Hitzewelle in Spanien Rekord von 46,9 Grad ist in greifbarer Nähe

SDA/aka

13.8.2021 - 17:30

Ein Mann versucht, sich in einem Brunnen im Retiro-Park in Madrid abzukühlen. Foto: Andrea Comas/AP/dpa
Ein Mann versucht, sich in einem Brunnen im Retiro-Park in Madrid abzukühlen. Foto: Andrea Comas/AP/dpa
Keystone

Die bisher schlimmste Hitzewelle des Sommers hat in Spanien Millionen Menschen ins Schwitzen gebracht. Am Freitag kletterten die Werte in zahlreichen Gebieten des Landes deutlich über die 40-Grad-Marke.

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In Spanien ist es heute heiss, richtig heiss. Wie der Wetterdienst Aemet mitteilte, sollte der höchste Tageswert zwischen 18 und 19 Uhr im andalusischen Córdoba mit gut 46 Grad erreicht werden. Damit war der im Juli 2017 in Córdoba erfasste Landesrekord von 46,9 in greifbarer Nähe. «Samstag wird der schlimmste Tag sein. Nicht ausgeschlossen, dass der Rekord dann auch gebrochen wird», sagte ein Aemet-Sprecher.

Aemet rief vor allem für mehrere Gebiete in Andalusien bis Montag Alarmstufe Rot aus. In den Zoos von Madrid und Valencia bekamen Tiere tiefgefrorenes Futter. Die Menschen, die nicht arbeiten mussten, flüchteten vor der Hitze vor allem in die Küste, standen vor Brunnen Schlange oder gingen in die gewöhnlich sehr gut gekühlten Märkte und Einkaufszentren der Städte.

«Ich habe auch zu Hause eine Klimaanlage, aber der Strompreis ist so sehr in die Höhe geschossen, dass man sich das nicht mehr leisten kann», sagte Rentnerin Carmen (83) der Deutschen Presse-Agentur im «Mercado» des Madrider Stadtteils Chamberí. Tourist Ralf aus Hamburg sah die positive Seite: «Ich kann nicht meckern: Hier gibt es Sonne und Sangria, daheim nur Regen», meinte der 23-Jährige.

Glücklich sind aber die Wenigsten: Die extreme Hitze setzte unter anderem den spanischen Winzern zu. In der Region Kastilien-La Mancha mussten sie die Weinernte – die normalerweise erst im September beginnt – am Freitag vorzeitig aufnehmen. Die Trauben seien schon sehr reif, hiess es. Schlimmere Vorkommnisse, wie etwa grössere Brände, wurden in Spanien vorerst aber nicht verzeichnet.

Die Umweltschutzorganisation WWF warnte unterdessen, nach den «Superbränden» in der Türkei und in Griechenland könne Spanien als «nächstes dran sein». Das Feuer vernichte ja «jedes Jahr in Spanien eine Fläche, die 100 000 Fussballfelder entspricht». Auch der Zivilschutz sprach von einem «extrem hohen Waldbrandrisiko» am Wochenende im gesamten Land – darunter auch auf den vom Kontinent weiter entfernt liegenden Kanarischen Inseln.