Bergung dauerte Stunden Schwerer Unfall auf der A2 – Reisecar mit Jugendlichen kracht in Pfosten

sda/dpa/tsch

14.10.2018

Ein Reisecar aus Deutschland ist mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen Richtung Italien unterwegs. Auf der Autobahn A2 im Tessin kracht es, das Fahrzeug verunglückt und wird schwer beschädigt.

Am Sonntagmorgen ist ein deutscher Reisecar nahe Lugano auf einen Autobahnpfosten gekracht. Bei dem schweren Unglück wurden 13 Menschen verletzt, drei von ihnen schwer.

Später seien zwei weitere Jugendliche mit leichten Blessuren in ärztliche Behandlung gekommen, sagte ein Polizeisprecher. An Bord des Busses waren nach Angaben der Tessiner Polizei 25 Menschen.

Die zehn Unverletzten wurden zunächst in einer Einrichtung des Zivilschutzes betreut. Der Fahrer war nach Angaben der Polizei unter den Schwerverletzten. An eine Vernehmung sei vorerst nicht zu denken. Bei den Insassen handelt es sich laut Polizei vor allem um eine Gruppe junger Leute, etwa 16 bis 23 Jahre alt.

Der weisse Reisebus war mit den Passagieren und zwei Fahrern in Köln aufgebrochen, sagte Johannes Hübner vom Internationalen Bustouristik Verband RDA. Er übernahm für das betroffene Unternehmen die Notfall-Koordination. Der Bus sei auf dem Weg nach Assisi gewesen. Nach seinen Worten wollte die Reisegruppe mehrere Tage in Italien verbringen. Nähere Angaben zu den Insassen konnte Hübner zunächst nicht machen.

Der Unfall passierte auf der Autobahn A2 bei Sigirino im Tessin nahe dem Lago Maggiore, vor dem Ceneri-Tunnel. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei prallte der Bus auf einen Pfosten. Der Bus kam aufrecht in Fahrtrichtung zum Stehen. Über den genauen Unfallhergang und die Ursache konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Die Ermittlungen zur Unglücksursache liefen.

Der Pfosten hat den Bus bis hinter die Fahrerkabine aufgerissen. Die Fahrerkabine wurde völlig zerstört. Von den Scheiben ist nichts übrig, das Lenkrad hängt im Freien. Verbogenes Metall ragt in alle Richtungen und abgerissene Kabel hängen herab.

Mit Nothammer Fluchtweg gebahnt

Krankenpfleger Giuseppe Gulino fuhr wenige Meter hinter dem Bus her, wie er dem «Blick» berichtete. Er sei sofort zu dem verunglückten Bus gelaufen. Die Jugendlichen seien in Panik gewesen, berichtete er der Zeitung. Er habe vorn einsteigen können und den Insassen mit dem Nothammer einen Fluchtweg gebahnt.

«Sie standen unter Schock», sagte er. «Einige hatten geschlafen.» Sowohl der Fahrer als auch ein Beifahrer und eine junge Frau seien zwischen Metallteilen eingeklemmt gewesen. Es dauerte nach Angaben der Polizei mehrere Stunden, um alle Verletzten zu bergen. Die Autobahn blieb in Richtung Süden stundenlang gesperrt.

Der für Justiz und Polizei im Kanton Tessin zuständige Regierungsrat Norman Gobbi bedankte sich im Kurznachrichtendienst Twitter bei den Rettungskräften, die sich um die Jugendlichen gekümmert hätten. Er sprach von einem tragischen Unfall.

Bilder aus der Schweiz
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