Italien vor Hitze-Wochenende Draghi kündigt Notfallpläne an

dpa/tgab

30.6.2022 - 20:19

Surfer im Idroscalo Wasserpark in Mailand am 30. Juni 2022.
Surfer im Idroscalo Wasserpark in Mailand am 30. Juni 2022.
Luca Bruno/KEYSTONE

In Italien droht am Wochenende zusätzlich zur anhaltenden Trockenheit eine landesweite Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 40 Grad. Wegen des niedrigen Pegels des Flusses Po sollen nun die grossen Seen in Norditalien angezapft werden.

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Das italienische Gesundheitsministerium gab am Donnerstag in seiner Vorhersage die höchste Hitzewarnstufe für 22 italienische Städte aus. Darunter sind unter anderem Rom, Palermo, Neapel, Florenz und Bologna. Die Experten warnen damit vor negativen Auswirkungen auf die Gesundheit durch die Hitze. Sie raten etwa, zwischen 11.00 und 18.00 Uhr nicht in die Sonne zu gehen und verkehrsreiche Orte zu meiden. Die Meteorologen erwarten in der offiziellen Wettervorhersage Temperaturen von knapp unter 40 Grad etwa in Rom, Neapel und auf Sizilien.

Die grossen Seen sollen angezapft werden

Unterdessen spitzt sich die Dürre-Situation am längsten Fluss Italiens, dem Po, weiter zu. Laut des Lageberichts vom Mittwoch konnten die jüngsten Regenfälle kaum Abhilfe schaffen. Der Fluss ist an manchen Stellen sehr stark ausgetrocknet. Wegen des niedrigen Pegels drang an der Meermündung zur Adria bereits bis auf 30 Kilometer ins Landesinnere Salzwasser in das Flussbett. Die Beobachtungsstelle für die Lage am Fluss Po empfiehlt deshalb, noch weniger Wasser aus dem Strom zu entnehmen und stattdessen die grossen Seen wie den Lago Maggiore, Comer See und Gardasee anzuzapfen.

Ministerpräsident Mario Draghi kündigte am Donnerstagabend Massnahmen Roms wegen der Trockenheit an. Von Montag an werde sich die Regierung um Notfallpläne in den betroffenen Landesteilen kümmern. Dies fordern die Regionen vor allem im Norden schon seit Wochen. Draghi wies auch auf strukturelle Probleme hin: So seien die Wasserspeicherbecken und die Leitungen des Landes teils in so einem maroden Zustand, dass darin 30 Prozent des Wassers verloren gehe.