Kriminalität Nach Brand in Zofingen AG: Ehefrau angeklagt

SDA

21.7.2020 - 09:47

Beim Brand im Jahr 2017 erlitt der Ehemann der Angeklagten schwere Verletzungen. (Archivbild)
Beim Brand im Jahr 2017 erlitt der Ehemann der Angeklagten schwere Verletzungen. (Archivbild)
Source: Kantonspolizei Aargau

Eine 33-jährige Frau ist nach einem Brand in Zofingen AG wegen mehrfachen versuchten Mordes und versuchter Anstiftung zum Mord angeklagt worden. Der Schweizerin wird vorgeworfen, 2017 das Haus ihrer Familie angezündet zu haben. Der Ehemann war schwer verletzt worden.

Die Frau ist zudem der qualifizierten Brandstiftung und weiterer Delikte angeklagt worden. Die Beschuldigte befindet sich im vorzeitigen Strafvollzug, wie die Staatsanwaltschaft Aargau am Dienstag mitteilte.

In einem Einfamilienhaus in Zofingen war in der Nacht des 30. August 2017 ein Brand ausgebrochen. Der damals 36-jährige Ehemann erlitt beim Brand schwere Verletzungen. Ein Rettungshelikopter flog ihn ins Spital.

Rascher Verdacht

Noch am selben Tag geriet die Ehefrau des Verletzten unter dringenden Verdacht, den Brand vorsätzlich gelegt und den Tod von Dritten beabsichtigt oder zumindest in Kauf genommen zu haben. Beim Brand blieben die Frau selbst und ihre beiden Kinder unverletzt.

Im weiteren Verlauf der Strafuntersuchung verdichtete sich gemäss Staatsanwaltschaft der Verdacht gegen die Beschuldigte. Es ergaben sich stetig neue Ermittlungsansätze zu zahlreichen weiteren Straftaten.

Mehrere Tötungsversuche vorgeworfen

Konkret wirft die Staatsanwaltschaft der Frau vor, ihren Ehemann in der Nacht des 30. August 2017 in Tötungsabsicht mit einer benzingetränkten Decke zugedeckt und diese in Brand gesteckt zu haben.

Zudem werden ihr mehrere weitere vorangegangene Tötungsversuche vorgeworfen. So soll die Beschuldigte erfolglos versucht haben, ihren Ehemann mittels Gas und Gift umzubringen und ihn durch eine Drittperson töten zu lassen.

Finanzielle Probleme als mögliches Motiv

Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau auch Betrug, mehrfachen Pfändungsbetrug und mehrfache Urkundenfälschung vor. Sie solle durch zahlreiche deliktische Handlungen versucht haben, die Schieflage der durch sie verwalteten Familienfinanzen vor ihrem Ehemann zu verbergen.

Die Anklage ist am Bezirksgericht Zofingen hängig. Die Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm wird ihre Strafanträge an der Hauptverhandlung bekannt geben. Wann der Prozess stattfindet, steht noch nicht fest.

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