Die Coronavirus-Krise hat in der Schweiz bereits Kriminelle auf den Plan gerufen. Diese versuchten laut Angaben von Behörden mit gefälschten E-Mails an Daten zu gelangen oder mit angeblichen Internetshops Opfer um Geld zu prellen.
Unbekannte versendeten gefälschte E-Mails, um Computer mit einer Schadstoffsoftware zu infizieren, wie die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) des Bundes in einer Mitteilung warnt. Die Kriminellen verschickten demnach E-Mails, die vorgeben, vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) zu stammen und Auskunft über aktuelle Zahlen zur Verbreitung des Coronavirus in der Schweiz zu geben.
Als Anhang wurde eine Excel-Liste mit dem Namen «list.xlsx» angezeigt. Werde das Mail geöffnet, infiziere es den entsprechenden Computer mit der Schadstoffsoftware «AgentTesla», wie Melani schreibt. Die Meldestelle ruft die Bevölkerung dringend dazu auf, solche E-Mails zu ignorieren, keine Anhänge zu öffnen und keinesfalls auf Links zu klicken.
Würden dennoch Anhänge geöffnet oder Links angeklickt, so werde die Schadsoftware platziert, die den Angreifern den Fernzugriff auf den Computer und Passwörter ermögliche, heisst es in der Mitteilung. Betroffene sollten umgehend den Computer ausschalten und sich an ein Fachgeschäft wenden. Danach müssten die Passwörter geändert werden.
Mögliche Angriffe auf Spitäler und Labors
Bislang meldeten sich nach einer ersten Welle krimineller Mails am Freitag beim Bund noch keine Opfer, wie ein Melani-Sprecher am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Betrugsmails seien wo möglich blockiert und die Serviceprovider informiert worden.
Der Bund rechnet in den kommenden Tagen mit weiteren Betrugsversuchen. In den Fokus geraten könnten insbesondere Spitäler oder Labors, sagte der Melani-Sprecher. Die Angreifer würden wohl versuchen, Ärzte im Stress zu übertölpeln, die in der derzeitigen Lage nicht in der Lage seien, jedes einzelne E-Mail genau anzuschauen. Bislang seien aber noch keine solchen Angriffe bekannt.
Die Zuger Polizei warnte am Samstag zudem vor «Fake-Shops» im Internet, die angeblich medizinische Produkte wie etwa Atemschutzmasken anbieten. Dabei werde die Ware jedoch trotz Bezahlung nie geliefert, teilte die Polizei auf Twitter mit.
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