Erstaunte Passanten SP-Politikerinnen verteilen Vibratoren am Bahnhof

tsha

3.10.2019

Tamara Funiciello kämpft gegen die Lohnungleichheit der Geschlechter.
Tamara Funiciello kämpft gegen die Lohnungleichheit der Geschlechter.
Bild: Keystone

Zwei Jungpolitikerinnen haben in Bern Vibratoren an Passanten verteilt. Mit der Aktion wollen sie auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam machen.

Da staunten die Reisenden am Bahnhof Bern nicht schlecht: Wie «20 Minuten» berichtet, verteilten die beiden Politikerinnen Tamara Funiciello (29) und Tanja Blume (20) von der Juso Bern heute Donnerstag Vibratoren an Passanten. Mit der Aktion wollen die beiden auf die Benachteiligung von Frauen aufmerksam machen.

«Frauen arbeiten stundenmässig gleich lang wie Männer, haben aber Ende Jahr 108 Milliarden weniger Lohn auf dem Konto», so Funiciello, Grossrätin der SP Bern, gegenüber «20 Minuten». Die Zahlen sprächen für sich: Jedes Jahr würden Schweizer Frauen unbezahlte Arbeit im Wert von 248 Milliarden Franken leisten. Ausserdem würden Frauen deutlich weniger verdienen als Männer: 70 Prozent bezögen einen Nettolohn von weniger als 5'000 Franken monatlich, insgesamt 50 Prozent würden gar weniger als 4'000 Franken verdienen.

Tanja Blume, Ko-Präsidentin der Juso im Kanton Bern, ging es mit der Aktion auch darum, das Problem der Heteronormativität anzusprechen. Mit dem Verteilen der Vibratoren wolle sie zeigen, dass es noch weitere sexuelle Lebensarten neben der klassisch heterosexuellen Beziehungsform gebe.

Bei den Passanten in Bern kam die ungewöhnliche Geschenkaktion unter dem Motto «Weil Frauen mehr wollen als Lohngleichheit» laut «20 Minuten» gut an – die Sexspielzeuge seien innert weniger Minuten allesamt verteilt gewesen.

Bilder aus der Schweiz

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