Strände gesperrt Kokainschwemme an Südfrankreichs Stränden gibt Rätsel auf

phi

13.11.2019

Beim Strand von Le Porge angespültes Kokain-Paket.
Beim Strand von Le Porge angespültes Kokain-Paket.
Bild: AFP

Die Polizei hat mehrere Strände im Südwesten Frankreichs gesperrt, weil seit Mitte Oktober fast 900 Kilogramm Kokain angeschwemmt worden ist – es ist wegen der hohen Reinheit gefährlich.

Es beginnt Mitte Oktober: An der französischen Atlantikküste schwemmt Schnee an die Küste. Mit den Wellen platschen Pakete voller Kokain an den Strand, wie die Polizei mitgeteilt hat. Mit einem Reinheitsgrad von über 83 Prozent ist die Droge mehr als potent – die Gefahr einer Überdosierung ist hoch.

Und der Strom ebbt nicht ab. Bis heute. Knapp 900 Kilogramm Koks sind seither angelandet – und haben einen regelrechten Drogentourismus ausgelöst.

17-Jähriger verhaftet

So wurde am 11. November ein 17-Jähriger im Surfer-Mekka Lacanau nahe Bordeaux verhaftet. Der Teenager hatte eine dreistündige Fahrt von Toulouse auf sich genommen, war am Strand dann sogar fündig geworden und glaubte gewiss, nun den Deal seines Lebens vor sich zu haben  – immerhin waren fünf Kilogramm des weissen Pulvers in seinem Besitz.

Hinweis zur Strand-Sperrung bei Lacanau.
Hinweis zur Strand-Sperrung bei Lacanau.
Bild: AFP

Doch es ist auch klar, dass das Strandgut den Ordnungshütern nicht passen konnte, sie kontrollierten den nun verhinderten Drogenhändler nach seiner Schatzsuche – und es ist müssig zu erwähnen, dass der Traum vom Leben in Rausch damit zu Ende war.

Weiterer Grossfund

Neben Lacanau sind sechs weitere Strände gesperrt, darunter auch der von Le Porge. Dass jener nicht betreten werden durfte, hatte eine Französin nicht gewusst – sie schilderte ihr Erlebnis der Nachrichtenagentur AFP: «Als wir uns umdrehten, sahen wir im Wasser das Päckchen. Wir waren versucht, es zu behalten, aber wir sind anständig.» Die herbeigerufene Polizei schätzte die Menge auf vier Kilogramm.

Aus Gründen: «On The Beach» von Chris Rea.

Bisher haben Polizist Philippe Astruc aus Rennes und seine Kollegen von der Droge sage und schreibe «872 Kilogramm entdeckt».

Die Beamten betreiben aber auch hohen Aufwand: «Eine intensive Überwachung durch mehrere Behörden, vor allem vom Zoll, wurde etabliert. Sogar ein Helikopter wurde aufgeboten, um zwischen Cap Ferret und Soulac-sur-Mer zu patrouillieren.

Aus Gründen: «Cocaine Blues» von Johnny Cash.

Woher der Stoff kommt, ist noch ein Rätsel: «Es gibt verschiedene Thesen, aber im Moment glauben wir, dass sie wegen eines mechanischen Problems oder eines Sturms über Bord gingen.»

Pakete, die bei Arcachon (nahe Lacanau) angespült wurden, sollen mit «Diamante» oder «Brillante» gekennzeichnet gewesen sein. Das lässt aufhorchen: Diese Worte standen angeblich auch auf Paketen, die nach Sturm Dorian im September an Floridas Stränden angespült worden waren.

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