. Dafür, dass sie den Glauben an ein Kind nie aufgegeben hatte. «Ich habe die beste Mom der Welt. Ich liebe sie.»

Ist stolz auf ihren Sohn: Mary und Ross Anderson aus dem britischen Worcester.
Ist stolz auf ihren Sohn: Mary und Ross Anderson aus dem britischen Worcester.
Dukas

Und die unterstützt ihren Jungen in jeder Lebenslage. Im Alter von elf Jahren wurde bei Ross Muskelschwund diagnostiziert, wodurch er schwache Beine hat. An schlechten Tagen braucht er zum Gehen deshalb einen Stock, zudem leidet er – als Folge seiner Frühgeburt – an der Schlafkrankheit. Er ist ständig müde und schläft bis zu 14 Stunden pro Tag. 

Trotz dieser Handicaps hat Ross erfolgreich seine Schule abgeschlossen und hilft derzeit ehrenamtlich in einem Projekt für Obdachlose mit. «Sie haben noch weniger Glück im Leben als ich. Und ich möchte Menschen helfen.» Für seine Mutter Mary ist Ross so oder so ihr grösster Held. «Er musste so viele Hürden in seinem noch jungen Leben überwinden. Ich bin so stolz auf ihn, was er alles erreicht hat.»

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