Platz da, NaturFrüher war hier Strand – Schildkröte legt Eier auf Lande- und Startbahn ab
phi
15.4.2019
Wer ein Foto sucht, dass den derzeitigen Zustand des Planeten beschreibt, wird auf den Malediven fündig: Eine Schildkröte legt ihre Eier auf einer Piste ab, die die Natur verdrängt hat.
Im Jahr 2019 ist wohl allen klar, dass der Mensch es mit dem Raubbau an der Natur übertrieben hat. Eigentlich kann heutzutage niemand davor die Augen verschliessen – eine Hiobsbotschaft jagt die andere: Die Gletscher schmelzen im grossen Stil, die Klimaerwärmung treibt Tausende Schüler auf die Strasse und nicht nur Insekten verschwinden, sondern mit ihnen auch die Vögel.
Schmelzende Gletscher, CO2-Konzentration oder fehlende Tiere sind jedoch schwer zu fassen – und sich ein Bild von diesen Phänomenen zu machen, ist gar nicht leicht. Eine neue Aufnahme von den Malediven macht dagegen auf einen Blick klar, dass etwas falsch läuft auf der Erde. Das Foto zeigt eine Grüne Meeresschildkröte, die ihre Eier auf einer geteerte Piste abgelegt hat, statt in den Sand um sie herum, und zurück Richtung Ozean robbt.
Zugegeben: Das Bild ist eine Momentaufnahme, die Malediven sind weit weg, es gibt neben der Grünen Meeresschildkröte noch diverse andere bedrohte Arten, und die Schweiz hat den neuen Flughafen weder gebaut noch finanziert. Aber das Foto zeigt dennoch auf Anhieb, wie der Mensch die Natur zurückdrängt, gefährdet und ausrottet.
Airport für Atoll mit einer Ortschaft
Meeresschildkröten kehren stets zu ihrem Geburtsstrand zurück, wenn sie Nachwuchs zeugen: Sie orientieren sich am magnetischen Feld der Erde, um diese Orte auch über tausende Kilometer Entfernung wiederzufinden. Und sie nehmen es mit dem Standort sehr genau, wie das jüngste Beispiel zeigt: Obwohl das Tier nur wenige Meter nach ausweichen müsste, um ihre Eier in Sand legen zu können, platziert sie sie auf dem heissen Asphalt.
Plastikmüll in den Ozeanen: So sind die Tiere betroffen
Keine Chance aufs Überleben: Dieser junge Nördliche Seebär hat sich in einer Nylonschnur verheddert und wird deshalb verhungern.
Bild: Dukas
Dieses Exemplar der Beroe cucumis, umgangssprachlich als Mützenqualle bekannt, lebt in atlantischen Gewässsern und hat sich an einem Wattestäbchen verschluckt.
Bild: Dukas
Diese Meeresschildkröte hätte sich wahrscheinlich eine andere Mahlzeit gewünscht, als die Hinterlassenschaft des Menschen.
Bild: Dukas
Stricke, Schnüre und herumtreibenede Fischernetze sind auch für andere Robbenarten eien Gefahr: Auch dieser Seelöwe wird vermutlich qualvoll zu Grunde gehen.
Bild: Dukas
Der Müll am Strand stammt teilweise vom anderen Ende der Welt: Eine Hawaii-Mönchsrobbe spielt mit einer Plastikflasche.
Bild: Dukas
Unter einer Schicht Plastik sucht ein Riesen-Drückerfisch in den Gewässern der Malediven nach Nahrung und findet nur Müll.
Bild: Dukas
Ein Tintenfisch von der Art Atlantische Sepiole mit seiner Beute: einem Wattestäbchen. Das Weichtier ernährt sich eigentlich von kleinen Fischen und anderen Tieren.
Bild: Dukas
Ein zeschlissener Fussball dient einem Einsiedlerkrebs als Behausung.
Bild: Dukas
Ein Sixpack am Strand mag für Menschen Entspannung bedeuten - für diese Forelle ist es der reinste Horror.
