TierreichMutterliebe geht bei Tieren manchmal durch den Magen des Nachwuchses
Heidemarie Pütz, dpa
13.5.2018
Manche Tiermütter sind aufopferungsvoll - bis hin zum eigenen Tod. Andere helfen ihren Söhnen beim Sex. Wieder andere sind vor allem effizient: Sie produzieren Eier und das war's.
Mütter opfern sich für ihre Kinder selbstlos auf - das ist die gängige Deutung von Mutterliebe. Wissenschaftler betrachten dieses tiefe Gefühl ein wenig nüchterner. Es sei kaum mehr als ein Trick der Natur, von der Evolution erdacht, damit sich Frauen rund um die Uhr um ihren Nachwuchs kümmern. Tiermütter geben davon ein Beispiel: «Die Aufzucht der Nachkommen ist für die Tiere überlebenswichtig, entsprechend hohe Opfer bringen viele Tiermütter», sagt Arnulf Köhncke, Artenschutzexperte bei der Umweltschutzorganisation WWF.
Im Laufe ihrer Entwicklung entwickelten Tiere verschiedene Methoden, um ihrem Nachwuchs einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. «In der Evolution zählt die Fitness, das meint grob gesprochen die Anzahl der überlebenden Nachkommen», erklärt Köhncke. Biologe und Autor Mario Ludwig nennt zwei, in der Tierwelt verbreitete Strategien: «Je mehr Nachkommen ein Weibchen hat, desto weniger muss es sich kümmern.» Bei Arten mit nur einem oder wenigen Jungen sei hingegen eine gute Brutpflege nötig.
Storche als Rabenmütter
Aus menschlicher Perspektive betrachtet, könnte man im Tierreich also zwar von liebevollen und Rabenmüttern sprechen, beschreibt dabei aber nur unterschiedliche Strategien der Fortpflanzung. Ausserdem tut man dem Raben damit Unrecht: Denn auch wenn deren Nachwuchs flügge ist, kümmern sich beide Eltern noch Wochen um die Kleinen.
Wenn schon, dann hätten sich eigentlich die Storche den Ruf als Rabenmütter verdient, sagt Ludwig. Weibchen, insbesondere erstbrütende Störche mit fehlendem Brutinstinkt, werfen ab und zu das schwächste Küken aus dem Nest oder fressen es sogar auf. Das mag brutal erscheinen. Aber der Evolution folgend dient es nur dazu, die eigenen Anstrengungen auf die Küken mit guten Überlebenschancen zu konzentrieren. Diese Verhaltensweise wird als «Infantizid» bezeichnet, im Falle des damit verbundenen Kannibalismus sogar als «Kronismus», nach dem Titanen Kronos, der der griechischen Sage zufolge seine Kinder verschlang.
Wer die beste Mutter im Tierreich ist, darüber kann man sich streiten. «Für mich ist das die australische Krabbenspinne Diaea ergandros», begeistert sich Ludwig: «Wer sein Leben für seine Kinder opfert, muss eine gute Mutter sein». Die Weibchen legen im Frühjahr etwa 40 Eier, aus denen im Sommer Jungtiere schlüpfen. In dieser Zeit fängt die Mutterspinne Insekten, die sie an ihre Jungtiere verfüttert, aber auch selbst frisst, um sich einen gewaltigen Bauch zuzulegen.
Wenn es im Winter nichts mehr zu fangen gibt, dient die Mutter als lebende Vorratskammer: Sie wird von ihrer Brut gefressen. Dieses Verhalten soll möglichst viele überlebende Nachkommen sichern. «Nur so wird verhindert, dass dieJungen sich gegenseitig auffressen. Spinnen neigen zu Kannibalismus», erklärt Ludwig.
Extreme Mutterliebe
Ein derart extremes Beispiel stellt auch die Kellerspinne dar. Auch bei dieser Art stirbt das Muttertier, damit ihre Nachkommen sie fressen können. «Die Spinne legt in die Eierablage ihre gesamte Energie, die Jungspinnen schlüpfen, das Muttertier stirbt, der Leichnam löst sich auf und die Jungtiere nutzen die Mutter als Nahrungsquelle», erläutert Köhncke.
Eine eher exzentrische Art von Mutterliebe zeigen die Bonobos, die kleinsten Menschenaffen. Bei ihnen unterstützt dieMama ihren Sohn sogar beim Sex. Eigentlich ist beim Geschlechtsakt das ranghöchste Männchen als Erstes dran. DieMutter eines rangniedrigen Bonobos greift deshalb ein. «Sie hält einfach den ranghöheren Konkurrenten fest, damit Bonobo-Sohnemann auch mal zum Zug kommt», erzählt Ludwig. Weil die Tiere häufig Konflikte mit Sex lösen, werden sie auch «Hippie-Affen» genannt.
Bei manchen Tierarten ist aber auch Oma die Grösste, etwa bei Elefanten und Orcas, den Schwertwalen. DieGrossmütter beschützen ihre Enkel und passen auf sie auf. Bei einer Elefantenherde hat die Leitkuh das Sagen, meist eine der Grossmütter.
Die faulste Mutter
Die faulste Mutter ist eindeutig das Kuckuck-Weibchen. Es legt sein Ei einfach in die Nester anderer Vogelarten, um es ausbrüten zu lassen. Danach kann sich das Weibchen den schönen Dingen des Lebens widmen. Damit der Schwindel nicht auffliegt, wird das Ei denen der Wirtsvögel farblich angepasst. «Dieser Brutparasitismus ist eine Strategie, dem Nachwuchs die besten Voraussetzungen zu geben», erklärt Ludwig.
Eher desinteressiert geben sich Mütter mit vielen Nachkommen. Sie haben die Vorgaben der Natur zur Maximierung ihrer Fortpflanzung erfüllt, wie zum Beispiel der Mondfisch. Er legt pro Laichgang bis zu 300 Millionen Eier und kümmert sich nicht weiter. Denn einige Eier wachsen bestimmt zu Fischen heran.
Besonders effizient beim Kinderkriegen sind auch Seepferdchenweibchen. Das ausgiebige Liebes-Vorspiel machen sich die Weibchen zunutze, um ihre Eier in eine spezielle Brusttasche der Männchen zu spritzen. «Damit ist es für das Weibchen erledigt und es geht in Mutterschaftsurlaub», sagt Ludwig. Schwangerschaft und Geburt bleiben den Männern überlassen. Je nach Art entlassen diese bis zu 1500 sofort selbstständige Junge ins Meer. Spätere Brutpflege ist unnötig.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
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Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
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Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
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Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Bild: Anthony Anex/Keystone
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Bild: John Minchillo/AP/dpa
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Bild: Keystone
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Bild: Mar Granel Palou/dpa
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Bild: APA/Keystone
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Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
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Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
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Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
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Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
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Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
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Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
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