Gazastreifen Dutzende vernachlässigte Tiere aus Horror-Zoo gerettet

AP/tsha

8.4.2019

Mitglieder von Vier Pfoten International kümmern sich am Grenzcheckpoint zwischen dem Gazastreifen und Israel um die befreiten Tiere.
Mitglieder von Vier Pfoten International kümmern sich am Grenzcheckpoint zwischen dem Gazastreifen und Israel um die befreiten Tiere.
Bild: AP Photo/Tsafrir Abayov

Ende eines Martyriums: Dutzende Tiere wurden aus dem Zoo von Rafah im Gazastreifen befreit. Zuletzt schockierte der Tierpark mit einer Verstümmelungsaktion.

Dutzende vernachlässigte Tiere sind aus einem Zoo im Gazastreifen geholt worden. Tierärzte und Freiwillige der Stiftung Vier Pfoten International transportierten am Sonntag etwa 40 Löwen, Füchse, Affen, Pelikane, Wölfe und Straussenvögel aus einem Zoo in der palästinensischen Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten ab. Die Tiere sollen in Schutzgebieten in Jordanien und Südafrika unterkommen.

Es war die vierte und grösste derartige Rettungsaktion. «Der Zoo war in den vergangenen Jahren in einer schlechten Situation wegen der wirtschaftlichen und politischen Unruhen», sagte Amir Chalil, ein Tierarzt der in Wien ansässigen Stiftung. «Die meisten Tiere haben eine Art Trauma.» In drei weiteren Zoos im Gazastreifen werden Tiere unter schlechten Bedingungen gehalten.

Erst im Februar hatte der Zoo von Rafah Negativschlagzeilen gemacht. Vier Pfoten International hatte damals ein Video verbreitet, das zeigt, wie einer Löwin mit einer Zange die Krallen entfernt werden. Das blutige Prozedere soll die Verletzungsgefahr für Besucher verringern, die mit der damals 14 Monate jungen Löwin spielen wollen. Ein Tierarzt der Organisation verglich das Entfernen der Krallen mit der «Amputation aller Finger eines Menschen bis zum ersten Knöchel».

Vier Pfoten fordert schon länger, den 1999 eröffneten Zoo zu schliessen. In den vergangenen Jahren waren dort immer wieder Tiere bei Raktenangriffen getötet worden, im Januar erfroren dort vier Löwenbabys.

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