WetterErhöhtes Risiko für Schäden bei Kulturen durch Spätfrost
miho, sda
21.4.2024 - 10:38
Das Risiko für Schäden durch Spätfrost bei Obstbaumkulturen und Weinbergen ist derzeit laut Wetterdiensten gestiegen. Im Zuge des Klimawandels würden die Winter immer milder, deshalb erwache die Natur früher und die Vegetationszeit werde verlängert.
Keystone-SDA, miho, sda
21.04.2024, 10:38
21.04.2024, 18:08
SDA
Der Vegetationsvorsprung betrage aktuell zwei bis vier Wochen, schrieb der private Wetterdienst Meteonews auf seiner Webseite. Direkt am Boden sei in den kommenden Tagen mit Frost zu rechnen, darum seien bodennahe Kulturen weiter zu schützen.
Besonders stark gefährdet sei in der Nacht auf Montag das Wallis, teilte das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Auch in der Westschweiz könne sich in der Nacht mässiger Bodenfrost bilden.
Allerdings zeichne sich keine Nacht mit klar negativen Temperaturen auf zwei Metern über dem Boden ab. Dies sei positiv für Obstbaumkulturen und Weinberge, hiess es bei Meteonews. Frostschäden dürften sich also in Grenzen halten. Das sei alles andere als selbstverständlich, da bei der eingeflossenen, kühlen Luftmasse eine klare Nacht für deutliche Minustemperaturen gereicht hätte.
Es schneit weiter
In den letzten 48 Stunden fiel teilweise bis über ein halber Meter Neuschnee, zum Beispiel auf der Rigi-Scheidegg auf 1650 Metern. Auch am Sonntag kam noch einiges dazu, wie Meteonews auf X schrieb. Gemäss SRF Meteo lag die Schneefallgrenze bei 500 Metern, vereinzelt schneite es bis ins Flachland. Zudem gab es zahlreiche Graupelschauer.
Gemäss Meteoschweiz sind diese Wetterphänomene auf die Höhenkaltluft zurückzuführen. Bei der Radiosondierung zeigte das Thermometer am Donnerstag in 5500 Metern über Meer eine Temperatur von -33,9 Grad, kälter als im ganzen vergangenen Winter. Bis mindestens am Dienstag soll es bei diesem spätwinterlichen Wetter bleiben.
Der aktuelle Spätwinter führte auch zu einer erheblichen Lawinengefahr im Wallis, der Zentralschweiz und der Südostschweiz, wie es im Lawinenbulletin des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) hiess. Spontane und auch grosse Lawinenabgänge seien möglich. Vereinzelt können auch Verkehrswege betroffen sein.
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