Spuren von Gewalt Frauenleiche im Baskenland gefunden: Ist es die vermisste Tramperin?

dpa

22.6.2018

Die vermisste Studentin aus Leipzig soll auf diesem Autohof in Schkeuditz-West (D) in einen LKW gestiegen sein. Die Frau wollte nach Bayern trampen, kam aber dort nicht an.
Die vermisste Studentin aus Leipzig soll auf diesem Autohof in Schkeuditz-West (D) in einen LKW gestiegen sein. Die Frau wollte nach Bayern trampen, kam aber dort nicht an.
Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Vor mehr als einer Woche wurde Sophia L. das letzte Mal gesehen. Nun wurde in Spanien eine Frauenleiche gefunden. Ist die Leipzigerin Opfer eines Gewaltverbrechens geworden?

Im Fall der seit gut einer Woche vermissten Sophia L. aus Leipzig zeichnet sich immer deutlicher ein Tötungsdelikt an der jungen Tramperin ab. Laut Medienberichten könnte es sich bei einer in spanischen Baskenland gefundenen Leiche um die 28 Jahre alte Studentin handeln. Darauf deuteten viele Anzeichen hin, hiess es. Die Leiche sei aber noch nicht eindeutig identifiziert.

Am Dienstag hatten die Ermittlungsbehörden mitgeteilt, dass ein Mann in Spanien festgenommen worden sei. Berichten zufolge soll er aus Marokko stammen. Er gilt als dringend verdächtig, die Studentin getötet zu haben.

Der Frauenkörper sei am Donnerstagnachmittag an einer Tankstelle in Asparrena in der Provinz Álava von der baskischen Polizei entdeckt worden und weise Spuren von Gewalt auf, berichtete die Nachrichtenagentur Europa Press am späten Donnerstagabend unter Berufung auf Ermittlerkreise. Der Leipziger Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz sagte, er kenne die Medienberichte über den Leichenfund, wolle sich dazu aber nicht äussern.

Die Ermittler in Deutschland waren bereits zuvor davon ausgegangen, dass Sophia L. getötet wurde. Wo sie sich befinden könnte, war aber unklar. Sophia L. war am 14. Juni verschwunden. Sie wurde zuletzt gesehen, als sie an einer Tankstelle an der Autobahn 9 nahe dem Leipziger Flughafen in einen Lastwagen gestiegen sein soll. Die Frau wollte nach Bayern trampen, kam aber nicht an. Sie stammt aus Amberg in der Oberpfalz (Bayern).

Familie und Freunde von Sophia L. sahen sich zuletzt rechten Hasskommentaren bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt. Das sei unerträglich, erklärte der Bruder. In einem Brief an die Medien schrieb er: «Sophia würde unter keinen Umständen wollen, dass auf ihre Kosten rassistische Hetze betrieben wird, wie es teils schon geschehen ist.» Es sei unerträglich, wie das Verschwinden seiner Schwester von Rassisten instrumentalisiert werde, bevor überhaupt Klarheit herrsche, was passiert sei.

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