«Das älteste Meme der Welt» Vergnügter Ursaurier wird zum Internet-Hype – Forscher freuen sich

SDA

17.1.2024 - 00:00

Hype um Urdinosaurier-Bild: Die Spezies namens Stenokranio boldi lebte laut den Forschenden vor knapp 300 Millionen Jahren, noch vor den Dinosauriern.
Hype um Urdinosaurier-Bild: Die Spezies namens Stenokranio boldi lebte laut den Forschenden vor knapp 300 Millionen Jahren, noch vor den Dinosauriern.
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Er hat ein grosses Maul und schaut ziemlich vergnügt drein: Das Bild eines neu entdeckten Ursauriers sorgt im Netz derzeit für einen kleinen Hype — und jede Menge Memes. Die Forscher freut die Aufmerksamkeit.

Keystone-SDA

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  • Das Bild eines neu entdeckten Ursauriers sorgt für einen Online-Hype.
  • Vor allem in den sozialen Netzwerken tauchen Memes zu dem vergnügt dreinschauenden Wesen auf.
  • Die Forscher, die ihn entdeckt haben, freuen sich über die grosse Aufmerksamkeit.

Kurze Beinchen, gedrungener Körper und ein grosses Maul, mit dem er zu lächeln scheint: Die Darstellung eines im deutschen Rheinland-Pfalz neu entdeckten Ursauriers hat online einige Freude hervorgerufen. Vor allem in den sozialen Netzwerken entstand um den Ursaurier ein kleiner Hype.

Einige Nutzer gestalteten in den vergangenen Tagen Bildchen damit, sogenannte Memes. Darunter war etwa der deutsche Comedian Sebastian Hotz («El Hotzo»), dem bei Instagram 1,4 Millionen Menschen folgen. Er schrieb: «Herr Lindner, machen Sie 100 Milliarden Sondervermögen locker, wir müssen einen Jurassic Park auf Helgoland errichten und 100 solcher Racker klonen.»

Die Darstellung des Tieres, das vor etwa 300 Millionen Jahren lebte, hatte das Museum für Naturkunde in Berlin vergangene Woche zu einer Studie herausgegeben. Das Museum kommentierte die vielen Nutzerbeiträge am Montag auf Instagram mit den Worten: «Das vielleicht älteste Meme der Welt!»

Ernsterer Gesichtsausdruck unmöglich

Der Wissenschaftler und Paläokünstler Frederik Spindler, der die Illustration gemacht hat, zeigte sich auf Anfrage am Dienstag sehr erfreut über die Resonanz. «Ich finde es schön, dass sich die Paläowelt und die Internetwelt verschränken», sagte der 40-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der 3D-Rekonstruktion sei es darum gegangen, die wesentlichen Merkmale zu zeigen. Am Gesichtsausdruck habe er nichts ändern könnte: «Ich kriege das Tier nicht ernster hin. Das ist ein bisschen wie bei Delfinen, die können nicht ernst gucken.»

Spindler sagte, er selbst forsche zu ähnlichen Tieren, kenne sich mit Lurchen aber eigentlich weniger aus und sei als Künstler von den Wissenschaftlern angefragt worden.

Bekanntheit des Begriffs Ursaurier

Auch wenn in Kommentaren bereits nach Stenokranio-Fanartikeln gefragt wird – so weit denkt Spindler noch nicht. «Ein kleiner Internethype, der aus der Paläoszene rausdriftet, soll nicht ausgeschlachtet werden.» Er rechne auch damit, dass der Ursaurier in ein paar Tagen wieder aus den Timelines verschwinde.

Er freue sich einfach, dass der Begriff Ursaurier bekannter geworden sei und sozusagen nun ein Gesicht habe, sagte Spindler. Wie das Berliner Museum schon vergangene Woche erklärt hatte, besteht dabei aber kein Zusammenhang mit Dinosauriern. Es handle sich vielmehr um eine populäre Sammelbezeichnung für die Vierfüsser des Erdaltertums.

Dass es sich eben nicht um einen Dino handle, ist auch dem an der Studie beteiligten Berliner Forscher Florian Witzmann wichtig: Es handle sich bei Stenokranio boldi auch nicht um ein Reptil, wie oft fälschlicherweise angenommen werde.