Seltene MaschinenFlugzeuge am WEF lassen Herzen von Planespottern höher schlagen
uri
23.1.2019
Flugzeuge am WEF lassen Herzen von Planespottern höher schlagen
Brasiliens neuer Präsident Jair Bolsonaro landete am Montag mit der «Brazilian Air Force One», einer modifizierten Maschine vom Typ Airbus A319.
Bild: Twitter / FlyingLord
Die Delegation der Vereinigten Arabischen Emirate ist wohl etwas grösser – sie kam per Jumbo-Jet nach Zürich.
Bild: Twitter / Michael Haas
Mit einer Maschine gleichen Typs flog auch die japanische Delegation. Sie reiste in der «Japanese Air Force Two» an, die Platz für bis zu 140 Passagiere bietet.
Bild: Twitter / Kurt Kolb
Ecuadors Delegation kam in einem Regierungsflugzeug vom Typ Dassault Falcon 7X, einem der grössten Geschäftsreiseflugzeuge überhaupt. Bei dichter Bestuhlung haben bis zu 19 Passagiere in einer solchen Maschine Platz. Üblich sind aber bedeutend weniger.
Bild: Twitter / ZRH-Spotter
Die Russen flogen mit einem Business-Jet aus der Tupolew-Tu-204/214-Familie ein.
Bild: Twitter / ZRH-Spotter
Die Besucher aus Aserbaidschan landeten in einem 75,3 Meter langen Airbus A340-600.
Bild: Twitter / FlyingLord
Türkische Regierungsvertreter landeten in einem Langstrecken-Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Gulfstream IV.
Bild: Twitter / Swiss Potter
Flugzeuge am WEF lassen Herzen von Planespottern höher schlagen
Brasiliens neuer Präsident Jair Bolsonaro landete am Montag mit der «Brazilian Air Force One», einer modifizierten Maschine vom Typ Airbus A319.
Bild: Twitter / FlyingLord
Die Delegation der Vereinigten Arabischen Emirate ist wohl etwas grösser – sie kam per Jumbo-Jet nach Zürich.
Bild: Twitter / Michael Haas
Mit einer Maschine gleichen Typs flog auch die japanische Delegation. Sie reiste in der «Japanese Air Force Two» an, die Platz für bis zu 140 Passagiere bietet.
Bild: Twitter / Kurt Kolb
Ecuadors Delegation kam in einem Regierungsflugzeug vom Typ Dassault Falcon 7X, einem der grössten Geschäftsreiseflugzeuge überhaupt. Bei dichter Bestuhlung haben bis zu 19 Passagiere in einer solchen Maschine Platz. Üblich sind aber bedeutend weniger.
Bild: Twitter / ZRH-Spotter
Die Russen flogen mit einem Business-Jet aus der Tupolew-Tu-204/214-Familie ein.
Bild: Twitter / ZRH-Spotter
Die Besucher aus Aserbaidschan landeten in einem 75,3 Meter langen Airbus A340-600.
Bild: Twitter / FlyingLord
Türkische Regierungsvertreter landeten in einem Langstrecken-Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Gulfstream IV.
Bild: Twitter / Swiss Potter
WEF-Zeit ist Planespotting-Zeit: Wohl nirgends lassen sich derzeit mehr luxuriöse Business-Jets und riesige Regierungsmaschinen beobachten als auf dem Flughafen Zürich.
Das Weltwirtschaftsforum WEF in Davos ist mit rund 3'000 hochkarätigen Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Journalismus eines der bedeutendsten regelmässigen Treffen der internationalen Gemeinschaft. Zugleich ist es aber auch ein Fest für Planespotter. Die meisten der Akteure kommen nämlich geflogen – und viele nicht mit einfachen Linienmaschinen.
Am Flughafen Zürich herrscht dann nicht nur bei den Angestellten der Ausnahmezustand. Ebenso befinden sich sogenannte «Planespotter» in ihrem Element, denn Staatslenker und VIPs kommen in seltenen Regierungsmaschinen und Privatjets in dichter Folge angedüst.
Auch wenn die Flugzeug-Afficionados dieses Jahr auf die Air Force One des US-Präsidenten verzichten müssen, konnten sie bereits in den ersten Tagen des WEF einige Highlights dokumentieren. Auf Twitter präsentieren sie ihre «Beute».
Die Flugzeuge der Präsidenten: «Air Force One» im Wandel der Zeit
Die Flugzeuge der Präsidenten: «Air Force One» im Wandel der Zeit
Trump hatte den Hersteller im Dezember 2016 mit einem Tweet attackiert: «Boeing baut eine brandneue 747 Air Force One für künftige Präsidenten, aber die Kosten sind ausser Kontrolle, mehr als vier Milliarden Dollar. Streicht die Order!»
Bild: Keystone/AP/Andrew Harnik
Das US-Verteidigungsministerium hatte eigentlich vor, den Airbus-Konkurrenten mit dem Bau von zwei neuen Air Force One zu beauftragen. Die neuen Jumbojets vom Typ 747-8 sollen die alternden 747-Jets (im Bild) ablösen. Mit denen fliegen die US-Präsidenten seit den frühen 1990er-Jahren um die Welt.
