Im waadtländischen Aigle richtete die Feuerwehr mobile Dämme ein.
Der Fluss Grande-Eau in Aigle VD machte seinem Namen am Dienstag alle Ehre.
In der Romandie drohen Überschwemmungen - Gallery
Im waadtländischen Aigle richtete die Feuerwehr mobile Dämme ein.
Der Fluss Grande-Eau in Aigle VD machte seinem Namen am Dienstag alle Ehre.
Nach heftigen Niederschlägen herrscht in der Westschweiz an mehreren Orten Überschwemmungsgefahr. In Genf drohte die Arve über die Ufer zu treten. In der Waadt richteten Einsatzkräfte entlang der Flüsse Grande-Eau in Aigle und Orbe in Vallorbe mobile Dämme ein.
Im Kanton Waadt leisteten die Feuerwehr, der Zivilschutz und die Polizei am Dienstag dutzende Einsätze. «Bisher wurden keine Strassen gesperrt. Es gab vor allem einige umgestürzte Bäume oder Äste», sagte Jean-Christophe Sauterel, Kommunikationschef des kantonalen Führungsstabs der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
In Genf führte die Arve Hochwasser. Der in den Hochsavoyer Alpen entspringende Fluss führte am Dienstag mehr als 480 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, was dem Dreifachen der durchschnittlichen Durchflussmenge des Monats November entspricht. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch könnte er 600 bis 800 Kubikmeter Wasser pro Sekunde erreichen.
Der hohe Pegelstand ist auf die starken Niederschläge der vergangenen Stunden im gesamten Einzugsgebiet der Arve zurückzuführen, das bereits mit Wasser gesättigt ist. Zudem beschleunigt der Anstieg der Temperaturen in der Höhe das Abschmelzen der Schneedecke.
Höhepunkt in der Nacht
Sowohl in Genf wie in der Waadt wird der Höhepunkt des Wasseranstiegs für die Flüsse in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erwartet. Beide Kantone riefen die Bevölkerung zur Vorsicht auf.
Sie empfahlen, sich von Flüssen, Bächen, Ufern und steilen Hängen fernzuhalten, Waldspaziergänge zu vermeiden und sich an die Anordnungen und Einschränkungen der lokalen Behörden zu halten. Zusätzlich warnte der Bund vor Hochwassergefahr und Hangrutschen im Saanenland im Kanton Bern.
Orkanböen und milde Temperaturen
Verantwortlich für die starken Niederschläge war das Sturmtief «Jasper». Dieses hatte der Schweiz bereits eine unruhige Nacht auf den Dienstag beschert. In den Bergen gab es Orkanböen. Auf dem Jungfraujoch BE massen die Meteorologen mit 177 Stundenkilometern die achthöchste Windspitze eines Novembers.
Heftig wehte es mit 137 km/h auch auf dem Säntis AR gefolgt vom Wildspitz SZ mit 124 km/h, wie der Wetterdienst Meteonews mitteilte. Auf dem Chasseral BE im Jura brauste der Westwind mit 115 km/h daher.
Der Westföhn trieb die Nachttemperaturen nach oben. So wurde es in Thun in der Nacht auf Dienstag 19,4 Grad warm. Beidseits der Alpen blieb es den ganzen Tag über mit 12 bis 16 Grad für die Jahreszeit mild. Im Norden fiel Dauerregen bei weiterhin stürmischem Westwind. Im Süden schien ab und zu die Sonne.
Lawinengefahr im Wallis
Die Schneefallgrenze bewegte sich auf 2500 Metern über Meer und sollte bis am Abend auf 2000 Meter sinken. Nach Angaben des Schnee- und Lawinenforschungsinstitutes (SLF) gingen im Wallis erste grosse Lawinen nieder. In Teilen des Kantons herrschte grosse Lawinengefahr.