Mehr als 100 Opfer Kenia untersucht Todesfälle von Sektenmitgliedern

AP/toko

5.5.2023 - 21:17

Polizei und Anwohner tragen die exhumierten Leichen einer religiösen Sekte zu einem Lastwagen.
Polizei und Anwohner tragen die exhumierten Leichen einer religiösen Sekte zu einem Lastwagen.
Uncredited/AP

Ein Untersuchungsausschuss des kenianischen Parlaments wird sich mit dem Tod von über 100 Sektenmitgliedern befassen. Unterdessen dauern die Autopsien noch an.

DPA, AP/toko

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  • Dass kenianische Parlament untersucht den Tod von über 100 Sektenmitgliedern.
  • Die Leichen waren bei einer Durchsuchung der Kirchengemeinde gefunden worden. 
  • Autopsien dauern an.

Nach dem Tod von mehr als 100 Mitgliedern einer Kirchengemeinde in Kenia hat der Präsident des Landes, William Ruto, am Freitag einen Untersuchungsausschuss eingesetzt. Ruto beauftragte den Ausschuss damit, die Umstände zu ermitteln, unter denen die Menschen starben. Ein Gericht erteilte derweil der Polizei die Befugnis, den mutmasslichen Sektenführer weiterhin in U-Haft zu belassen.

Die Polizei hatte im April 15 abgemagerte Gemeindemitglieder von dem 800 Hektar grossen Grundstück des Pastors an der kenianischen Küste gerettet. Vier von ihnen starben, nachdem sie in ein Krankenhaus gebracht worden war. Überlebende berichteten den Ermittlern, der Pastor habe sie angewiesen, bis zum Ende der Welt zu fasten, damit sie Jesus begegnen könnten.

Bei einer Durchsuchung des in einem abgelegenen Waldgebiet liegenden Grundstücks wurden später mehr als 100 Leichen sowie Dutzende von ausgehobenen Massengräbern gefunden, teilten die Behörden mit. Die Autopsien der Leichen dauerten noch an, aber bereits abgeschlossene Untersuchungen ergaben, dass einige der Toten verhungert waren und andere erwürgt oder erstickt wurden. Die Polizei erklärte, ihre Ermittlungen deuteten auf eine Radikalisierung des Pastors hin.

Ein anderer Pastor im selben Bezirk wurde letzte Woche ebenfalls im Zusammenhang mit dem Tod von Gemeindemitgliedern verhaftet. Dessen Anwälte räumten ein, dass 15 Menschen in seiner Megakirche gestorben sind, sagten aber, dass die Todesfälle bei einer Polizeistation gemeldet worden seien, wie es das Gesetz vorschreibe. Die Polizei erklärte, dass es zu diesem Zeitpunkt keine Beweise für ein Verbrechen gegeben habe.