Bild: Lynn Bo Bo
Zwischenzeitlich stand der Auftrag für die zwei Boeing des Typs 747-8 (im Bild) auf der Kippe. Bei Boeing wusste man indes gar nicht, wie Trump überhaupt auf den Preis von über vier Milliarden gekommen war.
Bild: Keystone/EPA/DAN LEVINE
Dem US-Präsidenten Barack Obama standen noch zwei umgebaute Boeing 747-200B zur Verfügung. Auf den folgenden Seiten stellen wir weitere Air-Force-One-Modelle aus der Vergangenheit vor.
Bild: Keystone
Als in den 1940er-Jahren die Personenbeförderung mit Flugzeugen ihre Anfänge nahm, wurde dies auch für den US-amerikanischen Präsidenten ein adäquates Mittel zu reisen. Franklin D. Roosevelt wurde zunächst ein Flugboot Boeing 314 (militärische Bezeichnung: C-98) zur Verfügung gestellt, um 1943 zur Casablanca-Konferenz zu reisen. Schiffe waren wegen der Gefahr, die von deutschen U-Booten ausging, ein zu gefährliches Transportmittel im Zweiten Weltkrieg.
Bild: Keystone
Bereits 1944 erhielt der Präsident eine C-87A Liberator Express mit dem Namen «Guess where Two» für seine Reisen. Diese Flugzeuge waren umgebaute B-24-Bomber. Nachdem allerdings eine andere C-87A aus ungeklärter Ursache abgestürzt war, kam man schnell wieder von diesem Typ ab, und die «Guess where Two» wurde ausser Dienst gestellt.
Bild: Photo by Museum of Science and Industry, Chicago/Getty Images
1944 wurde eine C-54 Skymaster mit dem Namen «Sacred Cow» (Heilige Kuh) als Präsidentenmaschine umgebaut. Sie war unter anderem mit einem Schlafraum, Telekommunikationseinrichtungen und einem Aufzug für Roosevelts Rollstuhl ausgerüstet.
Bild: U.S. Air Force photo
Als Roosevelt im Frühjahr 1945 starb und Harry S. Truman Präsident wurde, liess dieser sich eine C-118 Liftmaster für seine Reisen umbauen. Sie erhielt den Namen «Independence», nach Trumans Geburtsort Independence, Missouri. Dies war das erste aller Präsidentenflugzeuge, das auch äusserlich verändert war: Das gesamte Flugzeug war als stilisierter Weisskopfseeadler lackiert, dem Wappenvogel der Vereinigten Staaten. Auch John F. Kennedy griff 1960 nochmals auf eine Liftmaster zurück, allerdings auf eine aktuellere Version (VC-118A), um eine Maschine für kleinere Flugplätze zu haben, auf denen er nicht mit seiner VC-137 landen konnte.
Bild: U.S. Air Force photo
Unter Präsident Dwight D. Eisenhower wurden zwei weitere Flugzeuge für den Präsidententransport angeschafft. Es handelte sich um zwei Maschinen des Typs Lockheed Constellation. Diese wurden nach der offiziellen Blume des Staates Colorado, «Columbine II» und «Columbine III» (Akelei/Kolumbine) benannt.
Bild: U.S. Air Force photo
Am 9. Mai 1959 wurden die ersten drei Boeing 707 als Typ VC-137A von der Air Force in Dienst gestellt. Diese waren mit J57-Turbojettriebwerken ausgestattet und waren anfangs beim 1254th Air Transport Wing stationiert. Später erhielten diese Maschinen neue leistungsstärkere Turbofantriebwerke des Typs TF33, wodurch sie zum Typ VC-137B und dem 89th Airlift Wing überstellt wurden. Alle diese Flugzeuge waren zum generellen VIP-Transport vorgesehen, nicht exklusiv für den Präsidenten.
Bild: U.S. Air Force photo
1962 wurde die erste modifizierte Boeing 707-320B vom Typ VC-137C speziell für die Bedürfnisse des Präsidenten umgebaut. Für deren Ersatz kam 1972 eine weitere VC-137C hinzu. Die beiden Maschinen waren ebenfalls nicht ausschliesslich für den Transport des Präsidenten vorgesehen, auch hochrangige Kabinettsmitglieder, Senatoren und Kongressabgeordnete waren damit auf politischen Reisen unterwegs. Die VC-137C Nr. 26000 benutzte Präsident Kennedy für den Flug nach Dallas am 22. November 1963, wo er bei einem Attentat von zwei Gewehrschüssen tödlich getroffen wurde.
Bild: U.S. Air Force photo
Jeder Präsident liess sich die Maschinen nach seinem Geschmack etwas umbauen. Hier die VC-137C in neuer Lackierung.
