«Cold Cases»-KalenderHäftlinge geben heisse Tipps für «Cold Cases»
14.4.2018
1500 alte ungelöste Verbrechen gibt es in den Niederlanden. Nun greift die Polizei zu einem verblüffenden Mittel bei der Fahndung: Ein Kalender macht Gefangene auf alte Fälle aufmerksam.
Die 13-jährige Ria de Vries ist ein hübsches Mädchen mit langen dunklen Haaren. Am 3. Mai 1990 verlässt die Niederländerin abends das Haus ihrer Mutter in Enschede im Osten des Landes nahe der deutschen Grenze. Sie sollte nie wieder zurückkehren.
Fast ein Jahr später, am 9. April, machen Spaziergänger in einem Naturpark einen grausigen Fund. Menschliche Knochen. Schnell wird deutlich, es sind Reste der vermissten Ria. Sie wurde ermordet. Vom Täter fehlt jede Spur.
Das könnte sich nun ändern - und zwar mit Hilfe von ungewöhnlicher Seite: von Strafgefangenen selbst. Die niederländische Polizei hat einen Tischkalender drucken lassen, in dem 52 ungelöste Verbrechen mit Fotos und knappen Informationen vorgestellt werden. Jede Woche eins. Im April geht es um den Fall von Ria de Vries.
Cold-Case-Kalender an Gefängnisse verteilt
Dieser Cold-Case-Kalender wurde in einer Auflage von 48.000 Stück in den niederländischen Gefängnissen verteilt. Mit der freundlichen Bitte um Mithilfe, wenn nötig auch anonym. «Vielleicht halten Sie schon Jahre lang Informationen verborgen und wollen oder müssen dies nicht länger tun», werden die Gefangenen gefragt. Und das gleich in fünf Sprachen: Niederländisch, Englisch, Russisch, Arabisch und Spanisch.
Mehr als 1500 sogenannte Cold Cases gibt es in den Niederlanden - nie aufgeklärte Verbrechen, wie der Mord an der Schülerin aus Enschede. Es sind Morde, Vergewaltigungen, Raubüberfälle oder Entführungen, und alle sind älter als drei Jahre. Die Polizei aber hat sie nicht vergessen. Der Kalender soll helfen, den Tätern vielleicht doch noch auf die Spur zu kommen.
Belohnung von bis zu 20.000 Euro
Die Idee ist simpel: Gefangene wissen viel, und sie haben Zeit. «Wir wissen, dass sie relativ viel über begangene Verbrechen wissen», sagt der Kriminalexperte Jeroen Hammer. Schließlich redeten die Insassen miteinander - auch aus Langeweile oder Angeberei.
Und viele Häftlinge scheuen sich nicht, Informationen an Ermittler weiterzugeben. Zwei Drittel finden den Kalender laut einer Umfrage eine gute Idee. «Sie wollen mit uns reden», sagt der Sprecher der niederländischen Kriminalpolizei, Robbert Salome. Hilfreich ist wohl auch die versprochene Belohnung von bis zu 20.000 Euro für einen entscheidenden Hinweis.
2017 erhielten Ermittler 32 brauchbare Hinweise
Im vergangenen Jahr hatte die Polizei einen solchen Kalender erstmals in einigen Haftanstalten getestet. Es war ein Erfolg. «2017 bekamen wir 78 Hinweise, 32 davon waren sehr brauchbar», sagt Salome. In neun Fällen wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen. «Wir sind zuversichtlich, dass es Festnahmen und auch Verurteilungen geben wird», sagt der Sprecher. Um welche Fälle es geht, wird mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht bekanntgemacht.
Ziel ist natürlich Gerechtigkeit und die Bestrafung der Täter. Doch fast ebenso wichtig ist den Ermittlern, dass Angehörige endlich Gewissheit haben. Sie könnten durch die Klärung eines Falles das dunkle Kapitel abschliessen, sagt der Leiter der niederländischen Cold-Case-Einheit, Aart Garssen. «Angehörige und Verdächtige müssen wissen: Die Polizei lässt Cold Cases niemals ruhen.»
Auch die Angehörigen des Mädchens Ria hoffen auf Antworten nach all den Jahren, schreiben die Ermittler im Kalender. «Wenn Sie Informationen haben, die zur Lösung führen können, dann sollen sie Ihnen dafür sehr dankbar sein.»
Idee stammt aus den USA
Auf die Idee zu dem Kalender kamen die Niederländer durch ihre US-Kollegen. Die Polizei in New York liess Spielkarten mit Informationen zu ungelösten Verbrechen drucken und verteilte sie an Gefangene.
Auch Europol nutzte bereits einen Kalender im Internet als Fahndungsmittel. Zur Weihnachtszeit 2016 ging die europäische Polizeibehörde mit einem Adventskalender auf Verbrecherjagd. Hinter 24 Türchen verbargen sich die Steckbriefe der 24 meistgesuchten Verbrecher, Europas «Most Wanted». Die Kombination von seliger Weihnachtszeit und knallharter Verbrechersuche ging zwar so manchem Kritiker zu weit, aber sie war erfolgreich. Im Dezember 2016 wurde in Amsterdam ein Mann festgenommen, der zuvor acht Jahre lang von der englischen Polizei wegen Kindesmissbrauchs gesucht worden war.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Cecilia Fabiano/dpa
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
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Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
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Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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