Geschichte Nachbau eines Dreirads aus Hiroshima im Rotkreuz-Museum in Genf

mi

19.9.2024 - 16:00

Die Familie von Shinichi Tetsutani reiste an, um die Nachbildung des Dreirads aus Hiroshima zu sehen, die nun in Genf ausgestellt wird.
Die Familie von Shinichi Tetsutani reiste an, um die Nachbildung des Dreirads aus Hiroshima zu sehen, die nun in Genf ausgestellt wird.
Keystone

Die Bronzenachbildung eines Dreirads, das am 6. August 1945 nach der Atomexplosion in Hiroshima gefunden wurde, ist seit Donnerstag im Internationalen Rotkreuz-Museum in Genf ausgestellt. Es ist ein Geschenk der Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN).

Keystone-SDA, mi

Die Skulptur ist ein Mahnmal gegen den Einsatz von Atomwaffen. Es handelt sich um ein originalgetreues Abbild eines Dreirads, das ein Dreijähriger am 6. August 1945 in Hiroshima fuhr, als die Amerikaner die erste Atombombe über der japanischen Stadt abwarfen.

Der Junge, Shinichi Tetsutani, starb wenige Stunden später an den Folgen seiner schweren Verbrennungen. Die Eltern begruben das Kind zusammen mit seinem geliebten Fahrrad im Garten. Erst 40 Jahre später setzte die Familie die sterblichen Überreste des Jungen in einem Familiengrab bei und übergab das Dreirad dem Hiroshima Friedensmuseum.

Das Bronzekunstwerk stammt von dem japanischen Künstler Akira Fujimoto und von Cannon Hersey. Der Amerikaner ist der Enkel von John Hersey, der 1946 Überlebende des Bombenangriffs in Hiroshima besuchte und einen damals aufsehenerregenden Artikel darüber in der Zeitschrift «New Yorker» veröffentlichte.

Die Skulptur wurde von der Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) in Auftrag gegeben, die 2017 den Friedensnobelpreis erhielt. Sie schenkte sie dem Museum des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf, wo es ab sofort im Foyer ausgestellt wird. «Wir hoffen, dass die Kinder auf aller Welt friedlich mit ihren Dreirädern spielen können», sagte Hitomi Hasebe, eine entfernte Verwandte des Jungen, in Genf.

Der Angriff auf Hiroshima hatte fast 150.000 Menschenleben gefordert. Die Überlebenden, die Hibakusha, leiden noch immer unter den Folgen der Explosion.