Fliege macht Bruchlandung Kind zerstört auf Art Basel 56'000-Franken-Kunstwerk

uri/sda

17.6.2019

Das Kunstwerk «Fliege» von  Katharina Fritsch wurde beschädigt.
Das Kunstwerk «Fliege» von  Katharina Fritsch wurde beschädigt.
Bild: Christie's

Ein unglückliches Ende hat der Besuch einer Mutter mit ihrer dreijährigen Tochter an der Art Basel gefunden: Das Mädchen bugsierte ein teures Kunstwerk von seinem Sockel, das dabei schwer beschädigt wurde.

Allen Sicherheitsmassnahmen zum Trotz ging auf der Art Basel am Wochenende ein teures Werk der Künstlerin Katharina Fritsch zu Bruch. Das Missgeschick ereignete sich laut «Bild», als das dreijährige Mächen von ihrer Mutter im Buggy durch den Stand der Galerie «Matthew Marks» geschoben wurde. 

Dabei erregte das Objekt «Fliege» das besondere Interesse des Kindes. Offenbar langte das Mädchen nach der überdimensionierten schwarzen Schmeissfliege und stürzte sie so von ihrem Sockel. Es habe ein lautes Scheppern und Klirren gegeben, dann sei die Fliege mit abgebrochenen Flügeln auf dem Boden gelegen, berichtet die Zeitung.

Das Malheur sei durch «spitze Schreie der entsetzten Besucher» begleitet worden, die Mitarbeiter der Galerie hätten sich in Schockstarre befunden und die Mutter des Mädchens sei den Tränen nahe gewesen. Ein Mitarbeiter habe der Frau dann erklärt: «Sie müssen hier warten. Bleiben Sie bitte». Das kleine Mädchen hingegen habe sich sehr geschämt und vom zerstörten Kunstwerk weggedreht.

Schaden von rund 56'000 Franken

Die Galerie geht von einem Schaden von umgerechnet 56'000 Franken aus. Das ist der Preis, der zuletzt für das Kunstwerk erzielt wurde. Wer für den Schaden aufkommt, ist noch nicht geklärt. Das Problem sei allerdings weniger, wer für den Schaden aufkomme, sagte eine Berliner Galeristin: «Selbst wenn man das Kunstwerk wieder zusammensetzt, ist es nicht mehr das unberührte Werk von davor».

Mit einer Besucherzahl von gegen 93'000 knüpfte die Art Basel an die Erfolge der letzter Jahre an. Dies hat die Leitung der Kunstmesse nach Abschluss der 50. Ausgabe am Sonntag vermeldet.

Die Art Basel habe mit 290 Galerien aus 34 Ländern Sammler aus über 80 Staaten angelockt, hiess es in der Mitteilung der Messeleitung. Zu den gewichtigsten Verkäufen gehörten ein Frühwerk von Gerhard Richter und ein monochromes Gemälde des 1974 verstorbenen Südkoreaners Kim Whanki, die für 20 beziehungsweise zehn bis zwölf Millionen Dollar einen Abnehmer fanden.

Update vom 18. Juni 2019: Wie  «Der Spiegel» berichtet, soll das Kunstwerk doch nicht beschädigt worden sein. Die Art Basel habe dem deutschen Magazin auf Anfrage mitgeteilt: «Wir sind über diesen Vorfall informiert und wurden von der Galerie darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Arbeit nicht beschädigt wurde.» Weitere Angaben wollte die Kunstmesse demnach nicht machen.

Bilder des Tages
Zurück zur Startseite