Generalfeldmarschal Erwin Rommel (1891 - 1944) in seinem Horch 901 in Nordafrika. Der «Wüstenfuchs» wurde von den Nationalsozialisten zum Mythos stilisiert.
Rommel war zwar kein Mitglied der NSDAP, doch er galt als Hitlers «Lieblingsgeneral» und war diesem angeblich bis zuletzt treu ergeben.
Im Rommelarchiv in Herrlingen bei Ulm steht neben Rommelportraits ein aus Holz gefertigtes Panzermodell von britischen Afrika-Veteranen. Geboten wird hier ein Devotionalien-Sammelsurium neben hochinteressanten militärgeschichtlichen Dokumenten und Briefen. Im Oktober 1943 war die Familie Rommel von der Wiener-Neustadt in das kleine Dorf bei Ulm umgesiedelt.
Erwin Rommel 1943 mit den Kindern von Joseph Goebbels, dem engen Vertrauten von Hitler und Reichsminister für Aufklärung und Propaganda. Goebbels baute den ehrgeizigen Rommel während des Dritten Reiches zu einem militärischen Medienstar auf.
Der populäre «Wüstenfuchs» wurde später aber unter Geheimhaltung aus Afrika abgezogen, weil die Niederlage dort unausweichlich geworden war. Goebbels notierte damals nach dem militärischen in seinem Tagebuch, einen Rommel könne man «nicht nach Belieben schaffen und nach Belieben wieder beseitigen.»
Das Haus Friedensthal in Herrlingen, in dem Erwin Rommel wohnte. Am 14. Oktober 1944 fuhr hier ein schwarzer Mercedes vor. Am Steuer sass ein SS-Mann, im Fonds die Wehrmachtsgenerale Wilhelm Burgdorf und Ernst Maisel.
Die Abordnung aus Berlin kam, um Rommel mit dem Vorwurf zu konfrontieren, an der Verschwörung gegen Hitler beteiligt gewesen zu sein. Auch habe dieser vom Attentat am 20. Juli 1944 gewusst. General Burgdorf berichtete von Aussagen von Verschwörern, wonach Rommel in seiner letzten Verwendung am Atlantikwall in Frankreich (im Bild) für den Widerstand gewonnen worden sei.
Rommel bestritt bis zuletzt eine Beteiligung an dem Attentat auf Hitler, willigte jedoch darin ein, Suizid zu begehen. Er verabschiedete sich im Anschluss an das Gespräch von seiner Frau Lucie-Maria und von seinem ebenfalls anwesenden Sohn Manfred, dem späteren Oberbürgermeister von Stuttgart. Anschliessend fuhr er mit den zwei Generalen im Auto davon.
Der Mercedes hielt bereits kurz nach der Ortsgrenze von Herrlingen. Nachdem die Generäle und der Fahrer ausgestiegen waren, nahm Rommel im Fahrzeug Gift und brach kurze Zeit später tot zusammen.
Angeblich mit einem Herzanfall wurde Rommel in ein Lazarett in Ulm gebracht, wo ihm ein Herzschlag attestiert wurde. Offiziell wurde kolportiert, der Generalfeldmarschall sei nach einem Autounfall gestorben.
Die Tauuerfeier für Rommel fand am 18. Oktober 1944 im Rahmen eines Staatsaktes im Ulmer Rathaus statt. Die Trauerrede hielt Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt. Hitler schickte - ganz rechts im Bild - einen überdimensionierten Kranz zur Trauerfeier.
Die Ausstellung, der Gedenkstein und Rommels Grab in Herrlingen würden mittlerweile beinahe mehr von Ausländern als von Deutschen besucht, berichtet Karlo Hafner, Hobby-Historiker und Ex-Schuldirektor. Vor allem Amerikaner, Franzosen, Briten und sogar Chinesen. «Wir versuchen, Rommels Licht- und die Schattenseiten aufzuzeigen.»
