Coronakrise IWF-Chefin befürchtet langsamere Erholung in ärmeren Ländern

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24.2.2021 - 16:46

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds IWF, Kristalina Georgieva, warnt davor, dass sich ärmere Länder schwerer von der Krise erholen als die reichen Ländern. (Archivbild vom WEF in Davos im Januar 2020).
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds IWF, Kristalina Georgieva, warnt davor, dass sich ärmere Länder schwerer von der Krise erholen als die reichen Ländern. (Archivbild vom WEF in Davos im Januar 2020).
Keystone

Vor den Beratungen der G20-Finanzminister und Notenbankchefs warnt die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Kristalina Georgiewa, vor einer wirtschaftlichen Spaltung durch die Corona-Krise.

Die erwartete Konjunkturerholung könne von Land zu Land sehr unterschiedlich ausfallen, schrieb die Bulgarin am Mittwoch in einem Blog.

Der IWF rechnet nach dem historischen Einbruch im vergangenen Jahr 2021 zwar mit einem Wachstum der Weltwirtschaft von 5,5 Prozent und 2022 dann von 4,2 Prozent. Es bestehe aber das Risiko, dass sich die Industrieländer deutlich schneller erholten und ärmere Staaten noch auf Jahre unter der Pandemie litten.

Laut IWF-Schätzung wird das Pro-Kopf-Einkommen in Industrieländern Ende 2022 noch 13 Prozent unter dem Vorkrisenniveau liegen. In Schwellen- und Entwicklungsländern werden es dagegen 22 Prozent sein, wenn man China hier rausrechnet. Dies liege unter anderem an der Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen. Diese würden auch im besten Szenario in vielen Entwicklungsländern erst Ende 2022 oder sogar noch später eine breite Immunisierung der Bevölkerung ermöglichen, so Georgiewa.

Wichtig sei daher eine stärkere internationale Zusammenarbeit, um Impfstoffe weltweit zu verteilen. Ausserdem haben die reicheren Industrieländer 2020 im Schnitt rund 24 Prozent ihrer Wirtschaftskraft als Hilfen für Unternehmen und Haushalte mobilisiert. In Schwellenländern waren es dagegen nur sechs Prozent, in den besonders armen Staaten weniger als zwei Prozent.

Die Finanzminister der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) beraten am Freitag unter anderem über die aktuelle wirtschaftliche Lage und Hilfen für besonders arme Länder.

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