Bild: Dukas
Ein Walhai auf Beutezug: Bei vielen Meerestieren wird zunehmend Plastik im Magen gefunden.
Bild: Dukas
Das Bild dazu ist auf Maafaru entstanden, das zum Noonu Atoll und somit zu den Malediven gehört. Die Insel ist traditioneller Nistplatz der Grünen Meeresschildkröte, schreibt das lokale Newsportal «The Edition». Dass der Strand zugebaut worden ist, haben die Tiere den Vereinigten Arabischen Emiraten zu verdanken, die den Malediven 60 Millionen Dollar für das Hochziehen des Flughafens geschenkt haben.
Die Bauarbeiten haben die Meeresschildkröten nicht abgeschreckt: «Trotz der Konstruktion der Piste hat die Häufigkeit der Schildkröten-Besuche nicht abgenommen», sagt eine «Edition»-Quelle. Wenn bald noch mehr der Tiere ihre Eier auf Asphalt platzieren, wird das in Zukunft aber anders werden – so viel ist sicher.
Aus Gründen hier noch unsere Bildergalerie «Leben und sterben am Wasserloch»:
Im flandrischen Bokrijk hat sich eine Katze in eine mehr als missliche Lage gebracht: Mit dem Kopf in einer Chipstüte steckend, geriet sie auf das brüchige Eis eines zugefrorenen Sees.
Bild: Dukas
Passanten erspähten das Tier in Not und organisierten Hilfe.
Bild: Dukas
Die Rettungsaktion verlief erfolgreich, auf dem Katzenleben-Konto der Büsi mussten allerdings Abstriche gemacht werden. Weitere skurrile wie dramatische Begegnungen in der Wildnis zeigen die Fotos im Folgenden.
Bild: Dukas
Bullenhaie, wie diese beiden Exemplare vor der Küste von Florida, gelten als aggressiv und unberechenbar.
Bild: Dukas
Warum die Art so einen schlechten Ruf hat, muss einer der mächtigen Raubfische am eigenen Leib erfahren: Er wird vom Artgenossen ganz direkt ins Gesicht gebissen.
Bild: Dukas
Sichtlich gezeichnet – und man möchte fast meinen, auch mit Entsetzen im Gesicht – ergreift der gebissene Bullenhai die Flucht. Weitere skurrile wie dramatische Begegnungen in der Wildnis zeigen die Fotos im Folgenden.
Bild: Dukas
Ein majestätischer Raubadler, auch Savannenadler genannt, hat im südlichen Afrika endlich ein freies Plätzchen für ein kühles Bad im Wasserloch gefunden.
Bild: Dukas
Allerdings schläft die Konkurrenz nicht: Kaum im kühlen Nass angelangt, wird der Raubvogel prompt von einem grösseren Sekretär attackiert.
Bild: Dukas
Und es kommt noch dicker: Auch ein Gnu fühlt sich durch die Anwesenheit des Vogels provoziert.
Bild: Dukas
Die Kuhantilope geht sofort zum Angriff über und versucht, den Adler zunächst auf die Hörner zu nehmen …
Bild: Dukas
... und dann niederzutrampeln.
Bild: Dukas
Nach Angaben des Fotografen hat der Adler die Attacke überlebt, allerdings sei er durch Tritte des Gnus etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Vogel sei später mit geknicktem Stolz und humpelnd ans Wasserloch zurückgekehrt.
Bild: Dukas
Ein hungriger Schwarzhalsreiher hat in einem Naturreservat in Südafrika einen schmackhaften Happen in einer Wiese erwischt.
Bild: Dukas
Die Wasserschlange ist jedoch nicht gewillt, kampflos beizugeben.
Bild: Dukas
Kunstvoll knotet sich die Schlange um den Schnabel des Vogels – allerdings kann sie auch so nicht verhindern, dass sie zuletzt doch im Magen des Angreifers landet.
Bild: Dukas
Am Cuando-Fluss in Botswana bahnt sich ein Revierkampf zwischen ausgewachsenen Flusspferd-Bullen an.
