Beförderungserschleichung Immer mehr Schwarzfahrten im ÖV

uri

16.1.2019

Billettkontrolle der SBB. (Symbolbild)
Billettkontrolle der SBB. (Symbolbild)
Bild: Keystone

In der Schweiz sind immer mehr Pendler ohne gültiges Billett unterwegs. Besonders häufig werden junge Männer beim Betrügen im ÖV erwischt.

Bei Billettkontrollen werden immer öfter Betrügereien aufgedeckt, berichtet «20 Minuten». Besonders auffällig seien junge Männer. Im Jahr 2017 habe die SBB 440'000 Schwarzfahrer registriert. Laut einer SBB-Sprecherin seien «Tausende Strafanzeigen» eingereicht worden.



Ein Millionenschaden

Nach Schätzung der Tariforganisation CH-direct würden drei Prozent aller Fahrten ohne gültiges Billett erfolgen. Dem ÖV entstehe so jährlich ein Schaden in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags.

Experten vermuten, dass die gestiegenen Preise im ÖV den Anreiz für Schwarzfahrten erhöht hätten. «Ob jemand schwarz fährt, ist das Resultat von Risiko- und Wahrscheinlichkeitsüberlegungen», sagte Christian Laesser, Professor für Tourismus und Dienstleistungsmanagement an der Universität St. Gallen, «20 Minuten».

Schwarzfahrer-Register geplant

Auch eine mögliche Busse könne als günstiger wahrgenommen werden als die hohen Ausgaben für Billette. Laesser vermutet, dass man vor allem junge Leute und Männer unter Schwarzfahrern finde, habe damit zu tun, dass diese Gruppe generell risikofreudiger sei.

Um dem der zunehmenden Schwarzfahrerei etwas entgegenzusetzen, planen die Schweizer Verkehrsbetriebe ein Schwarzfahrer-Register. Dieses soll ab April 2019 eingerichtet sein.

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