Hafner (im Bild mit einer Broschüre) hält im Museum auch ein Rollenspiel bereit, mit dem Rommels Licht- und die Schattenseiten zeigen möchte. Besonders gerne bietet er das Bundeswehrsoldaten an. Die Teilnehmer ziehen dann Karten mit Aufschriften wie «Volksheld», «Draufgänger», «Faschist», «Kriegsverbrecher», «Nazi-Held» oder «Widerstandskämpfer» und sollen sich im Streitgespräch dazu äussern.
Orden und Totenmaske - wie wird man dem «Wüstenfuchs» gerecht?
Generalfeldmarschal Erwin Rommel (1891 - 1944) in seinem Horch 901 in Nordafrika. Der «Wüstenfuchs» wurde von den Nationalsozialisten zum Mythos stilisiert.
Rommel war zwar kein Mitglied der NSDAP, doch er galt als Hitlers «Lieblingsgeneral» und war diesem angeblich bis zuletzt treu ergeben.
Im Rommelarchiv in Herrlingen bei Ulm steht neben Rommelportraits ein aus Holz gefertigtes Panzermodell von britischen Afrika-Veteranen. Geboten wird hier ein Devotionalien-Sammelsurium neben hochinteressanten militärgeschichtlichen Dokumenten und Briefen. Im Oktober 1943 war die Familie Rommel von der Wiener-Neustadt in das kleine Dorf bei Ulm umgesiedelt.
Erwin Rommel 1943 mit den Kindern von Joseph Goebbels, dem engen Vertrauten von Hitler und Reichsminister für Aufklärung und Propaganda. Goebbels baute den ehrgeizigen Rommel während des Dritten Reiches zu einem militärischen Medienstar auf.
Der populäre «Wüstenfuchs» wurde später aber unter Geheimhaltung aus Afrika abgezogen, weil die Niederlage dort unausweichlich geworden war. Goebbels notierte damals nach dem militärischen in seinem Tagebuch, einen Rommel könne man «nicht nach Belieben schaffen und nach Belieben wieder beseitigen.»
Das Haus Friedensthal in Herrlingen, in dem Erwin Rommel wohnte. Am 14. Oktober 1944 fuhr hier ein schwarzer Mercedes vor. Am Steuer sass ein SS-Mann, im Fonds die Wehrmachtsgenerale Wilhelm Burgdorf und Ernst Maisel.
Die Abordnung aus Berlin kam, um Rommel mit dem Vorwurf zu konfrontieren, an der Verschwörung gegen Hitler beteiligt gewesen zu sein. Auch habe dieser vom Attentat am 20. Juli 1944 gewusst. General Burgdorf berichtete von Aussagen von Verschwörern, wonach Rommel in seiner letzten Verwendung am Atlantikwall in Frankreich (im Bild) für den Widerstand gewonnen worden sei.
Rommel bestritt bis zuletzt eine Beteiligung an dem Attentat auf Hitler, willigte jedoch darin ein, Suizid zu begehen. Er verabschiedete sich im Anschluss an das Gespräch von seiner Frau Lucie-Maria und von seinem ebenfalls anwesenden Sohn Manfred, dem späteren Oberbürgermeister von Stuttgart. Anschliessend fuhr er mit den zwei Generalen im Auto davon.
Der Mercedes hielt bereits kurz nach der Ortsgrenze von Herrlingen. Nachdem die Generäle und der Fahrer ausgestiegen waren, nahm Rommel im Fahrzeug Gift und brach kurze Zeit später tot zusammen.
Angeblich mit einem Herzanfall wurde Rommel in ein Lazarett in Ulm gebracht, wo ihm ein Herzschlag attestiert wurde. Offiziell wurde kolportiert, der Generalfeldmarschall sei nach einem Autounfall gestorben.
Die Tauuerfeier für Rommel fand am 18. Oktober 1944 im Rahmen eines Staatsaktes im Ulmer Rathaus statt. Die Trauerrede hielt Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt. Hitler schickte - ganz rechts im Bild - einen überdimensionierten Kranz zur Trauerfeier.