Bild: Dukas/Solent News
Die teils mehrere Tonnen schweren Tiere versuchen es dabei zunächst mit Imponiergehabe.
Bild: Dukas/Solent News
Doch der Konflikt kann rasch eskalieren. Dann werden die mächtigen Kiefer zu gefährlichen Waffen.
Bild: Dukas/Solent News
Mit den Eck- Und Schneidezähnen im rund 50 Zentimeter breiten Maul wird dann erbarmungslos auf den Gegner eingebissen. Die Hippos gelten nicht umsonst auch als das für den Menschen gefährlichste Tier auf dem afrikanischen Kontinent. Jährlich sollen der Art 100 Personen zum Opfer fallen.
Bild: Dukas/Solent News
Im nördlichen Minnesota, kurz vor der Grenze zu Kanada, sind dem Fotografen Jim Zuckerman ein Kojoten-Weibchen mit ihren zwei Jungen vor die Kamera gelaufen.
Bild: Dukas/Jim Zuckerman/Solent News
Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen könnte, will die kleine Steppenwolf-Familie kein Wellness-Programm absolvieren.
Bild: Dukas/Jim Zuckerman/Solent News
Die heutige Lektion ist bedeutend wichtiger: Es geht um Kojoten-Kommunikation. Mit ihrem charakteristischen Heulen stecken die Hundeartigen unter anderem auch ihr Revier ab.
Bild: Dukas/Jim Zuckerman/Solent News
Lektion ist gelernt und mit ein bisschen Übung kann er es sicher bald so gut wie ein Grosser.
Bild: Dukas/Jim Zuckerman/Solent News
Grösse schützt nicht notwendigerweise vor einem heimtückischen Angriff – diese Erfahrung macht ein Afrikanischer Ochsenfrosch im südafrikanischen Pilanesberg-Nationalpark.
Bild: Dukas/Catersnews
Bei der Begegnung mit einer Boomslang wehrt sich der bis zu 1,4 Kilogramm schwere Froschlurch nach allen Kräften.
Bild: Dukas/Catersnews
Doch gegen das Gift der Schlange aus der Art der Nattern hat der Ochsenfrosch keine Chance: Nach rund zwei Minuten ist er so weit paralysiert, dass die Schlange ihn von der Strasse ziehen und anschliessend verschlingen kann.
Bild: Dukas/Catersnews
Im Naturreservat Marazion Marsh in Cornwall, Grossbritannien, gerät ein Hermelin ausser Rand und Band.
Bild: Dukas
Zunächst schiesst der Marder auf Krähen los.
Bild: Dukas
Dann sucht er sich neue Beute.
Bild: Dukas
Zwischendurch gibt es eine akrobatische Einlage.
Bild: Dukas
Laut dem Fotograf Bob Sharples machte das Hermelin zuletzt noch einen Fang: Er schnappte sich einen Hasen, den er sogleich in einem Erdloch vor anderen Räubern in Sicherheit brachte.
Bild: Dukas
Im Walter Sisulu National Botanical Garden bei Krugersdorp in Südafrika bahnt sich ein erbarmungsloses Duell an.
Bild: Dukas
Zwei Agamen sind sich alles andere als grün.
Bild: Dukas
Innerhalb von Sekunden eskaliert der Streit zwischen den Schuppenechsen
Bild: Dukas
Die Agamen zeigen, dass es mit einfachen Bissen nicht getan ist und liefern sich einen filmreifen Fight.
Bild: Dukas
Dieser Streit endet in bester Bruce-Lee-Manier. Allerdings ist ob der Ähnlichkeit der zwei Exemplare leider schwer auszumachen, wer hier eigentlich wen auf den Rücken gelegt hat. Weitere skurrile wie dramatische Begegnungen in der Wildnis zeigen die Fotos im Folgenden.
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Der Rundgang kostet nichts – wer die Schatzkammer sehen möchte, muss 10 Euro Eintritt dafür zahlen, ermässigt 6 Euro.
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