Dutzende Züge verspätet Japanisches Mädchen spielt U-Bahn-Fahrerin 

SDA

6.1.2023 - 07:53

Pendler drängen sich in Tokio in einen Waggon.
Pendler drängen sich in Tokio in einen Waggon.
Symbolbild: Kiichiro Sato/AP/dpa

In Japan hat sich ein kleines Mädchen in die unverschlossene Lokführerkabine einer U-Bahn geschlichen und damit den Bahnhofsbetrieb durcheinander gewirbelt.

Wie die japanische Zeitung «Yomiuri Shimbun» meldete, hatte der U-Bahn-Fahrer nach Ankunft im Endbahnhof Seishin-chuo in der Grossstadt Kobe zwecks Wendebetrieb die Fahrerkabine verlassen und dabei vorschriftswidrig die Tür unverschlossen gelassen.

Das Mädchen schlüpfte hinein und begann, an den Armaturen herumzuspielen. Dabei schaltete es die Scheinwerfer und die Fahrzielanzeige des parkenden Zuges aus, hiess es. Kurz darauf wurde das Mädchen entdeckt und aufgefordert, die Fahrerkabine zu verlassen.

Doch die Kleine war offenbar eine so begeisterte «Lokführerin», dass sie sich prompt auf einem Nachbargleis wieder in eine unabgeschlossene Fahrerkabine stahl.

Da der Bahnbetreiber darauf erst mal sicherstellen musste, dass sie nicht etwas kaputt gemacht hatte und die Züge sicher waren, geriet dadurch der Fahrplan durcheinander. Insgesamt 23 Züge hätten sich um bis zu 18 Minuten verspätet, wovon rund 3000 Fahrgäste betroffen gewesen sein, hiess es.

Japan ist stolz auf die legendäre Pünktlichkeit seiner Züge. Sie sucht weltweit ihresgleichen. Verspätungen sind genauso verpönt wie zu frühes Abfahren.

Ausser bei Naturkatastrophen kommt es denn auch kaum zu Verspätungen. «Wir entschuldigen uns zutiefst für die verursachten Probleme. Wir werden dafür sorgen, dass die Türen verschlossen sind», zitierte das Blatt das Verkehrsbüro in Kobe.