Während fast 13 Wochen konnten die Schweizer nicht ennet der Landesgrenze einkaufen. Nun hat die Credit Suisse geschätzt, dass durch den Wegfall des Einkaufstourismus in den Nachbarländern rund 2 Milliarden Franken weniger ausgegeben wurden.
Die Berechnungen zum Einkaufverhalten beruhen auf der Analyse von Debitkarten-Transaktionen und der Annahme, dass im Ausland vermehrt mit Kreditkarte und mit Bargeld bezahlt wird, wie es weiter heisst. Demnach belief sich der Einkaufstourismus im vergangenen Jahr 2019 auf ungefähr 8 Milliarden Franken.
Während des Lockdown habe etwa der Schweizer Lebensmittelhandel insbesondere in den ländlichen Regionen stark profitiert, heisst es weiter. So seien zwischen März und Juni 2020 die Ausgaben für «Food- und Near-Food-Produkte» im Vergleich zum Vorjahr in den ländlichen Regionen am stärksten gestiegen.
Städte profitieren weniger
Städtische Gebiete hätten hingegen die geringsten Sprünge bei den umgesetzten Volumina verzeichnet. Als Gründe werden die grössere Konkurrenz, etwa durch Lieferdienste, genannt.
Auch die Veränderungen bei den Pendlerströmen, die Einfluss auf die Umsätze bei Gelegenheits- und Convenience-Einkäufen dämpften hier den Effekt. Nach der Wiedereröffnung der Läden in der Schweiz habe dann auch der Nicht-Lebensmittel-Sektor ein Umsatzplus verzeichnet.
Insgesamt geht die CS davon aus, dass sich der Einkaufstourismus in den letzten acht Jahren verstärkt hat. Die Preisdifferenzen für einen typischen Warenkorb hätten sich zu Ungunsten des Schweizer Detailhandels entwickelt.
Auch der starke Franken habe seinen Teil beigetragen. Wie schnell es die Schweizer Konsumenten trotz Corona-Pandemie wieder zum Einkaufen ins Ausland zieht, würden die nächsten Monate zeigen.
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