Auf Schweizer Strassen sind im vergangenen Jahr 233 Menschen ums Leben gekommen – drei mehr als 2017. Bei den Zweiradunfällen sank die Zahl der Toten auf Motorrädern und Velos, stieg aber bei jenen auf E-Bikes.
79 Menschen starben 2018 als Insassen eines Autos, 42 bei einem Motorrad-, 27 bei einem Velo- und zwölf bei einem E-Bike-Unfall. Dazu verunglückten 43 Fussgängerinnen und Fussgänger tödlich, wie das Bundesamt für Strassen (Astra) in seiner am Donnerstag veröffentlichten Verkehrsunfallstatistik bekannt gab.
Für die Personenwageninsassen bedeutet die neueste Zahl einen Anstieg um ein Todesopfer. Schwer verletzt wurden in Personenwagen 797 Personen, rund zwei Prozent mehr als im Vorjahr.
Sicherere Autobahnen und Fussgängerstreifen
Auf den Schweizer Autobahnen sank der Blutzoll. Insgesamt kamen 23 Menschen um, neun weniger als im Vorjahr. Auch Fussgängerstreifen erwiesen sich 2018 als sicherer als 2017. Auf ihnen wurden zehn Menschen totgefahren und damit zehn weniger als im Vorjahr.
Die Zahl der ausserhalb von Zebrastreifen getöteten Fussgängerinnen und Fussgänger stieg hingegen von 24 auf 33 an. Insgesamt registrierte das Astra zudem 537 schwerverletzte Fussgänger, einen mehr als im Vorjahr. 257 der Unfälle passierten auf Fussgängerstreifen, 280 ausserhalb. Der Anteil der Seniorinnen und Senioren sank deutlich.
Unfallzahlen spiegeln E-Bike-Boom
Bei den Zweiradunfällen schlug eine erhebliche Zunahme der Unfälle mit E-Bikes zu Buche. Hier starben zwölf Personen und somit fünf mehr als im Vorjahr. Schwer verletzt wurden 309 Menschen am E-Bike-Lenker, 38 Prozent mehr als 2017. Das ist ein neuer Höchststand.
Mit einem langsamen E-Bike unterwegs, verunfallten 236 Personen schwer oder kamen um. Bei den schnelleren E-Bikes waren es 85 Personen.
Besonders drastisch fiel der Anstieg mit 45 auf 106 schwer Verunfallte bei den Senioren ab 65 Jahren aus. Die meisten von ihnen waren mit einem langsamen E-Bike unterwegs. In der Altersklasse von 35 bis 54 Jahren verzeichneten Unfälle mit schnelleren E-Velos den grössten Anstieg.
Das Astra prüft nun Massnahmen insbesondere für die schnelleren E-Bikes. So sollen sie unter anderem das Licht einschalten müssen oder obligatorisch mit einem Tacho ausgerüstet sein. Die Massnahmen sollen noch 2019 in die Vernehmlassung gehen.
Sonst weniger tote Zweiradfahrer
Bei den getöteten Motorrad- oder Velofahrenden zeigte sich im Gegensatz zum E-Bike ein Rückgang. Mit dem Töff starben 42 Personen und damit neun weniger als im Vorjahr. Auf dem Velo kamen 27 Menschen um, ein Rückgang um drei Opfer.
Schwerverletzte hingegen gab es in diesen beiden Kategorien mehr. Die Zahl der bei einem Motorradunfall Schwerverletzten stieg um zwei Prozent auf 1068, jene bei Velounfällen um sieben Prozent auf 877.
Bei den Ursachen für alle Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten und Getöteten stand wiederum Unaufmerksamkeit oder Ablenkung mit 528 Fällen im Vordergrund. Am zweithäufigsten war die Geschwindigkeit schuld (415), und an dritter Stelle stand der Alkohol (332).
Im internationalen Vergleich steht die Schweiz bei der Verkehrssicherheit gut da. Sicherheit sei aber eine Daueraufgabe, schrieb die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) in einer Reaktion. So trügen immer noch rund 50 Prozent der Velofahrenden keinen Helm. Kreisel müssten für Velos sicherer werden und Autos mit eingebauten Notfallassistenten ausgerüstet sein.
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