Suche nach Meng Hongwei Interpol-Chef auf Dienstreise spurlos verschwunden

Philipp Dahms

5.10.2018

Meng Hongwei, hier auf einem Archivbild, ist auf einer Reise nachn China verschwunden.
Meng Hongwei, hier auf einem Archivbild, ist auf einer Reise nachn China verschwunden.
Keystone

Der Präsident von Interpol heisst Meng Hongwei und wurde in China geboren. Nun ist der Chef der Polizeibehörde verschollen – ausgerechnet auf einer Reise ins Reich der Mitte.

Der Präsident der internationalen Polizeiorganisation Interpol, der Chinese Meng Hongwei, wird vermisst. Die französische Justiz leitete eine Untersuchung ein, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf informierte Kreise berichtete. Mengs Familie habe nichts mehr von ihm gehört, seit er Ende September nach China abgereist sei. Seine Ehefrau habe ihn vermisst gemeldet. Meng ist auch Chinas Vizeminister für öffentliche Sicherheit.

Interpol teilte auf Anfrage mit, man sei sich der Medienberichte über das «angebliche Verschwinden» von MengHongwei bewusst. «Dies ist eine Angelegenheit für die zuständigen Behörden in Frankreich und China.» Für die Führung des Alltagsgeschäfts sei der Generalsekretär Jürgen Stock verantwortlich. Interpol werde sich nicht näher zu der Angelegenheit äußern.

Interpol sitzt im französischen Lyon und ist mit 192 Mitgliedsländern die wichtigste Polizeiorganisation der Welt. Über Interpol tauschen Staaten unter anderem Informationen zu gesuchten Personen aus. Meng war 2016 zum Präsidenten ernannt worden. Menschenrechtler hatten besorgt auf die Personalie reagiert: Amnesty International warf China damals vor, schon lange zu versuchen, Interpol für die Fahndung nach Dissidenten und Aktivisten zu benutzen.

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