Das Kreisgericht Wil in Flawil SG hat am Donnerstag einen 47-jährigen Mann zu einer verurteilt. Er hatte letztes Jahr seine Ehefrau mit 51 Messerstichen getötet.
Mit 51 Messerstichen hat ein heute 47-jähriger Mann im Mai 2018 seine Ehefrau getötet. Das Kreisgericht Wil in Flawil SG hat ihn am Donnerstag wegen Mordes zu einer Freiheitsstrafe von 12,5 Jahren verurteilt, aufgeschoben zu Gunsten einer stationären Massnahme.
Der Mann muss sich in einer psychiatrischen Klinik behandeln lassen. Weil dabei im Unterschied zu einer Freiheitsstrafe ein Termin für die Entlassung nicht von vorneherein feststeht, sondern vom Behandlungserfolg abhängt, wird diese stationäre Massnahme auch Kleine Verwahrung genannt. Der 47-Jährige befindet sich bereits im vorzeitigen Massnahmenvollzug.
Das psychiatrische Gutachten hatte ihm eine maximal mittelgradig verminderte Steuerungsfähigkeit zur Tatzeit attestiert. Aufgrund seiner paranoiden Schizophrenie habe er zwar das Unrecht seiner Tat einsehen, nicht aber entsprechend handeln können.
Der Mazedonier wird zudem für 15 Jahre des Landes verwiesen, was im Schengener Informationssystem ausgeschrieben wird. Dies soll eine Rückreise via ein Drittland verhindern. Obwohl der Mann seit rund 30 Jahren in der Schweiz lebt, erkannte das Gericht keinen Härtefall: Nach der Ermordung seiner Ehefrau und Mutter der beiden erwachsenen Kinder gebe es die Familie , wie sie war, nicht mehr.
Den Kindern sowie der Mutter und dem Bruder der Getöteten hat er Genugtuung von insgesamt 65'000 Franken zu zahlen. Zudem ist er schadenersatzpflichtig. Er muss zudem unter anderem die Verfahrenskosten tragen. Das Gericht folgte mit seinem Urteil den Anträgen der Staatsanwaltschaft, ging mit dem Strafmass gar um ein halbes Jahr darüber hinaus.
Verteidiger nicht überrascht
Der Beschuldigte hatte am Vormittag gesagt, er akzeptiere jedes Urteil. Der Verteidiger sagte aber auf Anfrage, er werde vor weiteren Entscheidungen erst die schriftliche Begründung abwarten. Er hatte für eine Freiheitsstrafe von 5-7 Jahren wegen vorsätzlicher Tötung und eine stationäre Massnahme sowie für eine kürzere Landesverweisung plädiert.
Nach dem Geständnis seines Mandanten vom Vormittag sei aber das Urteil zu erwarten gewesen. Der Beschuldigte, dem auch im Gerichtssaal die Fussfesseln nicht abgenommen wurden, hatte erstmals gesagt, er habe die Tötung seiner Frau schon Tage zuvor geplant. Er habe bewusst bis zum Freitag gewartet, um mit der Frau allein in der Wohnung zu sein, weil beide Kinder dann ausser Haus sein würden.
Er habe sich vorgenommen, vor Gericht die Wahrheit zu sagen, erklärte er. «Das schulde ich meinen Kindern». Diese haben mit der Tat beide Eltern verloren. Die Mutter ist tot, grausam ermordet vom Vater, der im Gefängnis, beziehungsweise in einer geschlossenen Klinik ist. Die Tochter habe bisher noch nie Kontakt zu ihm aufgenommen, sagte er. Mit dem Sohn habe er einmal gesprochen.
Skrupellos gehandelt
Laut dem vorsitzenden Richter kam das Gericht einhellig zum Schluss, der Beschuldigte habe besonders skrupellos gehandelt – es liege zweifellos Mord vor. Bewusst habe er den Zeitpunkt für seine Tat gewählt, heimtückisch seine Ehefrau mit seinem Angriff in einem Raum überrascht, in dem sie sich geborgen fühlte und wo sie gerade ihr Freitagsgebet verrichten wollte.
Die Art der Tatausführung bezeichnete das Gericht als grausam. Nicht nur wegen der vielen Messerstiche – die Gerichtsmediziner stellten 51 Stichverletzungen fest – sondern auch, weil er die sterbende Frau im Zimmer einschloss, den Schlüssel einsteckte und zur Polizei spazierte, wo er eine halbe Stunde im Warteraum sass, bis er meldete, er habe seine Frau im Streit verletzt.
Motiv: Ruhe haben
Das Tatmotiv wurde laut dem Gericht «nie ganz klar». Aus den Aussagen des Beschuldigten in der Untersuchung und vor Gericht gehe aber hervor, dass er «einfach seine Ruhe wollte». Das könne kein Motiv für so eine Tat sein.
In seiner Befragung am Vormittag hatte der Mann immer wieder auf seine Erkrankung als einzige Erklärung der Tat hingewiesen. Er hatte auch mehrmals erklärt, wie leid ihm alles tue. Diese Aussage sei durchaus glaubhaft, sagte der Richter. Dennoch sei eine «Gefühlskälte und Emotionslosigkeit spürbar» geblieben.
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Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
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Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
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Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
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Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
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Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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