Gefährlicher ZwischenfallTriebwerksausfall könnte Teile der Boeing-777-Flotte grounden
SDA/tjb
24.2.2021 - 07:46
Die US-Luftfahrtbehörde verlangt, dass alle Boeing 777 mit bestimmten Triebwerken überprüft werden müssen. Grund dafür ist ein Zwischenfall, bei dem im Flug ein Triebwerk eines Jets in der Luft auseinander fiel.
Am Samstag hat eine Boeing 777 der US-Fluggesellschaft United Airlines kurz nach dem Start Triebwerksteile verloren. Die Trümmer stürzten auf ein Wohngebiet, die Turbine fing Feuer.
Dieser Zwischenfall hat nun Folgen: Die US-Luftfahrtsbehörde FAA ordnet an, dass die Maschinen mit denselben Triebwerken des Herstellers Pratt & Whitney überprüft werden sollen. Dabei werden die Turbinenschaufeln mit einem Wärmebild-Verfahren untersucht, wie die Behörde mitteilte.
Man werde diese Testergebnisse eng verfolgen und diese entsprechend mit den anderen Erkenntnissen aus der laufenden Untersuchung des Vorfalls bei weiteren Entscheidungen berücksichtigen.
Der Zwischenfall am Samstag ist glimpflich ausgegangen. Die herabfallenden Trümmer haben niemanden verletzt, und auch an Bord der Maschine kam niemand zu Schaden. Der Langstrecken-Jet konnte umdrehen und sicher landen. Ein von einem Passagier gedrehtes Video zeigt, wie Flammen während des Fluges aus dem rechten Triebwerk schlugen. Die Verkleidung war zu diesem Zeitpunkt bereits in die Tiefe gestürzt.
Nach dem Triebwerksausfall an der Boeing 777 nahe Denver droht nun zahlreichen Grossraumjets dieses Typs ein Flugverbot. In Japan und Grossbritannien dürfen die Maschinen mit diesem Antrieb von Pratt & Whitney vorerst nicht mehr verkehren. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte am Wochenende bereits eine entsprechende Notfall-Richtlinie angekündigt. «Dies wird wahrscheinlich bedeuten, dass einige Flugzeuge aus dem Verkehr gezogen werden müssen», hatte FAA-Chef Steve Dickson am Sonntag gesagt. Boeing empfahl den Fluggesellschaften, die weltweit 128 Flugzeuge mit Triebwerken des Typs PW-4000-112 von Pratt & Whitney vorerst am Boden zu lassen.
Maschinen vom Typ Boeing 777 werden unter anderem auch bei der Fluggesellschaft Swiss eingesetzt. Diese Flugzeuge sind aber mit Triebwerken eines anderen Herstellers ausgestattet und sind darum vom Problem nicht betroffen.
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