Börsengang PolyPeptide strebt noch Ende April an die Schweizer Börse

dm

21.4.2021 - 08:10

Der schwedische Pharmazulieferer Polypeptide will noch im laufenden Monat den Gang an die Schweizer Börse machen. (Archivbild)
Der schwedische Pharmazulieferer Polypeptide will noch im laufenden Monat den Gang an die Schweizer Börse machen. (Archivbild)
Keystone

Der Schritt hat sich angekündigt: Der schwedische Pharmazulieferer PolyPeptide kommt noch im April an die Schweizer Börse. Es ist der erste klassische Börsengang an der SIX seit 2019.

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Die PolyPeptide Group plant den Börsengang (Initial Public Offering) IPO am 29. April, wie das Unternehmen in einer Mitteilung vom Mittwoch mitteilte. Die Preisspanne wird bei 57,00 bis 68,00 Franken je Aktie gesetzt.

Insgesamt sollen rund 3,5 Millionen neue und rund 8,5 Millionen bestehende Aktien ausgegeben werden, zudem gibt es eine Mehrzuteilungsoption von bis zu 1,75 Millionen bestehenden Aktien. Maximal wären das 40 Prozent des Aktienkapitals.

Damit liegt das Angebotsvolumen bei rund 664 bis 779 Millionen und – falls die Mehrzuteilungsoption ausgeübt wird – sogar bei 764 bis 896 Millionen Franken. Unter der Annahme eines Angebotspreises in der Mitte der Preisspanne wird die implizite Marktkapitalisierung der Gruppe auf 2,075 Milliarden Franken geschätzt.

Erlös für schnellere Investitionen

Den Nettoerlös aus dem Börsengang will Polypeptide dazu verwenden, die laufenden Investitionen zu beschleunigen, die Expansion in verwandte Geschäftsbereiche voranzutreiben und längerfristig organische und nicht-organische Wachstumsmöglichkeiten zu verfolgen. Der angestrebte Bruttoerlös aus dem Verkauf neuer Aktien wird bei 200 Millionen Franken erwartet.

Zudem wurde eine Haltefrist von 180 Kalendertagen nach dem ersten Handelstag vereinbart. Diese gilt für den verkaufenden Aktionär, die Gesellschaft sowie für Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung, die Aktien aus dem Angebot im Rahmen eines IPO-Bonus erhalten.

Konkurrent zu Bachem

PolyPeptide entwickelt und produziert als Auftragshersteller mit über 900 Mitarbeitern Peptide für Pharma-, Biotechnologie-, Diagnostik- und Kosmetikfirmen und ist ein direkter Konkurrent der Baselbieter Bachem-Gruppe. Das Unternehmen hatte 2017 das Peptid-Geschäft von Lonza übernommen. Bei Peptiden handelt es sich um Wirkstoffe, die etwa in Krebsmedikamenten, Antibiotika, Impfstoffen oder Anti-Faltenmitteln zum Einsatz kommen.

Im Geschäftsjahr 2020 erzielte PolyPeptide bei einem Umsatz von 223 Millionen Euro ein bereinigtes Betriebsergebnis (EBITDA) von 62 Millionen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben einen globalen Marktanteil bei der ausgelagerten Fertigung von Peptidwirkstoffen von 20 bis 25 Prozent erreicht. Es verfügt über sechs zertifizierte und von der FDA zugelassene Produktionsanlagen in Europa, den USA und Indien.

Im Vergleich dazu ist Konkurrent Bachem mit einem Umsatz im vergangenen Jahr von gut 400 Millionen Franken noch etwas grösser. PolyPeptide sieht sich global als Nummer zwei bei der Produktion aller ausgelagerten Peptid-APIs (active pharmaceutical ingredients).