Die Ausstellung, der Gedenkstein und Rommels Grab in Herrlingen würden mittlerweile beinahe mehr von Ausländern als von Deutschen besucht, berichtet Karlo Hafner, Hobby-Historiker und Ex-Schuldirektor. Vor allem Amerikaner, Franzosen, Briten und sogar Chinesen. «Wir versuchen, Rommels Licht- und die Schattenseiten aufzuzeigen.»
Hafner (im Bild mit einer Broschüre) hält im Museum auch ein Rollenspiel bereit, mit dem Rommels Licht- und die Schattenseiten zeigen möchte. Besonders gerne bietet er das Bundeswehrsoldaten an. Die Teilnehmer ziehen dann Karten mit Aufschriften wie «Volksheld», «Draufgänger», «Faschist», «Kriegsverbrecher», «Nazi-Held» oder «Widerstandskämpfer» und sollen sich im Streitgespräch dazu äussern.
Vor 75 Jahren kapitulierte das Deutsche Afrikakorps. Doch der «Mythos Rommel» lebt weiter. Am Ort seines erzwungenen Suizids bemüht man sich, Licht und Schatten im Leben des Generals aufzuzeigen.
Salutieren mit Blick auf Erwin Rommels Totenmaske und seine Tropenuniform: Auch 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf dem Schauplatz Afrika - das Deutsche Afrikakorps kapitulierte am 12. Mai 1943 in Tunesien - zieht es noch Besucher an den Ort, an dem der zum «Wüstenfuchs» hochstilisierte Erwin Rommel zuletzt wohnte. Und an dem er auf Weisung Adolf Hitlers zum Suizid gezwungen wurde: Herrlingen, heute ein Ortsteil der Kleinstadt Blaustein nahe Ulm.
Der Militärgruss gehöre für manche Besucher halt dazu, berichtet Karlo Hafner (69). Der Hobby-Historiker und Ex-Schuldirektor führt Interessierte durch die Rommel-Ausstellung in der Jugendstil-Villa «Lindenhof», die einst ein jüdischer Unternehmer errichten liess und heute der Gemeinde gehört. Seit 1989 beherbergt sie in zwei Räumen eine Rommel-Ausstellung.
Geboten wird ein Devotionalien-Sammelsurium neben hochinteressanten militärgeschichtlichen Dokumenten und Briefen. Es gibt Fläschchen mit Sand aus Wüstengegenden, in denen Rommel kämpfte, und alten Cognac aus US-Militärbeständen - «ein Geschenk von amerikanischen Verehrern, die wohl nicht wussten, dass Rommel kaum Alkohol trank», sagt Hafner. Britische Afrika-Veteranen spendierten das Holzmodell eines Panzers.
Als die Niederlage in Afrika unausweichlich wurde, zog man Rommel ab
Kann das ein Ort für eine seriöse Beschäftigung mit dem Leben und Sterben eines Mannes sein, der als Hitlers Lieblingsgeneral galt, der von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels als militärischer Medienstar in Szene gesetzt wurde, und der schliesslich wegen seines mutmasslichen Sympathisierens mit dem Widerstand in den Tod getrieben wurde?
Eher weniger, wenn Besucher sich einfach den Schlüssel bei der Gemeindeverwaltung abholen und dann allein zwischen Vitrinen mit NS-Orden und Rommels Marschallstab umherwandeln.
Doch zum lehrreichen Diskurs wird ein Besuch in Herrlingen, wenn er mit einer der sachkundigen Führungen durch Karlo Hafner verbunden wird. Unter anderem erfahren Besucher, die es noch nicht wussten, dass der «Wüstenfuchs» längst unter Geheimhaltung aus Afrika abgezogen worden war, als die Niederlage unausweichlich war.
