LandwirtschaftKälte und Hagel lassen die Obsternte einbrechen
om, sda
22.10.2021 - 14:16
Wegen der Frostnächte im Frühling und des Hagelwetters im Sommer haben die Schweizer Bauern 2021 eine rekordtiefe Obsternte eingefahren. Dramatisch war die Situation bei den Aprikosen: Von ihnen kamen lediglich 35 Prozent des Fünfjahresmittels zusammen.
om, sda
22.10.2021, 14:16
SDA
Das entspricht gerade einmal 2200 Tonnen, wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) am Freitag aufgrund der Angaben des Schweizerischen Obstverbands mitteilte.
Auch die Zwetschgen machten sich rar. 1300 Tonnen pflückten die Obstbetriebe von den Bäumen und damit 40 Prozent des Mittelwerts. Um Zwetschgenkuchen und andere Leckerbissen zu sichern, wurden 50 Prozent dieses Steinobsts importiert.
Kirschen verschimmeln am Baum
Relativ gut verlief dagegen die Kirschensaison. Gepflückt wurden 1500 Tonnen oder 72 Prozent einer Durchschnittsernte. Zehn Prozent waren aber Ausschuss. Weil zu viel Wasser vom Boden in die Kirschen stieg, platzten die Früchte und verschimmelten teilweise schon am Zweig.
Nicht viel besser fielen die Ernten beim Kernobst aus. Der Rückgang ist bedeutend. Zudem weisen Äpfel und Birnen sehr viele Frostschäden auf, so dass sie nicht denselben Anblick bieten wie sonst.
Einerseits setzte der Frost während der Blütezeit dem Obst zu, so dass weniger in den Bäumen hing. Die wenigen Früchte gerieten anschliessend zu gross. Andererseits gab an Orten mit ausreichend Früchten einen derart schlechten Sommer, dass diese kaum wuchsen. Daraus resultierten wiederum kleine Früchte.
20'000 Tonnen weniger Mostobst
Beim Mostobst fiel die Ernte ebenfalls ins Wasser. Der Obstverband ging Anfang Oktober davon aus, dass die Mostereien rund 60'000 Tonnen Mostäpfel und 6300 Tonnen Mostbirnen zum Pressen erhalten. Das wären 20'000 Tonnen weniger als im Durchschnitt der letzten Jahre.
Christoph Suter von der Grossmosterei Ramseier sagte dem LID, die diesjährige Mostobsternte werde den Jahresbedarf an Mostobst in der Schweiz nicht decken. Dieser liegt bei ungefähr 70'000 bis 80'000 Tonnen. Es gibt aber Reserven, so dass kein Mangel droht.
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