Kaum gemeinsame Zeit Grosses Porträt: Wie Melania und Donald Trump ihr Leben trennen

jfk mit Material von dpa

8.5.2018

Die «Washington Post» hat in einem ausführlichen Porträt über ein Gerücht berichtet, wonach Melania Trump nicht hauptsächlich mit ihrem Mann im Weissen Haus lebe. Die First Lady äussert sich selten öffentlich. Doch die Zurückhaltung scheint ihren Beliebtheitswerten nicht zu schaden - im Gegenteil.

Wie die grösste Tageszeitung der US-amerikanischen Hauptstadt am Montag berichtete, kursiere das Gerücht, Melania Trump wohne zusammen mit ihren Eltern in einem Vorort von Washington in der Nähe der Schule ihres Sohnes Barron. Der 12-Jährige könne sich sogar auf Slowenisch mit seinen Grosseltern unterhalten. Pressesprecherin Sarah Huckabee Sanders wies den Bericht über das getrennte Leben indes als «abscheuliche Behauptung» zurück.

In dem insgesamt wohlwollenden Porträt wird geschildert, wie die Trumps ein weitgehend getrenntes Leben führen, wobei verschiedene Bezugspersonen sich in Details auch anders äussern. So habe sich die First Lady mit ihrem Büro im Ostflügel weitgehend von ihrem Gatten abgeschottet, der im West Wing mit ihrer Stieftochter Ivanka seine Arbeitszimmer hat.

Anscheinend verbringen die Eheleute wenig bis gar keine Zeit miteinander, gegenseitige Besuche im Weissen Haus gebe es kaum, auch gemeinsame Mahlzeiten seien die Ausnahme. Dass das Paar mit einem Altersunterschied von 23 Jahren in getrennten Betten schläft, wird von offizieller Seite nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert. 

In US-Medien hatte es zuletzt vermehrt Spekulationen über den Zustand der Trump-Ehe gegeben, auch wegen der bekanntgewordenen Zahlung vom Anwalt des US-Präsidenten an den früheren Pornostar Stormy Daniels. Sie hatte 2006 nach eigener Aussage Sex mit Trump - kurz nachdem Melania Barron zur Welt gebracht hatte. Donald Trump bestreitet das.

Melania Trump geniesst hohe Beliebtheit

Die First Lady hält sich mit öffentlichen Äusserungen zurück, was ihrer Beliebtheit jedoch keinen Abbruch tut, im Gegenteil. Einer am Montag vom Nachrichtensender CNN veröffentlichten Umfrage zufolge bewerten 57 Prozent der Befragten ihre Person positiv, ihr bislang höchster Wert. Im Januar hatte sie 47 Prozent Zustimmung bekommen. Für die Umfrage wurden 1015 Menschen telefonisch befragt.

Nun hat Melania Trump ihr wichtigstes Anliegen für ihre Zeit im Weissen Haus festgelegt. Die 48-Jährige will mit einer neuen Initiative das Wohl von Kindern ins Zentrum ihres Engagements rücken. In der heutigen «schnelllebigen und immer verbundenen Welt» falle es Kindern schwerer, ihre Gefühle zu kontrollieren, weshalb sie sich oft schädlichen Verhaltensweisen wie «Mobbing, Drogensucht oder sogar Selbstmord zuwenden», wie sie am Montag mitteilte.

Die Ankündigung der Initiative «Be Best» (etwa: «Gib Dein Bestes») im Rosengarten des Weissen Hauses im Beisein ihres Mannes Donald Trump war einer der seltenen öffentlichen Auftritte der First Lady. Es handle sich um eine Aufklärungskampagne für die «Wichtigsten und Verwundbarsten unter uns - unsere Kinder». Die Initiative stützt sich demnach auf drei Säulen: Kinder sollen intensiver in der Nutzung sozialer Medien geschult werden, gesünder und emotional ausgewogener leben und über Drogenmissbrauch aufgeklärt werden.

Wangenkuss im Rosengarten

Familien und Kinder, die von Drogenproblemen betroffen seien, sollen besonders unterstützt werden. Konkrete Massnahmen wurden allerdings zunächst nicht angekündigt. Präsident Trump küsste seine Frau nach ihrer Rede mehrmals auf die Wangen. Es sei ein Segen für Amerika, so eine engagierte First Lady zu haben, sagte er.

Melania Trump hatte sich bislang vor allem den Kampf gegen Cyber-Mobbing auf die Fahne geschrieben. Soziale Netzwerke könnten für Kinder positiv und negativ sein, erklärte sie dazu. Es sei daher wichtig, Kinder bei der Nutzung anzuleiten. «Soziale Medien können auf förderliche Weise genutzt werden», sagte sie.

Dafür müsse Kindern auch beigebracht werden, ihre Worte sorgfältig zu wählen, sie müssten von «Respekt und Mitgefühl» geprägt sein. Melania Trumps Kampf gegen Cyber-Mobbing hatte manche Beobachter erstaunt, da Präsident Trump auf Twitter immer wieder durch persönliche Beschimpfungen und wüste Tiraden auffällt.

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