Der Funkspruch erreichte das Oberkommando der Wehrmacht in der Nacht zum 12. Mai 1945 gegen 0.40 Uhr. «Munition verschossen. Waffen und Kriegsgerät zerstört», meldete der Nachfolger Rommels, General der Panzertruppen, Hans Cramer. «Das Deutsche Afrikakorps hat sich befehlsgemäss bis zur Kampfunfähigkeit geschlagen. Das Deutsche Afrikakorps muss wiedererstehen!» Der Funkspruch endete mit dem Gruss der deutschen Afrikakämpfer des Ersten Weltkriegs «Heia Safari!».
Rommel soll schon in Afrika nicht mehr an den «Endsieg» geglaubt haben
«18'594 Deutsche, 13'748 Italiener, 35'476 Briten und 16'500 Amerikaner waren seit Beginn der Kämpfe im September 1940 gefallen», bilanzierte der Münchner Historiker und Dokumentarfilmproduzent Maurice Philip Remy. Hinter vorgehaltener Hand sprachen Deutsche in Anspielung auf das Fiasko in Stalingrad von «Tunisgrad».
Erst am 9. Mai 1943 hatten sie durch ein Kommuniqué erfahren, dass sich Rommel aus angeblich gesundheitlichen Gründen nicht mehr in Afrika befinde. Sein Name sei dem NS-Regimes für die weitere Kriegsführung einfach zu wertvoll gewesen, schrieb der Historiker Ralf Georg Reuth. Goebbels notierte in seinem Tagebuch, einen Rommel könne man «nicht nach Belieben schaffen und nach Belieben wieder beseitigen».
Bereits in Afrika - so Remy in seinem Buch «Mythos Rommel» - habe der General «aufgehört, an den "Endsieg" zu glauben». Der aus dem schwäbischen Heidenheim stammende Rommel habe Hitler zwar lange verehrt, sich aber Durchhaltebefehlen Hitlers widersetzt, um sinnlose Opfer zu vermeiden - so in der Schlacht um El Alamein.
In Afrika stand Rommel, der später an der Westfront schwer verwundet wurde, im Ruf, fair zu kämpfen und Regeln der Genfer Konvention zum Umgang mit Gefangenen und Verletzten zu respektieren. Dem Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 habe er nicht zugestimmt, berichten Historiker. Allerdings habe er die Pläne dazu, in die er wohl teils eingeweiht war, auch nicht verraten. Als das Hitler berichtet wurde, schickte er am 14. Oktober Generäle mit Zyankali zu Rommel.
Für die Bundeswehr ist Rommel nach wie vor traditionsstiftend
«Er nahm den Giftbecher und opferte sich, um das Leben seiner Familie vor den Schergen Hitlers zu retten», steht auf einem verwitterten Gedenkstein unweit des einstigen Rommel-Wohnhauses an der heutigen Rommel-Steige, das im Privatbesitz einer Familie ist.
Die Ausstellung, der Gedenkstein und Rommels Grab würden mittlerweile beinahe mehr von Ausländern als von Deutschen besucht, berichtet Hafner - vor allem Amerikaner, Franzosen, Briten und sogar Chinesen. «Wir versuchen, Rommels Licht- und die Schattenseiten aufzuzeigen.» Hafner hält ein Rollenspiel bereit, das er gern Bundeswehrsoldaten anbietet. Teilnehmer ziehen Karten mit Aufschriften wie «Volksheld», «Draufgänger», «Faschist», «Kriegsverbrecher», «Nazi-Held» oder «Widerstandskämpfer» und sollen sich im Streitgespräch dazu äussern.
Für die Bundeswehr sei Rommel nach wie vor traditionsstiftend, heisst es im Verteidigungsministerium. «Trotz seiner Eigenschaft als Funktionsträger des NS-Regimes hat er wiederholt verbrecherische Befehle missachtet», sagte ein Ministeriumssprecher. Allerdings schicke die Bundeswehr keine Ehrenwache mehr zur jährlichen Gedenkfeier am Todestag an Rommels Grab. Die Teilnahme von Soldaten sei aber zulässig.
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Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
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