Verirrter MeeressäugerWal findet Ausweg aus Krokodil-verseuchtem Fluss
AP/uri
21.9.2020
Drei Buckelwale haben sich in Australien in einen Fluss voller Krokodile verirrt. Mittlerweile hat es auch der letzte Meeressäuger wieder ins offene Meer geschafft. Warum die Wale von ihrer Route abkamen, ist noch unklar.
In Australien hat auch der letzte von drei Buckelwalen den Weg aus einem von Krokodilen bevölkerten Fluss zurück ins Meer gefunden. Das Tier habe in der breiten Mündung des East Alligator River mit ihren vielen Kanälen und Flachstellen einen Durchschlupf in den Van-Diemen-Golf entdeckt, sagte der Manager des Kakadu-Nationalparks, Feach Moyle, am Montag. «Es hat seinen Ausgang während der Flut gefunden», sagte er. Dem Wal gehe es offenbar gut.
Ein Gruppe Freizeitsegler hatte Anfang September drei Buckelwale in dem Fluss im Norden Australiens gesichtet, 20 Kilometer von der Mündung entfernt. Als Mitarbeiter der Tierschutzbehörde den Bericht eine Woche später überprüften, hatten sich zwei Tiere offenbar schon wieder davon gemacht.
Experten ist es ein Rätsel, was die Meeressäuger bewogen hat, in dem flachen Fluss herumzustromern, in dessen trübem und von Krokodilen bevölkerten Wasser sie kaum Sicht haben. Buckelwale wandern mit Beginn des Frühjahrs in der südlichen Hemisphäre von den Tropen entlang der westaustralischen Küste in die Antarktis. «Es könnte sein, dass sie von einigen grossen Haien angegriffen worden sind, aber vielleicht war es einfach nur die falsche Abzweigung», sagte die Walforscherin Carol Palmer.
Im East Alligator River gibt es trotz seines Namens keine Alligatoren, sondern nur Krokodile. Die Parkbehörde ging davon aus, dass sie die grossen Wale nicht attackieren, es sei denn diese würden erschöpft oder krank.
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