Heftiges Unwetter auf Sizilien Süditalien bereitet sich auf einen Medicane vor

dpa/uri

27.10.2021 - 14:36

«Es ist noch nicht vorbei»: Die Behörden auf Sizilien warnen jetzt vor einem Wirbelsturm im Mittelmeer. Bereits gestern forderten die Fluten ein Todesopfer – ein Man wurde von den Wassermassen unter sein Auto gedrückt. 

DPA, dpa/uri

Nach den starken Niederschlägen und Überschwemmungen zum Wochenbeginn stellt sich Süditalien auf weitere und womöglich noch schwerere Unwetter ein. Das sagte der nationale Zivilschutz-Chef Fabrizio Curcio am Mittwoch nach einem Krisengespräch mit den örtlichen Behörden in Catania.

Die Stadt auf Sizilien war am Dienstag nach intensiven Regenfällen überschwemmt worden, ganze Strassen und Plätze standen teilweise einen Meter unter Wasser. Ein Mann starb, weil er von den Wassermassen unter sein Auto gedrückt wurde.

Ein Auto schwimmt am 25. Oktober 2021 in Catania, Sizilien, in den Fluten. 
Ein Auto schwimmt am 25. Oktober 2021 in Catania, Sizilien, in den Fluten. 
Bild: Keystone

«Es ist noch nicht vorbei», warnte Curcio laut Nachrichtenagentur Ansa. Nach einer kurzen Ruhephase soll es am Donnerstag oder Freitag wieder zu einer deutlichen Wetterverschlechterung kommen, sagte er. Dabei wird befürchtet, dass ein sogenannter Medicane entsteht, ein Wirbelsturm im Mittelmeer (Englisch: Mediterranean Hurricane).

Diese braue sich bereits zwischen Süditalien und Malta zusammen. Catanias Bürgermeister Salvo Pogliese ordnete an, an den beiden Tagen die Schulen und nicht essenzielle Geschäfte geschlossen zu halten.

Staatspräsident Sergio Mattarella, Ministerpräsident Mario Draghi und Innenministerin Luciana Lamorgese sprachen den Betroffenen der schweren Unwetter und Überschwemmungen ihre Anteilnahme und den Rettungskräften Dank aus. In der Provinz Catania am Fuss des Vulkans Ätna sei die Feuerwehr zu fast 200 Einsätzen innerhalb von 24 Stunden ausgerückt.

In Scordia bei Catania wird am 15. Oktober 2021 die Leiche eines vermissten Mannes geborgen. 
In Scordia bei Catania wird am 15. Oktober 2021 die Leiche eines vermissten Mannes geborgen. 
Bild: Keystone