Tierquälerei im Zoo Löwin wurde mit Zange brutal verstümmelt

uri

15.2.2019

Die 14 Monate alte Löwin kurz nachdem ihr die Krallen entfernt wurden.
Die 14 Monate alte Löwin kurz nachdem ihr die Krallen entfernt wurden.
Bild:  Four Paws

Der Rafah-Zoo im Gazastreifen macht immer wieder negative Schlagzeilen. Nun zeigt eine Tierschutzorganisation schockierende Aufnahmen von der Verstümmelung einer jungen Löwin – nur damit Zoobesucher mit ihr spielen können.

Mit einem Video und mehreren Bildaufnahmen klagt die internationale Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» den Privatzoo in Rafah an. Die Bilder zeigen, wie einer 14 Monate alten Löwin mit einer herkömmlichen Zange blutig die Krallen entfernt werden. So soll die Verletzungsgefahr reduziert werden, wenn Besucher mit der Raubkatze spielen.



Der Eingriff sei eine «besonders schmerzhafte Prozedur» für Grosskatzen und führe zu «langanhaltenden Schäden», schreibt die «Vier Pfoten» in einer Mitteilung. Ein Tierarzt der Organisation vergleicht das Entfernen der Krallen mit der «Amputation aller Finger eines Menschen bis zum ersten Knöchel», denn sie seien für Löwen wie Finger und Zehen.

Schliessung von Zoo gefordert

Auch die Beweggründe für die Aktion seien erschütternd, denn ein Löwe sei ein für Menschen gefährliches Raubtier und eben kein Spielkamerad. Der Zoobesitzer habe einmal mehr bewiesen, dass er fahrlässig mit dem Leben von Menschen und Tieren umgehe. «Vier Pfoten» fordert die Behörden deshalb auf, den Zoo zu schliessen und artgemässe Lösungen für die Tiere zu finden.

Derzeit würden 49 Tiere im 1999 eröffneten Zoo unter extrem schlechten Bedingungen leben. Der Zoo sorgte bereits in den letzten Jahren immer wieder für negative Schlagzeilen: Einige der Tiere kamen bei Raketenangriffen und Kriegshandlungen ums Leben und werden den Besuchern bis heute ausgestopft präsentiert. 

Erst im Januar waren hier vier Löwenbabys aufgrund des kalten Wetters erfroren. Der Zoobesitzer hatte in diesem Zusammenhang erklärt, er habe die Jungen eigentlich verkaufen wollen, um Futter für die anderen Tiere kaufen zu können.

Bereits im Jahr 2015 hatte der Zoo zwei Löwenwelpen an Privatpersonen veräussert. Fotos der kleinen Löwen in einem Flüchtlingscamp gingen damals um die Welt. «Vier Pfoten» konnte sich den Tieren annehmen und sie in ein Tierschutzzentrum überstellen. Ebenfalls konnte die Organisation bereits bewirken, dass zwei Zoos in Gaza, in denen ähnlich verheerende Zustände herrschten, geschlossen wurden.

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