Dynamit-Frachter Dürre legt 123 Jahre altes Wrack im Rhein frei

phi

13.8.2018

Weil der Rhein so wenig Wasser führt, ist ein Geist aus der Vergangenheit aufgetaucht – in Form eines 1895 gesunkenen Schiffes.

Niedrigwasser sorgt auf dem Rhein für Probleme in der Schifffahrt. Während die Lastenkähne nicht zu Potte kommen, hat ein anderes Schiff dafür nun Oberwasser: Die Dürre hat ein 123 Jahre altes Wrack freigelegt. Die «De Hoop» sank 1895 unweit von Arnheim an der deutsch-niederländischen Grenze.

Die «De Hoop» gehörte zu einem Konvoi von sieben Schiffen, die Dynamit geladen hatten. Der Sprengstoff sollte 1894 zu einem Hafen in den Niederlanden gebracht und von dort an eine Mine in Übersee geschickt werden. Als der Fluss vereiste, musste der Konvoi stoppen und seine Ladung löschen, bis der Rhein wieder befahrbar ist.

Das Wrack der «De Hoop» am Ufer des Rheins.
Das Wrack der «De Hoop» am Ufer des Rheins.
WikiCommons/Lhinrich

Das war im März 1895 der Fall, doch als die Boote wieder mit dem Dynamit bestückt wurden, geschah das Unglück: Als drittes Schiff wurde die «Elisabeth»  beladen, als dort circa 1400 Kisten mit Sprengstoff in die Luft flogen. Die Explosion versenkte oder beschädigte alle Schiffe des Konvois. Das Dynamit auf den zwei anderen Schiffen entzündete sich nicht, dafür jedoch zwei Karren, mit denen die Boote beladen wurden.

Vier Personen wurden bei dem Unglück verletzt, 13 bis 16 Menschen kamen ums Leben. «Zu dem explodierten Schiffe waren die Arbeiter mit dem Verstauen der Kisten beschäftigt», schrieb das «Bürger-Blatt» der deutschen Stadt Emmerich am 20. März 1895. «Von diesen Personen ist niemand mehr am Leben, im Umkreise von 200 Metern liegen ihre Gliedmassen und Körperteile – Arme, Finger, Kopfhäute, Beine [...] – zerstreut.»

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