Von Schmelzwasser eingesperrt Forscher sitzen in Salzburger Höhle fest

dpa

18.2.2022 - 18:58

Die Lamprechtshöhle gehört zu den tiefsten Höhlen der Welt.
Die Lamprechtshöhle gehört zu den tiefsten Höhlen der Welt.
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Für drei Experten aus Polen wird die Lamprechtshöhle in Österreich zur Falle. Schmelzwasser verschliesst das Gangsystem. Die Retter setzen auf Taucher und auf Zeit.

In der Lamprechtshöhle in Österreich sitzen drei Höhlenforscher aus Polen fest. Die Mitglieder einer angemeldeten Expedition können nicht mehr ins Freie, weil Schmelzwasser in das Gangsystem eingedrungen ist und ein nun bis zur Decke gefüllter Höhlensee den Rückweg versperrt, wie das Land Salzburg am Freitag mitteilte. Am Abend konnte ein Rettungstaucher zu den Eingeschlossenen vordringen. «Alle drei scheinen wohlauf, allerdings unterkühlt zu sein», hiess es von den Behörden. Möglicherweise könne das Trio in absehbarer Zeit die Höhle aus eigener Kraft wieder verlassen.

Schon zu Beginn hatten die Behörden die Lage als nicht allzu dramatisch eingeschätzt. «Wir sind optimistisch, weil die Forscher bestens ausgerüstet sind, als Vollprofis mit der Situation umgehen können und es in der Höhle Rettungsnischen mit Decken sowie Notausrüstung gibt», sagte die Leiterin der Salzburger Höhlenrettung, Monika Feichtner. Die Lamprechtshöhle in St. Martin bei Lofer erstreckt sich auf 60 Kilometern Länge und gehört zu den tiefsten Höhlen der Welt.

Eingeschlossene Höhlenforscher sind ausgewiesene Experten

Für den Einsatz waren vom Land Salzburg vier Höhlentaucher angefordert worden. Die drei eingeschlossenen Höhlenforscher gehören nach Angaben der Behörden seit Jahrzehnten zu den besten Kennern der Lamprechtshöhle. Sie wollten bei einer für 20 Stunden geplanten Tour Gesteinsproben sammeln.



Mit den niedrigeren Temperaturen – wie sie zumindest in den nächsten Tagen erwartet werden – sollte der Wasserstand bald wieder sinken und der Rückweg frei sein, hiess es. «Sie können jedenfalls nicht heraustauchen, denn dafür muss man ein absoluter Spezialist sein und das ist aus derzeitiger Sicht nicht nötig», sagte Wolfgang Gadermayr, Höhlenretter und Geologe.