Stärke 5,9 Mindestens drei Tote nach starkem Erdbeben nahe Osaka

SDA

18.6.2018 - 08:43

Ein neun Jahre altes Mädchen und zwei Männer über 80 sterben. Mehr als 210 Personen werden verletzt. Ein Japaner fühlt sich an ein Erdbeben im Jahr 1995 erinnert, das mehr als 6000 Menschen tötete.

Bei einem starken Erdbeben sind in der Metropolregion Osaka im Westen Japans mindestens drei Menschen getötet und mehr als 210 verletzt worden. Das Beben löste am Montag Feuer und Bauschäden in der Gegend der Hafenstadt aus. Ein neunjähriges Mädchen wurde von einer einstürzenden Betonmauer an seiner Schule erschlagen. Die beiden anderen Todesopfer waren Männer über 80. Die Brand- und Katastrophenschutzbehörde teilte mit, 214 Personen seien in Krankenhäusern wegen Verletzungen behandelt worden.

Das Beben der Stärke 6,1 passierte der japanischen Wetterbehörde zufolge kurz nach acht Uhr morgens (Ortszeit) nördlich von Osaka und ereignete sich in einer Tiefe von etwa 13 Kilometern. Das Beben habe grosse Teile von Westjapan erschüttert, Kyoto eingeschlossen.

Die Katastrophenschutzbehörde der Regierung von Osaka bestätigte den Tod des Mädchens in Takatsuki und den Tod eines älteren Mannes. Das dritte Opfer starb in der Stadt Ibaraki, als ein Bücherregal in seinem Zuhause auf ihn stürzte. Der Sender NHK zeigte Aufnahmen, auf denen die eingestürzte obere Hälfte der Mauer zu sehen war, von der das Kind erschlagen wurde. Der Bau war alt und bestand aus Betonblöcken - diese gelten bei Erdbeben als Gefahr. Viele Häuser und Gebäude hatten vorübergehend keinen Strom, darunter ein Krankenhaus.

Die Erschütterung führte zu Gebäudebränden. Durch das Beben wurden Strassen aufgerissen, Kanalisationsrohre brachen auseinander. In einigen Gebäuden kam kein Wasser mehr an. Im Nahverkehr der Region Osaka wurde der Zug- und U-Bahn-Betrieb ausgesetzt, um möglichen Schäden nachzugehen. Passagiere stiegen teils auf den Gleisen zwischen einzelnen Stationen aus. Dutzende inländische Flüge nach Osaka und aus der Stadt heraus blieben am Boden.

Der 30-jährige Anwalt Jun Kawasaki sagte, das Beben habe ihn an eins in Kobe vor 23 Jahren erinnert, bei dem 6000 Menschen getötet wurden. Er habe sofort seine Sachen zusammengebackt, um wegzurennen, sagte er. «Es war nicht so schlimm wie das Kobe Beben», sagte er der Nachrichtenagentur AP aus Osaka. Seine Freundin sei unter einem Tisch in Deckung gegangen. Fahrstühle in seinem Bürogebäude seien ausser Betrieb.

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