Bild: U.S. Air Force photo
Seit den 1980ern verwendet der Präsident der Vereinigten Staaten eine Boeing 747-200B, da sie ein grosses Platzangebot bei grosser Reichweite bietet (Aufnahme von 2004, während der Präsidentschaft von George W. Bush). Die erste für diesen Zweck vorgesehene Maschine startete am 16. Mai 1987 zu ihrem Erstflug. Anschliessend wurde sie speziell ausgerüstet: Die Anpassungen im Innenraum umfassen Privatquartiere für die «First Family», Aufenthalts- und Arbeitsbereiche für weitere Regierungsmitglieder, Sicherheitsbeamte, Personal und Pressevertreter; dazu zwei Küchen und Ausstattung für medizinische Notfälle, inklusive Operationstisch. Neben 23 Besatzungsmitgliedern können bis zu 70 Fluggäste befördert werden.
Bild: Keystone/EPA/SHAWN THEW
Hin und wieder kam es zu kleineren Zwischenfällen, so auch am 28. Januar 1998 in Savoy, Illinois: Dort geriet die «Air Force One» mit einem der rechten Vorderräder in den Schlamm abseits des Runway, mit Präsident Clinton an Bord.
Bild: Keystone/AP Photo/Beth A. Keiser
Die Maschinen verfügen über modernste Kommunikationseinrichtungen, die vom Oberdeck aus bedient werden. Die VC-25A ist eine komplette militärische Operationsbasis, die dem Präsidenten vollen Zugriff auf das gesamte Militär bietet. Zu diesem Zweck ist stets der militärische Berater des Präsidenten in dessen Nähe. Er hat den Atomkoffer (der volkstümlich «Football» genannt wird) bei sich, mit dem der Einsatz von Nuklearwaffen befohlen werden kann.
Bild: Keystone/AP Photo/Jose Luis Magana
Die Maschine des Präsidenten wird von einer Flotte von Tankflugzeugen und Frachtern begleitet, damit man die notwendigen Materialien, Fahrzeuge sowie Mitarbeiter transportieren kann. Die «Air Force One» wird gewöhnlich nicht von Jagdflugzeugen begleitet, jedoch ist dies schon vorgekommen, so zum Beispiel am 11. September 2001, dem Tag der Terroranschläge. Diese undatierte Aufnahme zeigt einen der seltenen Flüge der Maschine über New York.
Bild: Keystone/AP Photo/Master Sgt. Andy Dunaway, Defense Department
Die Möglichkeit der Luftbetankung erhöht die Reichweite. Die Treibstofftanks fassen insgesamt 53'611 US-Gallonen (202'650 Liter). Es wird jedoch vermutet, dass die «Air Force One» neben den Standardtanks der 747 über mindestens zwei weitere Tanks verfügt, welche die Reichweite im Notfall erheblich erhöhen würden. Dadurch könnte das Hoheitsgebiet der USA von jedem Punkt der Erde aus ohne Zwischenlandung erreicht werden.
Bild: Keystone/AP Photo/US Air Force
Zum Schutz des Präsidenten verfügt die aktuelle «Air Force One» über eine militärische Ausrüstung. Die technischen Details sind streng geheim. Als bewiesen gilt die Bestückung mit fünf AN/ALQ-204 Matador Infrared Countermeasures (IRCM – jeweils eins hinter jedem der vier Triebwerke und eines zentriert am Höhenleitwerk). Hierbei handelt es sich um ein System, das pulsierende Infrarotstrahlen zur Bekämpfung von infrarotgesteuerten (hitzesuchenden) Boden-Luft- oder Luft-Luft-Raketen einsetzt.
Bild: AP Photo/Susan Walsh
Wenn der Präsident auf Reisen geht, setzt sich bereits mindestens drei Tage im Voraus eine Maschinerie in Bewegung, damit dies den US-amerikanischen Protokollvorgaben entsprechend möglich wird: Die gepanzerten Limousinen und Begleitfahrzeuge des Secret Service werden in Frachter verladen und vorab an den Bestimmungsort geflogen. Die «Air Force One» wird beladen, der persönliche Steward des Präsidenten befindet sich an Bord, die Maschine wird aussen und innen gereinigt und auf Hochglanz gebracht.
Bild: Keystone/AP Photo/Cheryl Senter
Am 9. Januar 2009 startete die US Air Force offiziell die Suche nach einem Nachfolger für die VC-25A. Geplant ist die Anschaffung von drei Maschinen, wobei die erste ab 2017 in Dienst gehen soll. Die zweite und dritte Maschine sollen jeweils 2019 und 2021 folgen. Als mögliche Ausgangsmuster galten die Boeing 747-8I und der Airbus A380. Am 28. Januar 2009 teilte EADS North America jedoch mit, dass Airbus an dem Auswahlverfahren nicht teilnehmen werde. Als Begründung für den Rückzug von Airbus aus dem prestigeträchtigen Projekt wurde unter anderem die Befürchtung eines möglichen Technologietransfers (eingedeutscht: Industriespionage) zu US-amerikanischen Flugzeugherstellern wie Boeing vermutet, da den US-Behörden aus Sicherheitsgründen sämtliche technischen Details des Airbus A380 hätten offengelegt werden müssen.
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